Titting
Gemeinsam für mehr biologische Vielfalt

Titting ist Teil des Modellprojekts - Zehn Gemeinden treffen sich zum ersten Forum in Tännesberg

10.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:04 Uhr
Abschließend unterzeichnen die Vertreter der Projektgemeinden und der Träger des Projektes "Marktplatz der biologischen Vielfalt" - darunter Tittings Bürgermeister Andreas Brigl (6. von rechts) - eine gemeinsame Zielvereinbarung, die die Ergebnisse des Tages als Leitlinien zusammenfasst. −Foto: Markt Titting

Titting/Tännesberg (EK) Auf dem ersten Forum im Biodiversitätsprojekt "Marktplatz der biologischen Vielfalt" legten die beteiligten Projektgemeinden den Grundstein für einen langfristigen Einsatz zum Schutz der Arten- und Lebensraumvielfalt. Mit dabei war für den Markt Titting Bürgermeister Andreas Brigl.

Das Modellprojekt "Marktplatz der biologischen Vielfalt - Bayerische Kommunen setzen auf Biodiversität" versammelte die zehn Projektgemeinden zum ersten Forum in Tännesberg (Oberpfalz). Gemeinsam wurden der Zeitplan abgestimmt, die Netzwerkorganisationen festgelegt und übergeordnete Ziele definiert.

Alle zehn Gemeinden sind nach Tännesberg gekommen, daneben auch zahlreiche Vertreter aus den Verbänden der Trägergemeinschaft, von Unterstützern und Förderern. Zusammen betonten sie, wie wichtig der verstärkte Einsatz für den Erhalt und die Förderung der Arten- und Lebensraumvielfalt sei. Schließlich biete das Modellprojekt "Marktplatz der biologischen Vielfalt" umfassende Möglichkeiten für die Kommunen, sich in Sachen Arten- und Biotopschutz zu engagieren. Max Völkl, Bürgermeister des Marktes Tännesberg, sagte "Kommunen stehen mit ihren eigenen Flächen und dem unmittelbaren Kontakt zur Bevölkerung beim Schutz der Biodiversität in besonderer Verantwortung. Sich dieser Aufgabe zu stellen, bedeutet, nachhaltige Politik für nachfolgende Generationen zu machen".

Unterstützt und maßgeblich gefördert wird das Projekt "Marktplatz der biologischen Vielfalt" durch den Bayerischen Naturschutzfonds. Georg Schlapp, Vorsitzender des Bayerischen Naturschutzfonds und in Vertretung des Bayerischen Staatsministers für Umwelt und Verbraucherschutz, Thorsten Glauber, machten die gesamtgesellschaftliche Bedeutung der Biodiversität deutlich: "Nach der Unterstützung des Marktes Tännesberg auf seinem Weg zur Biodiversitätsgemeinde, ist das neue Projekt der folgerichtige Schritt, die Bayerische Biodiversitätsstrategie in Kommunen über ganz Bayern verteilt umzusetzen. Der Transfer guter Erfahrungen und die finanzielle Förderung werden wichtige Impulse geben."

Auf ein langes Engagement in Tännesberg blicken auch die bayernweit agierenden Naturschutzverbände der Trägergemeinschaft des Projekts zurück. Richard Mergner, Vorsitzender des Bund Naturschutz in Bayern, Dr. Norbert Schäffer, Vorsitzender des Landesbunds für Vogelschutz in Bayern und Dr. Wolfgang Schiefer, Vorsitzender der Wildland-Stiftung Bayern, der Naturschutzstiftung des Bayerischen Jagdverbandes, hoben die überwiegenden Erfolge der vergangenen 30 Jahre für die Biodiversität in Tännesberg hervor. Allerdings, so die Verbandsvertreter, dürfe man sich darauf nicht ausruhen, denn der Verlust von Arten und Lebensräumen schreitet voran. Deshalb blieben sie auch als Träger des Projektes gemeinsam aktiv. Die Bündelung der Kompetenzen sei die Stärke der Initiative, da waren sich alle Träger einig.

Die Arbeitsphase des ersten Forums der Projektgemeinden begann mit einem Impulsreferat von Martin Summer, Bürgermeister der österreichischen Marktgemeinde Rankweil, Vorarlberg. Er referierte über den Mehrwert und die Herausforderungen für Gemeinden im Kontext des Biodiversitätsengagements. Für Rankweil, über die Grenzen Österreichs als Pilotgemeinde bekannt, zog er ein ausgesprochen positives Fazit. Es habe sich nicht nur die Artenvielfalt im Gemeindegebiet deutlich steigern lassen, darüber hinaus stellten sich auch positive finanzielle Effekte ein.

In Workshops wurde am Nachmittag die allgemeine Ausgangssituation der Gemeinden beim Schutz der biologischen Vielfalt herausgearbeitet. Daraus ableitend formulierten die Gemeindevertreter ihre Erwartungen an das zentrale Projektmanagement, die Fachberatung bei der Strategieerstellung, die gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit und schließlich an ihre Kommune selbst. Interaktiver Austausch und gemeinsame Diskussionen lassen erwarten, dass aus dem ersten Forum und durch zukünftige gemeinsame Veranstaltungen ein belastbares und aktives Netzwerk an Projektgemeinden am Entstehen sein könnte. Jede einzelne Kommune verstehe sich dabei als Kristallisationspunkt für mehr Biodiversität in ihrer jeweiligen Region.