Wellheim (DK) Mit einem Großaufgebot waren am Donnerstag Polizei und Rettungskräfte im Einsatz, um eine vermisste 89-Jährige in Wellheim zu suchen. Allerdings hat die Suche ein trauriges Ende genommen: Die Frau wurde, wie die Polizei bestätigte, am Nachmittag gegen 15.30 Uhr leblos in einem Wassergraben zwischen Wellheim und Espenlohe aufgefunden. Der Notarzt konnte nur noch den Tod der Frau feststellen.
Die 89-Jährige war pflegebedürftig und dement. Ihren regelmäßigen Aufenthaltsort, ein Seniorenheim in Wellheim, hatte sie am Mittwochnachmittag laut Angaben der Polizei unbemerkt durch eine Notausgangstür verlassen. Bereits am Mittwoch hatte es noch intensive Suchmaßnahmen mit Unterstützung eines Hubschraubers und Suchhunden gegeben. Die Hunde hatten eine Spur gefunden, sie aber in der Nähe des Waldes in Richtung Espenlohe wieder verloren. Deshalb wurde verstärkt in diesem, teils schwer zugänglichen Gelände genauer gesucht. Die Suche verlief jedoch am Mittwoch bis in die Abendstunden erfolglos und musste in der Nacht abgebrochen werden.
Gestern durchkämmten rund 100 Beamte der Eichstätter Bereitschaftspolizei das Waldgebiet Espenlohe bei Wellheim in einem großangelegten Einsatz zusammen mit 23 Aktiven der Feuerwehr Wellheim und weiteren freiwilligen Helfern der Feuerwehren aus allen Ortsteilen sowie der Bergwacht.
Ein Polizeihubschrauber suchte das Gelände aus der Luft ab. Insgesamt sieben Hundestaffeln aus München, Aschheim und Hochbrück mit zehn Suchhunden standen bereit. Den Einsatz leitete Matthias Glück von der Polizeiinspektion Eichstätt, er koordinierte zusammen mit dem Zugführer der Freiwilligen Feuerwehr, Robert Husterer, die Aktivitäten.
Auch der Katastrophendienst des Landkreises Eichstätt war vor Ort. Die Helfer hatten am frühen Nachmittag noch gehofft, dass sie die Frau trotz der kalten Nacht wohlbehalten auffinden. Diese Hoffnung hatte sich leider wenige Stunden später zerschlagen. Angehörige identifizierten die Tote vor Ort als die 89-jährige Vermisste.
Die Kriminalpolizei Ingolstadt nahm die Sachbearbeitung auf. Die Entscheidung zu einer eventuell notwendigen Obduktion trifft die Staatsanwaltschaft Ingolstadt im Laufe des heutigen Tages. Bislang ergaben sich aus Sicht der Polizei keine Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden am Tod der Frau.
Hans-Peter Gabler, Eva Chloupek