Regensburg
Sorge um den Sallerner Berg

Anwohner machen mobil: Sie fürchten, künftiger Baustellenverkehr könnte dem Untergrund schaden

14.08.2020 | Stand 02.12.2020, 10:45 Uhr
1994 verschluckte der Sallerner Berg ein Auto - Manfred Freundorfer, Ingrid Neumann und Hubertus Gruber sorgen sich um den Untergrund am Sallerner Berg. −Foto: Hildebrand/Gruber

Regensburg - Am Sallerner Berg in Regensburg brodelt es seit einiger Zeit.

 

Nachdem bekannt geworden war, dass die Stadt den Baustellenverkehr für ein neues Schulzentrum über die Erzgebirgsstraße und den Reichen Winkel abwickeln will, erinnerten sich manche an Vorfälle aus der Vergangenheit. 1994 verschwand ein Auto in einem Erdloch, das sich plötzlich auftat. Bereits 1989 hatte es ein großes Loch mitten auf der Straße gegeben. Anwohner machen mobil - und ärgern sich über eine Pressemitteilung der SPD.

"Die Antwort der Oberbürgermeisterin auf unseren Wunsch, mehrere Alternativen der Baustellenerschließung für den Neubau des Schulzentrums am Sallerner Berg zu prüfen und die Bevölkerung umfangreicher mitzunehmen, fiel sehr positiv aus", hatte der SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Burger Anfang August verlauten lassen. Das erzürnt die Anwohner. Denn: Es sei keineswegs Wunsch der SPD gewesen, Alternativen für die Erschließung der Baustelle zu finden, sagt Anwohner Hubertus Gruber. Auf dem Sallerner Berg soll eine Grund- und Förderschule mit Hort und Dreifachturnhalle entstehen. Die bestehende Schule soll abgerissen werden - "voraussichtlich 2025 beginnt der Neubau der Förderschule und der Dreifachturnhalle im zweiten Bauabschnitt. Voraussichtlich 2027 können die Außenanlagen fertiggestellt werden - und 2028 sollte dann die gesamte Baumaßnahme abgeschlossen sein", teilt die Stadt hierzu mit. Ingrid Neumann, Hubertus Gruber und Manfred Freundorfer sorgen sich um den Sallerner Berg - rund 100 Anwohner haben sich zusammengetan, um der Stadt Alternativen für die Zufahrt zur Baustelle aufzuzeigen.

 

Eine Route über die Amberger Straße, die Spessart- und die Eifelstraße wäre möglich, ebenso eine neu zu errichtende Zufahrt über die Chamer Straße, die nach Bauende zurückgebaut werden könnte. Seitens der Stadt wird mitgeteilt, dass eine Zufahrt über die Chamer Straße möglich sei, zudem werden die Hunsrückstraße und die Harzstraße geprüft. "Für Hunsrückstraße/Erzgebirgstraße/Im Reichen Winkel wurden weitere geologische Untersuchungen und die Belastungsfahrt in Auftrag gegeben, um alle Informationen für eine Entscheidung vorliegen zu haben", teilt die Stadt mit. Entschieden sei noch nichts: "Erst wenn alle Untersuchungen voraussichtlich im Herbst 2020 vorliegen, kann eine Entscheidung getroffen werden. "

Laut Anwohnern gebe es ein Gutachten aus dem Jahr 1965, das aussage, dass der Sallerner Berg seinerzeit gar nicht bebaut werden sollte: "Zum angesprochenen Gutachten aus dem Jahr 1965 kann aktuell keine Aussage gemacht werden, wir müssten hierzu im Archiv recherchieren", so die Stadt. Die Anwohner haben sich nun zusammengetan - am 19. August soll ein weiteres Gespräch mit der Stadt stattfinden, wenn sich dann nichts tue, werde man doch noch eine Bürgerinitiative gründen.

DK

 

Ursula Hildebrand