Beilngries
Gebete für mehr Priester

Dekanat Beilngries pilgerte bereits zum 28. Mal an das Grab des heiligen Willibald nach Eichstätt

24.09.2018 | Stand 23.09.2023, 4:27 Uhr
Mit 160 Gläubigen waren am Sonntag trotz schlechten Wetters so viele Teilnehmer wie noch nie gekommen und durch die Ostenstraße zum Dom gezogen. −Foto: Graf

Beilngries/Eichstätt (EK) Wenn gemäß einer alten Definition eine Wallfahrt nur dann eine Wallfahrt ist, wenn es regnet, dann war die Dekanatssternwallfahrt nach Eichstätt eine solche. Obwohl es oft nur ein leichtes Nieseln war, so darf damit das Kriterium für Wallfahrten durchaus als erfüllt gelten - freilich nicht unbedingt im Sinne aller Teilnehmer.

Bereits zum 28. Mal wallfahrtete das Dekanat Beilngries nach Eichstätt in den Dom an das Grab des heiligen Willibald mit der Bitte um geistliche Berufe. Nachdem vor sechs Jahren im Rahmen einer Neuordnung der Dekanate das alte Dekanat Beilngries im Dekanat Eichstätt aufging und damit auch andere Pfarrgemeinden dazukamen, wurde diese Wallfahrt zu einer Sternwallfahrt ausgeweitet. An insgesamt sieben Orten des Dekanates machten sich Gläubige auf den Weg und trafen am Volksfestplatz in Eichstätt zusammen.

Die Ersten brachen traditionell schon um 6.45 Uhr in Beilngries auf. In diesem Jahr waren es 28 Gläubige, die sich auf den weiten Weg über den Jurakamm nach Eichstätt machten. "Es ist ein schönes Zeichen des Glaubens zu sehen, wie sich auf dem Weg immer mehr Personen anschließen und am Ende eine große Gruppe entsteht", sagte etwa Franz Rudingsdorfer, der in Tauberfeld losgegangen war und der Vorsitzende des Dekanates ist. Und in der Tat: Auch wenn sich in vielen Orten nur ein Handvoll Pilger anschlossen - so kamen in Rapperszell nur vier Gläubige hinzu und auch die Hofstettener waren nur zu Zwölft - kamen letztendlich 160 Leute am Sonntag Abend am Volksfestparkplatz an.

Hätte man eine Drohne dabeigehabt, hätte man mit Sicherheit schön von oben sehen können, wie die Gläubigen nach einem Schneeballsystem immer mehr wurden und sich in Eichstätt vereinigten.
Dementsprechend zufrieden zeigte sich Albert Meier, der als Vorsitzender des Sachausschusses Wallfahrt im Dekanatsrat für die Organisation der Wallfahrt federführend verantwortlich war: "Auch wenn es wegen der ungünstigen Witterung in diesem Jahr in der Früh in Beilngries und Denkendorf spärlich losging, so kamen besonders viele Pilger nach Pfahldorf, sodass wir in Eichstätt mit der Rekordzahl von 160 Pilgern ankamen", meinte er.
Vom Volksfestplatz zogen die Wallfahrer angeführt von Domkaplan Johannes Arweck und begleitet von der Original Altmühltaler Blaskapelle dann durch die Ostenstraße zum Dom. Dort wartete schon eine Menge Autowallfahrer, so dass der Dom gut gefüllt war. Am Grab des heiligen Willibald zelebrierte Dekan Josef Funk mit 15 Priestern des Dekanates mit den Gläubigen den Gottesdienst.

"Wir treffen uns hier nicht nur in der Sorge um Berufungen, sondern auch in der Sorge um einen lebendigen Glauben", sagte Funk in seiner Begrüßung. Als Festprediger konnte in diesem Jahr Domkapitular Stefan Killermann gewonnen werden. Er thematisierte in seiner Homilie dem Anliegen entsprechend das Thema Wallfahrt und Berufung: "Wir brauchen Wegweiser auf dem Weg zu Gott." Dies könne die Heilige Schrift oder auch das Lehramt sein. Killermann verwies in diesem Zusammenhang aber auch auf die Wichtigkeit einer funktionierenden Gemeinschaft: "Wir müssen einander behilflich sein", meinte der Domkapitular. Außerdem stellte Killermann die Rolle des Priesters für die Gläubigen auf dem Weg zu Gott dar. "Nur der Priester gibt uns die nötigen Gnadengaben wie das Sakrament der Eucharistie und das Sakrament der Buße." Killermann stellte das Priesterbild aber auch in den aktuellen Missbrauchsskandal: "Auch Priester sind Menschen und den Versuchungen ausgesetzt." Daher sei genau zu prüfen, ob jemand geeignet sei, die Priesterweihe zu empfangen.
Die Kollekte, die traditionell einem konkreten Projekt zugute kommt, war in diesem Jahr für den Unterhalt eines Priesterseminars in Togo bestimmt. Dies wurde vom dortigen Regens den Gläubigen auch während des Gottesdienstes vorgestellt.

Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes lag in den Händen des Chores "Cantabile" aus Beilngries unter der Leitung von Peter Sillner. Zum Abschluss des Gottesdienstes bedankte sich Dekan Funk noch bei den vielen Pilgern sowie bei den Verantwortlichen der Wallfahrt, den Kreuzträgern, den Vorbetern und Lautsprecherträgern.

Andreas Graf