Dollnstein
Der beste Honig kommt aus Dollnstein

Hochkarätige Auszeichnung für Imker Winfried Meyerle im unterfränkischen Nüdlingen

15.11.2019 | Stand 23.09.2023, 9:28 Uhr
Als Bayerischer Imker-Meister darf sich Winfired Meyerle aus Dollnstein fühlen, dessen Waldhonig beim 6.Bayerischen "Honigfest der Sinne" im unterfränkischen Nüdlingen mit der höchsten Auszeichnung "Bayerns Bester Honig" prämiert wurde. −Foto: Mayer

Dollnstein (EK) Beim diesjährigen Honigfest des Landesverbandes Bayerischer Imker gab es für den Dollnsteiner Imker Winfried Meyerle die hochkarätigste Auszeichnung, die man überhaupt erreichen kann: Sein Waldhonig wurde mit der höchsten Auszeichnung "Bayerns Bester Honig" prämiert, ein Gütesiegel, das durchaus dem eines Bayerischen Meisters gleichkommt.

Der Imkerverein Münnerstadt und Umgebung, der Imker-Kreisverband Bad Kissingen und der Landesverband Bayerischer Imker hatten am Wochenende zum 6. Bayerischen "Honigfest der Sinne" in die Schlossberghalle in Nüdlingen eingeladen. Im Mittelpunkt des Festes stand die Prämierung der besten Honige Bayerns. Über 300 Imker hatten Honig eingereicht, die in den Preisklassen Gold, Silber und Bronze ausgezeichnet wurden. Da die Maßstäbe der deutschen Honigverordnung sehr streng sind, handelt es sich sowieso bereits um hervorragende Produkte. Der Honig von Winfried Meyerle allerdings stach mit einem Invertasewert von 262,8 nochmals deutlich hervor, was ihm auch in der Kategorie "Flüssiger Honig"" die Spitzenstellung einbrachte. Zur Einordnung: Als Mindestwert hat der Deutscher Imkerbund 64 festgelegt.

Was aber ist Invertase? Es ist ein Enzym, ein Eiweißstoff, der bei der Umwandlung von Nektar in Honig eine Rolle spielt. Die Bienen setzen dem Nektar solche Enzyme zu. Diese Enzyme gelten als das ganz besonders Spezielle am Honig. So schreibt die "Bayerischer Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau" dem Enzym Glucoseoxidase eine Wirkung von Honig zur Wundheilung oder bei bakteriellen Halsentzündungen zu.

Allerdings spielen auch andere Parameter eine wichtige Rolle. "Es geht schon los, dass das Gewicht exakt stimmen muss und 500 Gramm nicht unterschreiten darf", erklärt Meyerle. Aber auch Zustand, Geruch und natürlich der Geschmack sind wichtig. Schließlich ist aber die Sauberkeit das A und O für einen guten Honig. Das wichtigste Qualitätsmerkmal für Honig ist der Wassergehalt. Enthält ein Honig zu viel Wasser, gärt er. Die Honigverordnung erlaubt bis zu 20 Prozent. Der Wassergehalt von Meyerles Honig betrug 14,8 Prozent. "Aus dem Honig dürfen nur noch sichtbare Verunreinigungen herausgefiltert werden. Ansonsten darf Honig weder etwas entzogen noch etwas hinzugefügt werden", meint der passionierte Hobbyimker.

Ist die Qualität des Honigs reines Glück? Winfried Meyerle verneint: "Das ist kein Zufall, sondern eine gute Imkerleistung. " Meyerle unterhält sechs Wirtschaftsvölker in seinem Garten im Hirschbergweg in Dollnstein. Ein starkes Volk sei wichtig für die Honigqualität und hier besonders die Königin. Deshalb züchtet er auch die Königinnen selbst. Von einer guten Königin nimmt er die Eier und daraus zieht er die Königinnen mit einem extra Futtersaft. Die schlechten werden aussortiert. Unter Jahr baut man sich Jungvölker auf. "Der Winter ist immer das Problem", so der Züchter. Nach wie vor ist die Varroamilbe Hauptgrund für das Schwinden vieler Bienenvölker in den Wintermonaten identifiziert.

Meyerle hat bei einem Imkerlehrgang in Eichstätt beim Kreisverband im Jahre 2011 absolviert. Seitdem hat Meyerle die Imkerei angetan. Voller Leidenschaft erzählt er von seinem faszinierenden Hobby, das die meisten Menschen, die damit einmal in Kontakt gekommen sind, schnell begeistert. Diese Begeisterung ist aber auch notwendig, denn erfolgreiche Bienenhaltung erfordert vorausschauendes Planen, Durchhaltevermögen und Sorgfalt. Kümmern muss man sich um die Bienen genauso wie um jedes andere Leben und erkennt dabei grundsätzliches: "Die Bienen sind so unterschiedlich, vor allem vom Charakter her. Wie bei den Menschen eben auch. Vor allem ist ihr Geruch imponierend. Deshalb mögen sie es auch nicht, wenn Menschen in der Nähe sind. Dann fahren sie eben auch mal ihren Stachel aus. "

Edgar Mayer