Eichstätt
Ernährung, Gesundheit, Energie, Mobilität

Derk Loorbach von der Erasmus Universität Rotterdam über gesellschaftlichen Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit

07.07.2021 | Stand 11.07.2021, 3:33 Uhr
War online zu Gast: Derk Loorbach. −Foto: Kusche

Eichstätt - Spannende Einblicke in seine Arbeit als Direktor des Niederländischen Forschungszentrums für Transition (DRIFT) und Professor für sozio-ökonomische Transformationen an der Erasmus Universität Rotterdam gab Derk Loorbach mit einem Vortrag zum Thema "Transforming Research for Sustainability Transitions".

 

Zentrales Thema seiner Forschung sind Prozesse gesellschaftlichen Wandels in Richtung Nachhaltigkeit sowie Fragen der Strukturierung und Lenkbarkeit von Nachhaltigkeitsaktivitäten und Übergängen auf allen Ebenen der Gesellschaft. Als weltweit führendes Institut für Forschung für Nachhaltigkeitsübergänge führe das Institut DRIFT interdisziplinäre und transdisziplinäre Forschung durch, um neue Denk-, Arbeits- und Organisationsformen in Übergängen besser zu verstehen und zu ermöglichen, erläuterte Loorbach. Erkenntnisse aus den verschiedensten wissenschaftlichen Disziplinen werden zusammengeführt, Muster und Mechanismen von Wandel in komplexen Gesellschaftssystemen nachvollzogen und mit neuen Ideen experimentiert, um schließlich Nachhaltigkeitsübergänge in den Bereichen Energie, Ernährung, Mobilität, Gesundheit, Wasser und Stadtentwicklung voranzutreiben.

Nach wie vor seien die Produktions- und Konsummuster vieler Industriestaaten ressourcenintensiv und umweltbelastend und trotz aller Initiativen für eine soziale und ökologische Neuausrichtung nicht nachhaltig. Technische Einzel-Lösungen hätten in den letzten Jahrzehnten zwar spezifische Fortschritte gebracht, doch damit allein würden ambitionierte Nachhaltigkeitsziele nicht erreicht werden. Diese Situation erfordere neue transdisziplinäre Perspektiven, die erforschen, wie eine Unterstützung eines erfolgreichen gesellschaftlichen Wandels aussehen und welche Faktoren zu mehr Nachhaltigkeit und einer Kultur der Nachhaltigkeit beitragen könnten. Aber auch im akademischen Bereich brauche es einen Wandel, betonte Loorbach mit Blick auf die innovative Nachhaltigkeitsforschungsplattform der KU: "Wir brauchen eine verstärkte Ausrichtung auf interdisziplinäre Wissensvermittlung und transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung", so Loorbach.

ddk