Eichstätt
Breitgefächertes Forschungsinteresse

Professor Erwin Möde wurde an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt in den Ruhestand verabschiedet

19.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:28 Uhr
Bei der Abschiedsvorlesung: Dekan Professor Manfred Gerwing, Professor Erwin Möde und KU-Vizepräsident Professor Klaus Stüwe. −Foto: Schulte Strathaus/upd

Eichstätt (upd) Professor Erwin Möde ist nach fast einem Vierteljahrhundert Tätigkeit an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) in den Ruhestand verabschiedet worden.

Der gebürtige Landshuter begnügte sich nicht mit einem Studium der Katholischen Theologie, sondern absolvierte auch ein Psychologiestudium.

Im Jahr 1982 wurde er zum Priester geweiht. Möde ist an der KU nicht nur seit 1998 Inhaber des Lehrstuhls für Christliche Spiritualität und Homiletik, sondern seit 2013 zusätzlich Inhaber des Lehrstuhls für Pastoraltheologie und Pastoralpsychologie. Entsprechend breit fächert sich sein Forschungsinteresse auf christlich-anthropologische Zugänge zu Themen der Persönlichkeitsbildung, (Psycho-)Therapie, Christlicher Spiritualität, Religiöser Sozialisation sowie Bibelhermeneutik. Der Dekan der Theologischen Fakultät, Professor Manfred Gerwing, würdigte bei Mödes Abschiedsvorlesung dessen "organisiertes, strategisches und kluges Arbeiten". Er stehe für die interdisziplinäre Verbindung von Psychologie mit Anthropologie und Spiritualität und unterhalte ein wissenschaftliches Netzwerk von beachtlicher Weite und Tiefe. KU-Vizepräsident Professor Klaus Stüwe betonte, dass Professor Möde auf der Zielgeraden zum Ruhestand als andere als ruhig geworden sei: Erst im vergangenen Jahr warb er eine Förderung des Katholischen Akademischen Ausländerdienstes ein, um gemeinsam mit der Schlesischen Universität Katowice ein Projekt auf den Weg zu bringen, das sich mit der Integration polnischer Familien in der deutschen Gesellschaft beschäftigt.

In seiner Abschiedsvorlesung ging Möde auf die psychosoziale Kraft und Verbindlichkeit des gemeinsamen Betens ein: "Es neutralisiert Konflikte und wirkt friedensstiftend. Das gemeinsame Gebet ist also durchwirkt von Gleichheit, ohne dass diese Gleichgültigkeit und Beliebigkeit wäre. " Zum Besonderen und Wesentlichen der christlichen Kirchen gehöre, dass sie Gebets-Gemeinschaften seien. Weltbezogen, zukunftsbezogen und zugleich in einem kreativen Abstand von dem, was Evangelien und Apokalypse "Welt" beziehungsweise "Babylon" nennen, so könne Kirche alternativ in die Gegenwart und Zukunft unserer Gesellschaft wirken.

Im Rahmen der Feier erhielt Professor Möde außerdem die zu seinen Ehren entstandene Festschrift "Anthropologie und Spiritualität für das 21. Jahrhundert", die im Herbstprogramm des Regensburger Verlagshauses Friedrich Pustet als Band Nr. 80 in den Eichstätter Studien erscheint. Philosophie, Wirtschaftswissenschaften, Psychologie und Soziologie ebenso wie Biblische, Historische, Systematische und Praktische Theologie - aus all diesen Blickwinkeln entfalten die Autorinnen und Autoren Gedanken zur Anthropologie, zur Spiritualität oder zu deren Wechselwirkung.