Pollenfeld
Gebühren für Abwasser steigen

Gemeinderat stimmt neuer Satzung für Entwässerungseinrichtungen zu - Planung bis 2022

18.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:13 Uhr
Die Entwässerungsplanung des neuen Baugebietes Schlaggrub II im Süden von Pollenfeld war Thema im Gemeinderat Pollenfeld. −Foto: Fries

Pollenfeld (fsg) Die Verbrauchsgebühren für Abwasser in der Gemeinde Pollenfeld müssen für die Abrechnungseinheit Pollenfeld, Seuversholz, Wachenzell und Weigersdorf und auch für das Kanalnetz im Ortsteil Preith deutlich angehoben werden. Dies beschloss der Gemeinderat Pollenfeld in seiner Sitzung einstimmig.

Das Gremium beauftragte die Verwaltung, jeweils neue Beitrags- und Gebührensatzungen für beide Entwässerungseinrichtungen zu erstellen.

Kämmerer Simon Diermeier stellte den Ratsmigliedern die neue Gebührenkalkulation ausführlich vor. Der Kalkulationszeitraum beträgt acht Jahre und bezieht für die Vergangenheit die Jahre 2015 bis 2018 sowie die zu erwartenden Kosten für die Jahre bis 2022 ein. Wie Diermeier erklärte, wurde die Leitungseinheit Pollenfeld in der Vergangenheit nicht kostendeckend betrieben, wodurch eine deutliche Unterdeckung der angefallenen Kosten zu verzeichnen war. Er erinnerte dabei an die Kanalsanierungen im Lohweg, in der Kirchstraße oder im Tittinger Weg in Pollenfeld.

Für die Zukunft werden die zu erwartenden Kosten fortgeschrieben. Um die Einrichtung kostendeckend, wie es das Gesetz vorgibt, betreiben zu können, schlug der Kämmerer dem Gemeinderat zwei Varianten zur Entscheidung vor. Bei Modell 1 müsse die Grundgebühr 30 Euro betragen und die Verbrauchsgebühr auf 3,60 Euro pro Kubikmeter Abwasser erhöht werden, bei Modell 2 die Grundgebühr auf 60 Euro und der Kubikmeterpreis auf 3,30 Euro. Der Gemeinderat entschied sich für die Variante 2 mit der geringeren Einleitungsgebühr.

Die Situation der Leitungseinheit Preith stellt sich ähnlich dar. Zwar steht hier für die letzten vier Kalkulationsjahre kein Defizit im Raum, doch die zu erwartenden Kosten für das Kanalsystem sind erheblich. Mit in die Kalkulation für die Zukunft sind auch 500000 Euro eingeflossen, die die Sanierung der Kläranlage in Preith betreffen und bei der künftigen Abrechnung der Sanierung der Kläranlage nicht in die Beitragsberechnung mit einfließen. Für Preith wurde eine Verbrauchsgebühr von 3,40 Euro pro Kubikmeter bei einer Grundgebühr von 60 Euro beschlossen.

In einem weiteren Tagesordnungspunkt stellte Heinrich Wägemann vom Ingenieurbüro Klos aus Spalt verschiedene Varianten einer Entwässerungsplanung für das geplante Baugebiet "Schlaggrub II" in Pollenfeld vor. Grundsätzlich sollte nach seiner Planung das Oberflächenwasser Richtung Doline westlich des Baugebietes geleitet werden, an dem auch schon die Baugebiete Weigersdorfer Weg und Gänseggerten angeschlossen sind. Dies könnte ein weiteres Versickerungsbecken bei dieser Doline notwendig machen. In dem künftigen Baugebiet befindet sich auch selbst eine Doline. Aus den Reihen des Gemeinderates kam der Vorschlag, noch zu prüfen, inwieweit diese Doline zur Ableitung des Oberflächenwassers geeignet wäre.

Zum wiederholten Mal stand der Zustand des Kanals Preith in der Römerstraße und dem Birkenlohweg auf der Tagesordnung. Bei den letzten Starkregenfällen waren viele Keller durch Rückstau überflutet. Ingenieur Wägemann berichtete über die durchgeführte Videobefahrung des Kanalwerkes in diesem Bereich.

Als Ergebnis der Untersuchung stellte der Fachmann fest, dass das Rohrsystem, teilweise aus den 50-er-Jahren, in einem sehr schlechten Zustand und auch zu gering dimensioniert sei. Außerdem stoßen viele Hausanschlüsse senkrecht auf den Hauptkanal, was maßgeblich für den Rückstau verantwortlich sei. Von einer Sanierung des alten Kanalwerks riet der Ingenieur ab.

Notwendig sei nun eine Bestandsaufnahme des Kanals, anschließend eine nochmalige Kamerabefahrung und eine hydraulische Berechnung. Danach könne über die weitere Vorgehensweise entschieden werden.