Zandt (wth) In gebührender Weise feiert die Pfarrei Zandt am Sonntag, 7. Juli, das Bruderschaftsfest zu Ehren des heiligen Leonhard.
Die Verantwortlichen der Bruderschaft und der Pfarrgemeinderat haben ein entsprechendes Programm ausgearbeitet. Der Festgottesdienst mit Pfarrer Konrad Weber in der Pfarrkirche St. Leonhard beginnt um 10 Uhr und wird von den Leonhardibläsern unter der Leitung von Rupert Sendtner musikalisch umrahmt. Ab 11 Uhr gibt es im Pfarrheim einen Frühschoppen mit Weißwurstessen, anschließend stehen Kaffee und Kuchen bereit. Ab 13.30 Uhr ist an der Marienkapelle am Bitzer Berg eine Andacht mit Tiersegnung vorgesehen, immerhin ist der heilige Leonhard ein Viehpatron, der bei vielen Anliegen und Nöten angerufen wird. Man hofft, dass viele Tiere - vom Pferd bis hin zu kleineren und größeren Haustieren - zur Segnung kommen. Die Tiersegnung findet bei jeder Witterung statt, die Andacht wird bei schlechtem Wetter in die Pfarrkirche verlegt. Für die versicherungstechnische Absicherung müssen die Tierhalter selbstredend selber sorgen.
Die Geschichte der Bruderschaft ist in der neu herausgekommenen Zandter Chronik hinreichend erwähnt. Sie geht bis ins Jahr 1626 zurück und wurde von frommen Hirten aus der Umgebung gegründet. 1706 wurde die Bruderschaft "erneuert" und 1753 von Papst Benedikt XIV. "mit mehreren Ablässen auf ewige Zeit begnadigt". Ab dieser Zeit konnten Gläubige beiderlei Geschlechts der Brunderschaft beitreten. Seit einem bischöflichen Dekret aus dem Jahr 1806 müssen die Bruderschaftsfeste ausnahmslos an einem Sonntag gefeiert werden. Das wäre dann In Zandt der erste Sonntag im Advent gewesen. Das wollten die Zandter nicht. Nach einigem Hin und Her und etlichen Schreiben mit den Diözesanoberen wurde 1853 festgelegt, dass das Bruderschaftsfest immer am vierten Sonntag nach Pfingsten stattfinden solle. Dieser Termin wird im Volksmund auch das "Zandter Fest" genannt. Das Patrozinium wird wie immer um den 6. November, dem Tag des heiligen Leonhard, begangen. Unter Federführung von Konrad Schießl, Autor der Zandter Chronik, wurde auch ein neuer Bruderschaftszettel verfasst, in dem auch auf die Möglichkeit der Ablassgewinnung hingewiesen wird. Am Festtag der Bruderschaft ist der Mindestbeitrag von fünf Euro zu entrichten. Für jedes verstorbene Mitglied wird eine Messe gefeiert.
