Greding
Halbmarathon wird zum Volksfestlauf

TSV Greding und Stadt stellen neue Konzeption für Sportveranstaltung von Altmühl-Jura vor - Siegerehrung im Zelt

22.10.2020 | Stand 23.09.2023, 14:57 Uhr
Die Plakate für den Altmühl-Jura-Halbmarathondes Jahres 2021 gibt es schon. Werner Pellmann, Samantha Thimm, Max Dorner und Manfred Preischl hoffen, dass trotz Corona der Lauf am 25. Juli stattfinden kann - am Volksfestsonntag. −Foto: Luff

Greding - Seinen halbrunden Geburtstag hat er noch feiern können.

Doch die 16. Auflage des Altmühl-Jura-Halbmarathons wird in die Geschichte eingehen. Denn wegen der Corona-Pandemie musste der in der Region etablierte Lauf abgesagt werden. Eigentlich hätte er jetzt im Oktober über die Bühne gehen sollen. Im kommenden Jahr soll der Halbmarathon wieder stattfinden, davon gehen die Stadt Greding und die Triathlonabteilung des TSV Greding als Veranstalter zumindest fest aus. Dann aber werden viele Dinge anders sein.

Das beginnt schon beim Termin: Als Nachfolger des früheren Schwarzachtallaufs nahm der Altmühl-Jura-Halbmarathon seinerzeit dessen angestammten Platz im Laufkalender ein. Im Oktober. So richtig glücklich war man mit diesem späten Zeitpunkt aber nicht, aus mehreren Gründen. All das: vorbei. Künftig machen sich die Sportler am Volksfestsonntag auf die Strecke, damit erstmals am 25. Juli 2021. Greding reiht sich damit in die Reihe derjenigen ein, die eine Sportveranstaltung mit einem großen Fest verbinden - siehe die Kirchweihläufe in Allersberg und Thalmässing und den Hilpoltsteiner Burgfestlauf.

"Wir wollen damit die Attraktivität steigern", sagt Bürgermeister Manfred Preischl (FW). Da Ende Juli beim Läufer-Cup noch nichts klar ist, könnte die Motivation des einen oder anderen Sportlers höher sein als dann, wenn die Entscheidungen im Wesentlichen schon feststehen, so die Hoffnung.

Zudem sei die Chance größer, dass das Wetter passt, ergänzt der TSV-Abteilungsleiter Werner Pellmann. In diesem Jahr beispielsweise wäre es bei Temperauren von maximal zehn Grad ziemlich ungemütlich geworden, auch in der Vergangenheit blieb man vom nassgrauen Herbst nicht immer verschont. Rund ein Drittel der Männer und Frauen, die letztlich an der Startlinie stehen, würden sich sehr kurzfristig entscheiden, sagt Max Dorner, in der TSV-Triathlonabteilung für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Heißt: Wenn es regnet, wird das Teilnehmerfeld deutlich kleiner. Von den Zuschauern, die im Idealfall an der Strecke für ein Fest sorgen, ganz zu schweigen. "Wir waren immer auf Kohlen gesessen", erzählt Pellmann, denn der Organisationsaufwand für den Verein sei "immer gleich, egal ob für 50 oder für 500 Teilnehmer".

Der Sonntag beim Volksfest werde nach dem Frühschoppen erfahrungsgemäß immer ein wenig ruhiger, so Preischl. Andererseits ist mit dem Volksfest und der parallel stattfinden Künstlermeile in der Stadt ohnehin einiges geboten, das Sportangebot ergänze das Programm ideal. Die Frauen und Männer, die sich auf die Strecke machten, könnten für einen gelungen Tag ihre Familien mitbringen, die Volksfestbesucher könnten den Lauf zumindest im Start- und Zielbereich verfolgen und die Sportler anfeuern. "Das harmoniert ganz gut", zeigt sich Preischl überzeugt.

