Eichstätt
Vier Ideen für den Bahnhof

Ausstellung "Umgestaltung. Neubelebung" zeigt am Freitag und Samstag Entwürfe für Innenräume

18.02.2020 | Stand 23.09.2023, 10:42 Uhr
Um den Bahnhof dreht sich alles bei einer Ausstellung am Samstag. −Foto: Chloupek

Eichstätt - Eine außergewöhnliche Ausstellung präsentiert der Verein "Bahnhof lebt!" am Samstag, 22. Februar, in der ehemaligen Johanniskirche am Eichstätter Domplatz: Gezeigt werden vier Gestaltungsideen für die Innenräume im Bahnhofsgebäude.

 

Der Verein beschäftigt sich bekanntlich mit der Wiederbelebung des alten Stadtbahnhofs und möchte dort als Genossenschaft ein Bürger- und Kulturzentrum einrichten (wir berichteten). Bereits in der Entwurfsphase setzt man auf preisgünstige Lösungen - und hat die Schulen für Holz und Gestaltung (SHG), Garmisch-Partenkirchen, für einen Ideenwettbewerb zur Innenraumgestaltung gewinnen können: Die Fachakademie für Raum- und Objektdesign hat sich bereiterklärt, verschiedene Planungsvarianten zu erarbeiten. Jennifer Kammler, Vorsitzende von "Bahnhof lebt", erklärt: "Ich habe selbst meine Meisterausbildung an der SHG gemacht, da bestehen noch gute Kontakte. So lag es nahe, sich mit dem Dozenten der Fachakademie, Roger Mandl, in Verbindung zu setzen. Wir haben uns sehr gefreut, dass wir eine Zusage für die Kooperation bekommen haben. " Ihr Vorstandskollege Tom Muhr ergänzt:"Wir versprechen uns von der Zusammenarbeit einen unverstellten Blick von außen. "

In vier Gruppen erarbeiteten die Studenten Ideen jeweils für das Erdgeschoss sowie das erste und zweite Obergeschoss. Jede Gruppe folgte dabei einer anderen Aufgabenstellung - mal sollte beispielsweise eine Gastronomie mit Arbeitsplätzen für Menschen mit Handicap im Erdgeschoss Platz finden, mal ein Kiosk mit Infostelle und Bahnschalter. Auch für das zweite Obergeschoss wurden verschiedene Varianten durchgespielt, von der Start-up-Wohngemeinschaft bis zu Büros. Das erste Obergeschoss ist in jedem Fall als Platz für Bürger aller Generationen und ein Kulturzentrum vorgesehen. "Wir hatten die Bürger Eichstätts ja dazu befragt, welche Nutzungen sie sich für den Bahnhof wünschen. Die häufigsten Nennungen haben wir dann in die Planungsaufgaben der Studenten einfließen lassen", erläutert Julia Dean von "Bahnhof lebt! " Außerdem galt die Vorgabe, dass Veränderungen am Grundriss nur bei nichttragenden Wänden vorgenommen werden können und dem Denkmalschutz Rechnung getragen werden muss.

Eine Jury, bestehend aus Oberbürgermeister Andreas Steppberger, Jens Schütte vom Bauamt der Stadt Eichstätt, Architekt Daniel Weiss, Goldschmiedemeisterin Susanne Wein, Bildhauer Rupert Fieger und Schreinermeisterin Jennifer Kammler begutachtet die Entwürfe vorab. Bei der Vernissage zur Ausstellung am Freitag, 21. Februar, werden die Studenten der Fachakademie ihre Arbeiten vorstellen, anschließend wird der von der Jury bestimmte und mit 300 Euro prämierte Siegerentwurf präsentiert. Außerdem gibt Peter Ferstl, Leiter und Koordinator des Bürgerhauses Ingolstadt, einen kurzen Einblick in die Strukturen und das Programm der Einrichtung, die überwiegend von bürgerschaftlich Engagierten gestaltet wird.

 

Am Samstag können dann auch die Eichstätter selbst ihre Stimme abgeben: Jeder Ausstellungsbesucher ist aufgerufen, an der Wahl zum Publikumspreis teilzunehmen. Im Rahmen der Ausstellung informieren zudem "Bahnhof lebt! " und sein Kooperationspartner "Mensch in Bewegung" über das Thema Genossenschaft und Raumbedarf in Eichstätt. Es wird in der ehemaligen Johanniskirche auch eine Ecke mit Aktionen für Kinder geben; ein Gesprächsforum mit Sitzgelegenheiten lädt zum Austausch ein. Wer die Ausstellung verpasst: Die Entwürfe werden später auch im Rathaus ausgestellt.

Die Ausstellung "Umgestaltung. Neubelebung" ist am Samstag, 22. Februar, von 10 bis 16 Uhr in der ehemaligen Johanniskirche zu sehen; die Vernissage ist am Freitag, 21. Februar, von 17.30 bis 21 Uhr, der Eintritt ist frei.

EK


 

 

Katrin Straßer