Dietfurt
Transparenz und Konsens enorm wichtig

Helga Huber stellt sich in Dietfurt den Wählern als CSU-Bürgermeisterkandidatin vor

13.11.2019 | Stand 02.12.2020, 12:37 Uhr
Gut besucht war das Gespräch mit den Bürgern. −Foto: Stephan

Dietfurt (uke) Beilngries und Berching haben es vorgemacht.

Beide Städte aus dem Jura-2000-Verbund haben mit Franz Xaver Uhl oder Ludwig Eisenreich einen Bürgermeister gewählt, der nicht aus der Gemeinde selbst kommt.

Nun will auch die CSU Dietfurt mit einer Kandidatin von außerhalb frischen Wind ins Rathaus bringen. Am Dienstagabend hat sich Helga Huber vorgestellt, zuerst der Presse und dann den Dietfurtern. Die 51-jährige Freystädterin hatte zur Vorstellungsrunde Sohn Matthias mitgebracht. Inmitten des Wahlkampfteams unter der Leitung von Stadt- und Kreisrätin Ilse Werner beschrieb Huber ihren Werdegang, ihre Motivation und ihre Vorstellungen für das höchste Amt im Rathaus.

Helga Huber ist in Thundorf in der Gemeinde Freystadt geboren, wo sie auch wohnt. Nach dem Abitur am Ostendorfer-Gymnasium in Neumarkt wechselte sie 1988 ans Landratsamt Neumarkt. Sie studierte an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege Bayern und erwarb einen Abschluss als Diplom-Verwaltungswirtin (FH). Seit zehn Jahren leitet sie das Bauamt am Landratsamt, einen Bereich, der von Männern dominiert ist. Huber ist verheiratet und Mutter von zwei erwachsenen Söhnen, Michael und Matthias, 22 und 26 Jahre.

Politisch interessiert sei sie schon seit der Gymnasialzeit, sagt Huber, die sich selbst als "politische Quereinsteigerin" bezeichnet. Sie ist stellvertretende Orts- und Kreisvorsitzende der CSU. Bei den Landtagswahlen im vergangenen Herbst trat sie als Listenkandidatin an.

Seit zehn Jahren an der Spitze der Bauabteilung, suche sie nun neue berufliche Herausforderungen. Die Sieben-Täler-Stadt sei ihr nicht nur durch ihre berufliche Tätigkeit bekannt. "Mein erster Freund war aus Tettenwang", erzählt sie. Deshalb sei sie damals regelmäßig durch Dietfurt gefahren. "Auch wenn ich schon aufgrund meines Berufs im ganzen Landkreis zuhause bin", so Huber weiter, "habe ich mich im südlichen Teil immer schon wohler gefühlt. Deshalb will sie auch, sollte sie gewählt werden, hierher ziehen und nicht zwischen Thundorf und Dietfurt - "von Haustür zu Haustür sind es 33 Kilometer oder eine halbe Stunde Fahrzeit" - pendeln.

Wie die erfahrene Kommunalpolitikerin Ilse Werner, ist auch Huber der Meinung, dass auf kommunaler Ebene die Parteipolitik keine große Rolle spielt. Andere Dinge würden da weit mehr zählen, und da könne sie in vielen Bereichen punkten. Nach zehn Jahren an der Spitze der Bauabteilung im Landratsamt kenne sie zum Beispiel alle Ansprechpartner und Abläufe und sei bestens vernetzt.

So wie sie jetzt schon die Bauabteilung führt, werde sie auch im Dietfurter Rathaus agieren. Helga Huber setzt auf kurze Wege und möglichst wenig Bürokratie, auf Teamwork und Zusammenhalt. Konsens- und Kompromissfähigkeit seien ebenso wichtig wie die Erkenntnis, dass "es einfach wichtig ist, mehr Nähe zueinander zu finden und füreinander da zu sein". Die Transparenz und Offenheit, die sie im Bauamt praktiziere, werde sie auch im Rathaus umsetzen.

Als eine der größten Aufgaben für das Dietfurt der kommenden Jahre sieht sie die Hochwasserfreilegung. Werner ergänzt, dass die CSU und Helga Huber sich vorgenommen hätten, wieder vermehrt auf die mittelständischen Betriebe zuzugehen. Solidarität mit denen, welche die Arbeitsplätze zur Verfügung stellen, werde in sich ändernden Zeiten an Bedeutung gewinnen, so Werner.

Auf den Wahlkampf und die damit verbundenen Herausforderungen freut sich Helga Huber. "Wenn du weiterkommen willst, musst du dich stellen", sagt sie. Es sei ihr "eine große Freude", kandidieren zu dürfen für dieses "schöne Amt".

Dem Gespräch in kleiner Runde folgte die Vorstellung im gut besetzten Wirtshaussaal. Viele Frauen und Männer waren gekommen, um sich anzuhören, was Helga Huber ihnen zu sagen hatte. Offiziell nominiert wird sie am Dienstag, 26. November, ab 19.30 Uhr im Gasthaus Zum Bräu-Toni. Im Dezember werden dann die CSU und die Christliche Wähler Union (CWU) die Frauen und Männer vorstellen, die sich für ein Mandat im Stadtrat bewerben. Dass auch die CWU, die von jeher eine Listengemeinschaft mit den Christsozialen bildet, "geschlossen" hinter Helga Huber steht, bekräftigte Thomas Schneider, der Ortsvorsitzende aus Zell, Mitglied des Wahlkampfteams.