Kaldorf
Artenvielfalt unterstützen

Versammlung der Erzeugergemeinschaft für Qualitätsgetreide

13.02.2019 | Stand 02.12.2020, 14:38 Uhr
Künftige Landwirte nahmen an der Mitgliederversammlung der Erzeugergemeinschaft Jura-Land in Kaldorf teil. Sie sind Berufsgrundschüler und machen derzeit ein Praktikum in den Ausbildungsbetrieben Scharl, Häringhof, und Heieis, Workerszell. −Foto: Bauer

Kaldorf (zba) Die alljährlich stattfinde Versammlung der Erzeugerbetriebe für Braugetreide am Jura veranlasst die Landwirte, aktuelle Anforderungen beim Getreideanbau mit ökologischen Maßnahmen zu kombinieren.

Dabei sind die Anbaurichtlinien und Qualitätsanforderungen der Brauerei Gutmann ein Leitfaden, nachhaltigen Getreideanbau attraktiv zu gestalten.
In seiner Begrüßung erklärte Jakob Bösl, der Vorsitzende der Erzeugergemeinschaft für Qualitätsgetreide Jura-Land, dass aufgrund der schwierigen Ernteverhältnisse in den vergangenen beiden Jahren nicht die komplette Vertragsware geliefert werden konnte. Erfreulich war, wie die beiden Vertreter der Handelshäuser Hainmühle Morsbach und Raiffeisen Seuversholz bestätigten, dass die Getreidepartien gesund waren und lediglich die Eiweißwerte zu Ausstoßkriterien führten. Aufgrund der positiven Erfahrung mit der Sorte Marthe wurden die Vorverträge für die neue Ernte wieder mit einem Sortenaufschlag abgeschlossen. Auch beim Brauweizen, der bereits auf den Feldern ausgesät wurde, setzte man auf die bewährte Sorte Dekan.

Brauerei-Seniorchef Fritz Gutmann, Mitinitiator für die Biodiversität in der Marktgemeinde Titting, zeigte den anwesenden Landwirten Möglichkeiten auf, wie sie durch kleine Maßnahmen im Ackerbau die Artenvielfalt unterstützen können. Problematisch seien hier die langfristigen Verpflichtungen, die bei einer mindestens viergliedrigen Fruchtfolge ohne Maisanbau gefordert sind. Die Brauerei Gutmann sei weiterhin bestrebt, durch ihre Anbaurichtlinien nicht nur die gewünschte Qualität zu fördern, sondern auch einen naturverträglichen Anbau zu unterstützen. Geprüft werden die Landwirte auch heuer wieder durch den Nachhaltigkeitscheck vom Landeskuratorium für Pflanzenschutz (LKP).
Hans Zacherl vom Landwirtschaftsamt Ingolstadt (AELF) referierte über neue Sorten, sprach den interessiert zuhörenden Landwirten Anbauempfehlungen aus und gab als Biodiversitätsbeauftragter des Landwirtschaftsamts einen Einblick in die Förderprogramme. Robert Eder, Anbauberater der Firma Syngenta, beleuchtete die schwierige Situation im vergangen Jahr und gab Tipps, welche Maßnahmen bei derartigen Anbaubedingungen noch getroffen werden können.

Im Geschäftsbericht legte EG-Geschäftsführerin Erika Meyer die aktuellen Zahlen dar und fasste die neuen Vertragsziele zusammen. Jährlich werden rund 600 Tonnen Brauweizen und 600 Tonnen Braugerste an die Brauerei Gutmann geliefert.

Johannes Scharl, der stellvertretende Kreisvorsitzende des Bayerischen Bauernverbands, nahm in seinem Grußwort kritisch Stellung zur gesellschaftlichen Entwicklung hinsichtlich der Landwirtschaft. Zum Ende der Versammlung dankte Vorsitzender Jakob Bösl den Landwirten sowie der Brauerei Gutmann für die gute Zusammenarbeit. Die weiteren Zusammenkünfte finden im Rahmen des Nachhaltigkeitschecks sowie bei der Feldbegehung im Frühjahr statt.