Plankstetten
"Unerschrockener Wegbereiter"

Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber eröffnet Bio-Erlebnistage im Kloster Plankstetten

04.09.2020 | Stand 02.12.2020, 10:38 Uhr
20 Jahre Bio-Erlebnistage: Im Klostergarten stellten sich LVÖ-Vorsitzender Hubert Heigl (von links), die bayerische Bio-Königin Carina Bichler, Staatsministerin Michaela Kaniber, Plankstettens Abt Beda Sonnenberg und LVÖ-Geschäftsführerin Cordula Rutz zum Gruppenfoto. −Foto: Patzelt

Plankstetten - Seit mittlerweile 20 Jahren bietet die Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ) im Spätsommer Bio-Erlebnistage an. Ökologisch wirtschaftende Bauernhöfe, Verarbeitungs-, Gastronomie- und Handelsbetriebe sowie Ökomodellregionen laden zum Probieren, Mitmachen, Feiern und Erleben ein. Diese "große Bühne für Bio aus Bayern" wird vom Landwirtschaftsministerium unterstützt. So konnte Abt Beda Sonnenberg mit der Bayerischen Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Michaela Kaniber (CSU) zur Eröffnungsveranstaltung auch die oberste Vertreterin im Kloster Plankstetten begrüßen. Mit dabei war auch die bayerische Bio-Königin Carina Bichler aus dem Unterallgäu.

Die Festrede zur Eröffnung der 20. Bayerischen Bio-Erlebnistage hielt Staatsministerin Kaniber. Das Kloster Plankstetten bezeichnete sie als einen "absoluten Bio-Pionier". Seit 1994 werde ökologisch gewirtschaftet - hier habe man sich durch die konsequente Ausrichtung auf eine regionale Kreislaufwirtschaft einen Namen gemacht. "Ganz im Sinne des heiligen Benedikt werden in Plankstetten Lebensmittel hergestellt, die dem Menschen zum Wohle dienen", so Kaniber. Ohne solche "unerschrockenen Wegbereiter" wie das Kloster wäre die Entwicklung der vergangenen Jahre nicht möglich gewesen. Mit aktuell 10800 Öko-Betrieben, die über 370000 Hektar Fläche bewirtschaften und über 3900 Öko-Verarbeitern habe man die Position als Deutschlands bedeutendstes Öko-Bundesland weiter ausgebaut.

Das Interesse am Einstieg in den Ökolandbau sei ungebremst. In einem speziellen Landesprogramm unterstützt Bayern den Ökolandbau mit jährlich über 92 Millionen Euro. Die inzwischen 27 Ökomodellregionen bezeichnete die Ministerin als einen "wichtigen Ansatz, mehr Bio in die Fläche zu bringen - und zwar am Markt entlang". Von Angebotsüberschüssen würde niemand profitieren. Im Kabinett habe man beschlossen, dass bis spätestens 2025 in allen staatlichen Kantinen mindestens die Hälfte der eingesetzten Lebensmittel aus ökologischer oder regionaler Erzeugung kommt. Aber auch in der Kita- und Schulverpflegung sei man auf dem richtigen Weg.

Die Corona-Krise sieht Kaniber auch als Chance:"Ein Großteil der Verbraucher greift vermehrt zu bio-regionalen Lebensmitteln. Hofläden, Wochenmärkte, regionale Abokisten und Direktvermarkter konnten in den vergangenen Monaten viel neue Kundschaft begrüßen." Ernährungssouveränität sei kein Selbstläufer, sondern ein gemeinsames, langfristiges Ziel, das man in den vergangenen Jahrzehnten der Globalisierung etwas aus den Augen verloren habe, so die Staatsministerin.

Dass die Bio-Erlebnistage mittlerweile einen hohen Stellenwert besitzen, zeigt die große Anzahl an Prominenz, die neben der Staatsministerin an der Festveranstaltung zur Eröffnung teilnahm. Es waren dies unter anderem von der LVÖ der Vorsitzende Hubert Heigl und die Geschäftsführerin Cordula Rutz, der Vorsitzende Bioland Josef Wetzstein, vom Biokreis Franz Strobl, der Berchinger Bürgermeister Ludwig Eisenreich sowie der stellvertretende Neumarkter Landrat Günter Müller. Die Veranstaltung im großen Saal des Klosters Plankstetten eröffneten Kilian, Konstantin und Victoria Klin. Auf ihren Instrumenten interpretierten die jungen Musiker den zweiten Satz des Duetts Nummer 5 für zwei Violinen von Maddalena Laura Lombardini Sirmen. Im Anschluss an den Festakt erfolgte eine gemeinsame Besichtigung des Neubaus St. Wunibald und eine Fahrt zum Apfel-Bio-Erlebnistag am Staudenhof (Bericht folgt).

DK