Mehr noch: "Wir haben ein Zelt und sind bei der Siegerehrung wetterunabhängig", sagt Pellmann. Denn wenn die besten Sportler bei Regen und acht Grad auf der Rathausbühne geehrt werden - wie es bislang geschehen ist -, sei das doch eher eine einsame, traurige Veranstaltung. Nicht so im Festzelt vor den Toren der Stadt.

Hier wird auch der Start- und Zielbereich sein, die Innenstadt bleibt in Zukunft völlig außen vor. "Wir müssen nichts absperren", sagt Preischl. Ein Vorteil beispielsweise für die Metzger und Bäcker in der Innenstadt. Auch die Infrastruktur sei in der Badstraße besser. "Wir können das TSV-Sportheim und das Gredoniaheim nutzen", blickt Preischl voraus. Eventuell auch die Duschen im Hallenbad - das allerdings hängt wohl auch von der Corona-Lage ab. Apropos: Die Infektionszahlen sind im Sommer deutlich niedriger als im Herbst und Winter. Vorteil Juli-Termin.

Auf den Lauf selbst wirkt sich der neue Start- und Zielbereich ebenfalls aus. Nicht auf die Halbmarathon-Strecke, die bleibt selbstverständlich bei 21,1 Kilometern. Aber auf die anderen Distanzen - statt sechs wird es nur noch vier geben. "Die 1000 und die 2000 Meter für die Jugend fallen weg", erklärt Pellmann. Es bleiben Distanzen für mehr oder weniger ambitionierte Freizeitläufer, nämlich fünf und zehn Kilometer. Bislang waren es sechs und elf Kilometer, da das Feld zunächst eine Runde durch die Altstadt drehte, bevor es auf den fünf Kilometer langen Rundkurs bis Mettendorf ging, der viermal zu bewältigen war. Die Streckenlängen von sechs und elf Kilometern seien die Ausnahmen gewesen, ein Kilometer weniger sei bei anderen Veranstaltungen "Standard", wie Pellmann erklärt. Er hofft, dass dies ebenfalls zu einer Steigerung der Teilnehmerzahlen führt, da die Sportler somit ihre Leistungen besser vergleichen könnten - das sei ein Anreiz. Der Kilometer zusätzlich für den Halbmarathon wird mittels einer Wendepunktstrecke in Mettendorf - in Richtung Heimbach - gefunden.

Was die Organisatoren ebenfalls nicht antasten, ist die Möglichkeit, dass Staffeln - etwa Firmenteams - den Halbmarathon gemeinsam bewältigen. Damit der neue Volksfestlauf ein Event für die ganze Familie wird, soll es auch einen Bambinilauf geben. Die endgültige Distanz hierfür sei allerdings noch nicht gefunden, so Pellmann, sie werde sich wohl zwischen 600 und 800 Metern bewegen.

Das Grundgerüst der neuen Konzeption steht. Corona zum Trotz. "Wir planen bewusst komplett durch", sagt Bürgermeister Preischl. Er gehe davon aus, dass es im Sommer 2021 mit einer solch großen Laufveranstaltung klappen kann - "wohl wissend, dass etwas dazwischenkommen kann".

Anders sieht es übrigens bei einer anderen Veranstaltung aus, die die Ausdauerabteilung des TSV alljährlich organisiert. "Das Nachtschwimmen wird wohl abgesagt", blickt Pellmann auf die Osterzeit voraus.

Ebenfalls noch Zukunftsmusik ist die Anmeldemöglichkeit. Eine Online-Anmeldung werde voraussichtlich im Dezember freigeschaltet, sagt Gredings Tourismuschefin Samantha Thimm. Ab der kommenden Woche würden Details der neuen Konzeption im Internet zu sehen sein. Die Homepage, die es eigens für den Altmühl-Jura-Halbmarathon gibt, ist unter www. aj-halbmarathon. de zu finden.

EK

Volker Luff