Eichstätt
Arbeitsmarkt im Zeichen von Corona

31.03.2020 | Stand 02.12.2020, 11:38 Uhr

Eichstätt - "Die Corona-Krise stellt alle Akteure des Arbeitsmarktes vor große und neue Herausforderungen, deren Folgen und Dynamik wir wohl frühestens ab dem kommenden Monat detailliert analysieren können.

Zur Einschätzung der Auswirkungen auf die Beschäftigung kommt erschwerend die Unsicherheit hinzu, wie lange die Corona-Krise anhält und wie schnell die Betriebe in unserer Region anschließend wieder in ein weitgehend normales Geschäft einsteigen können", erklärt Johannes Kolb, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ingolstadt, die aktuelle Situation.

Die Arbeitsmarktdaten für den zurückliegenden Monat beziehen sich auf den 12. März, da dies der statistische Zähltag ist. Zu diesem Zeitpunkt stand Deutschland und somit auch der Agenturbezirk Ingolstadt noch vor der Coronavirus-Pandemie. Die Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor einer Ansteckung mit Covid-19, die die wirtschaftlichen Aktivitäten zwangsläufig stark einschränkten, setzten erst danach ein. Somit werde die tatsächliche Lage am Arbeitsmarkt aufgrund der Coronavirus-Krise mit den aktuell vorliegenden Daten noch nicht abgebildet.

Um Kurzarbeitergeld für die Beschäftigten beziehen zu können, sei vorab eine Anzeige durch den Betrieb notwendig. Die Zahl der Anzeigen stelle somit einen wichtigen Indikator zur Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung dar. Aufgrund der enormen Zunahme dieser Anzeigen gebe es im Moment noch keine verlässliche Datenbasis, welche die Größenordnung exakt beziffert. "Wir gehen jedoch davon aus, dass für unseren Agenturbezirk bislang knapp 3000 Anzeigen zu Kurzarbeit eingegangen sind, die teils schon geprüft und erfasst sind. Nur zum Vergleich: Im März 2019 waren es drei", so Kolb weiter.

Im Landkreis Eichstätt ging die Zahl der Beschäftigungssuchenden bis zum Stichtag 12. März um 91 zurück. Sie sank auf 1238 Personen, 197 mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote beträgt zum Stichtag 1,6 Prozent (Vormonat: 1,7 Prozent, Vorjahr: 1,4 Prozent). 813 Arbeitsstellen und damit 19 weniger als im Februar, allerdings 27 mehr als vor Jahresfrist, sind den Vermittlungsfachkräften zur Besetzung gemeldet.

EK