Eichstätt
Bundesweite Vorreiterrolle

KU veröffentlicht neuen Nachhaltigkeitsbericht - "Beispielhaftes Agieren"

24.11.2020 | Stand 27.11.2020, 3:33 Uhr
Das Zukunftsforum Nachhaltigkeit im November vergangenen Jahres war 2019 eine der Highlight-Veranstaltungen auf dem Campus der KU. Dabei tauschten sich mehr als 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus. −Foto: upd/Archiv

Eichstätt - Wenn es um Nachhaltigkeit an Universitäten in Deutschland geht, kann die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) für sich eine führende Rolle in Anspruch nehmen.

"Wir sind die einzige Hochschule, die nach EMASplus zertifiziert worden ist. Und nur wenige können einen Ansatz vorweisen, der - wie an der KU - die gesamte Institution in den Blick nimmt", betont Anne-Kathrin Lindau als Nachhaltigkeitsbeauftragte der KU. Welche Vielfalt an Aktivitäten und Handlungsfeldern damit verbunden ist, zeigt nun der neue und mittlerweile achte Nachhaltigkeitsbericht der Katholischen Universität.

Dieser schildert die im Jahr 2019 erzielten Erfolge in insgesamt sechs Handlungsfeldern und gibt einen Ausblick auf Entwicklungen im Jahr 2020. Dabei werden bewusst auch kleinere Errungenschaften dargestellt, um für weiteres Engagement zu motivieren. Eine vergleichsweise große Errungenschaft sei das Ergebnis einer externen Evaluation der Nachhaltigkeitsaktivitäten an der KU, wie es in der Mitteilung weiter heißt. Diese war Grundlage, um ein neues Gesamtkonzept zu verabschieden, das in Sachen Nachhaltigkeit einen Zeitraum bis 2030 in den Blick nimmt. "Allein mit der Tatsache, dass wir uns haben extern evaluieren lassen, haben wir Neuland betreten. Einen solchen Schritt ist - wie auch die Evaluatoren von drei Universitäten und des HIS e.  V. betonten - bislang keine andere Hochschule in Deutschland gegangen", so Lindau. Hinsichtlich der Verankerung von Nachhaltigkeit in Struktur und Inhalten an der KU bescheinigte die Evaluation ein "beispielhaftes Agieren".

Wie sich das Verständnis von Nachhaltigkeit in den vergangenen Jahren weiterentwickelt hat, zeige auch ein Blick in das neue Nachhaltigkeitsgesamtkonzept: Während die Fassung aus dem Jahr 2010 noch die drei Themenfelder Forschung, Lehre und Campus-Management umfasste, definiert das bis ins Jahr 2030 reichende Konzept nun zusätzlich Ziele für die Bereiche Governance, Transfer und studentisches Engagement. Dass Letzteres nun als eigenes Handlungsfeld aufscheint, unterstreiche, wie relevant das Handeln der Studierenden neben den formellen Lehr-Strukturen der Universität sei. Durch einen regelmäßigen Austausch, Veranstaltungen, Demonstrationen und Workshops werden viele Studierende der KU erreicht. 2019 war das Jahr der Fridays-for-Future-Bewegung. Auch in Eichstätt und Ingolstadt waren die Schülerinnen und Schüler aktiv und erhielten tatkräftige Unterstützung von Studierenden der KU. Neben monatlichen Demonstrationen wurde im November eine Klima- und Nachhaltigkeitswoche durchgeführt, die im Rahmen einer Public Climate School das Thema Klimakrise auch in viele Lehrveranstaltungen der KU brachte. Hinsichtlich der Studienprogramme habe die Bandbreite in Sachen Nachhaltigkeit stetig zugenommen: Mit dem Zusatzstudium "Nachhaltige Entwicklung", zwei neuen Masterstudiengängen mit Nachhaltigkeitsbezug sowie einem Weiterbildungszertifikat wurden hier viele neue Angebote geschaffen.

Darüber hinaus zeigt der neue Nachhaltigkeitsbericht, dass sich mittlerweile Forschungsvorhaben aus verschiedenen Fächern der KU mit diesem Themenbereich beschäftigten - vom Markt für Solarspeicher bis hin zu Wildnisbildung für Schulen. Mittelfristiges Ziel hierbei ist, solche Aktivitäten noch stärker zu vernetzen.

Noch vor Corona-Zeiten stand im vergangenen Jahr Nachhaltigkeit auch im Zentrum des Transferprojektes "Mensch in Bewegung", das Tage der Nachhaltigkeit beziehungsweise ein Zukunftsforum organisierte, bei dem unter anderem der frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer referierte. Zwar sind im laufenden Jahr an der KU auch die Aktivitäten für Nachhaltigkeit durch die aktuelle Situation stark eingeschränkt worden. "Dazu gehörten insbesondere Projekte, in denen die Gemeinschaft und das gemeinsame Handeln zentrale Aspekte darstellen. So konnten viele Veranstaltungen und persönliche Begegnungen nicht oder kaum stattfinden, wie eine große Eröffnungsfeier des Green Office in Eichstätt", schildert Lindau. Gleichzeitig sei aber festzustellen, dass sich Kontakte ohne aufwendiges Reisen schneller herstellen lassen und die Verbindungen sogar noch intensiver geworden seien.

upd