Wellheim
FWW zieht Bilanz

"Belebendes Element im Marktrat" - Sparkassen-Projekt "geht zulasten anderer Maßnahmen"

22.06.2021 | Stand 26.06.2021, 3:33 Uhr
Die FWW wählte auch einen neuen Vorstand: Vorsitzender Alfons Bernecker, Schriftführerin Melanie Pruis-Obel, Kassenprüferin Gerda Löffler, Vorsitzende Theresia Asbach-Beringer, Kassenprüfer Johannes Obermayr sowie die Beisitzer Dominic Vah, Karl Egen, Rüdiger Biber und Beisitzerin Daria Reinbold (von links). Auf dem Bild fehlt Kassenwartin Elisabeth Mayinger. −Foto: Pruis-Obel

Wellheim - In ihrer Begrüßung zur Jahresversammlung der Freien Wählerschaft Wellheim (FWW) konnte Vorsitzende Theresia Asbach-Beringer auf ein trotz der Corona-Pandemie arbeitsreiches und spannendes Jahr zurückblicken, in dem die FWW zahlreiche Themen aufgegriffen und auch gesellschaftliche Angebote wie heimatkundliche Wanderungen, eine Osteraktion und regelmäßige offene Treffen als digitale Veranstaltung durchgeführt hatte.

Alfons Bernecker als Vorsitzender freute sich, dass endlich wieder Präsenzveranstaltungen stattfinden können. Zur Arbeit im Marktrat meinte er: "Wir sind das belebende Element im Marktrat mit den meisten Wortmeldungen und haben auch im vergangenen Jahr vieles angeschoben. "

Markträtin und dritte Bürgermeisterin Melanie Pruis-Obel nannte als Beispiele das Engagement für die Neugestaltung des Alten Sportplatzes in Wellheim sowie die Schaffung von Kneippbecken. Außerdem habe man unter anderem frühzeitig eine Beratung über zusätzliche Kinderbetreuungsplätze, die Erstellung eines Organisationsgutachtens, eine kostenlose Grüngutentsorgung und die Durchführung einer Ortssprecherwahl in Gammersfeld beantragt, zudem jüngst die externe Aufstellung der verjährten Herstellungsbeiträge für Wasser- und Abwasseranschlüsse.

An dieser bemängelte Marktrat Karl Egen mit Blick auf die Beitragsproblematik, dass die Aufarbeitung von Versäumnissen aus den vergangenen Jahren in der Marktgemeinde viel Zeit in Anspruch nehme, die man besser für die Bearbeitung von neuem einsetzen könnte. "Es gibt nach wie vor viel zu tun. " Und darüber herrschte breite Einigkeit: Der durch verjährte Beiträge entstandene Schaden dürfe nicht über die Wasser- und Abwassergebühren auf die Allgemeinheit umgelegt werden, sondern müsse über die Diensthaftpflichtversicherung ausgeglichen werden. (Siehe dazu auch Seite 21).

Marktrat Rüdiger Biber ging auf die im Haushalt festgehaltenen Planzahlen zu Kauf und Umbau des Sparkassengebäudes ein: "Die mehrfach genannte Projektsumme von 1,5 Millionen Euro setzt sich aus dem Ankauf des Gebäudes und dem Umbau zur Verwaltung zusammen sowie dem Umbau des heutigen Sitzungssaals zu einer Kindergartengruppe. " Noch nicht im Haushalt enthalten seien jedoch Finanzmittel für weitere Sanierungs- und Umbaumaßnahmen im Rathaus, etwa für eine Großtagespflege, die zur Deckung des Kinderbetreuungsbedarfs benötigt würde. "Wir gehen davon aus, dass das Gesamtprojekt deutlich über zwei Millionen Euro kosten wird. " Man dürfe dabei auch nicht vergessen, dass zusätzlich zu den 1,5 Millionen in diesem Jahr in den nächsten drei Jahren weitere 2,2 Millionen Euro an Schulden aufgenommen werden sollen. "Die mit zehn zu fünf Stimmen getroffene Grundsatzentscheidung für den Kauf des Sparkassengebäudes geht zulasten anderer Maßnahmen", sind sich die fünf FWW-Markträte sicher. Bernecker prognostizierte mit Blick auf die kontinuierlich steigenden Personalkosten, dass in nicht allzu ferner Zukunft "Verwaltungsgemeinschaften von oben herab kommen werden", verbunden mit der Frage, ob dann zum jetzigen Zeitpunkt eine derartige Immobilieninvestition überhaupt sinnvoll sei.

Turnusmäßig fanden Neuwahlen des Vorstands statt. Theresia Asbach-Beringer und Alfons Bernecker wurden als gleichberechtigte Vorsitzende ebenso im Amt bestätigt wie Elisabeth Mayinger (Kassenwartin) und Melanie Pruis-Obel (Schriftführerin). Als Beisitzer fungieren wieder Rüdiger Biber und Dominic Vah, neue Beisitzer sind Daria Reinbold und Karl Egen. Die Kasse wird in Zukunft von Gerda Löffler und Johannes Obermayr geprüft. Heiner Mahler (Beisitzer) und FWW-Gründungsmitglied Martin Stössl (Kassenprüfer) hatten sich aktuell nicht mehr zur Wahl gestellt.

pso