Breitenbrunn - Auf einem Felsen über dem Tal der Bachhaupter Laber erhebt sich majestätisch die Wallfahrtskirche St. Sebastian über den Markt Breitenbrunn.
Ganz tief unter dem Felsen soll sich der Legende nach ein riesiger, Unheil versprechender See befinden. Der heilige Sebastian war der Legende nach ein römischer Soldat und Märtyrer, der bereits zur Zeit des Kirchenvaters Ambrosius (um 339 bis 397) verehrt wurde. Sebastian gilt als Schutzpatron gegen die Pest. Und so finden seit Jahrhunderten viele Pilger ihren Weg zur schönen Wallfahrtskirche. Beispielsweise kommen meist am Pfingstmontag Fußwallfahrer aus Beilngries zum Pestheiligen.
Der Heilige wird auch als Schutzpatron der Brunnen angerufen. Das passt in diesem Fall sehr gut, denn am Fuße des Gotteshauses entspringt eine Quelle, die nach einem kurzen Weg in die Bachhaupter Laber mündet. Dem Wasser der Sebastiansquelle schreiben die Gläubigen auch heute noch den Schutz vor Krankheiten zu. Der Ort rund um die Quelle wird seit Jahrhunderten als Heilplatz und Kraftort geehrt und geachtet. Neben einer Bank aus Eichenholz steht eine große Tafel, die den Besucher zu einer Quellenmeditation einlädt und darauf hinweist, dass sich an dieser Quelle besondere Kräfte der Erde treffen und vereinigen.
Glaubt man einer Sage, welche sich die Menschen hier immer noch erzählen, liegen tief verborgen unter der Sebastians-Kirche aber auch zerstörerische Kräfte. Dabei soll es sich um einen großen und weiten unterirdischen See handeln, der, wenn die Zeit gekommen ist, die Erde erzittern, den Berg aufreißen, die Wallfahrtskirche einbrechen und das gesamte Tal überschwemmen lässt. Der Heimatschriftsteller Eduard Dietz hat dazu einmal in einem seiner Büchlein gedichtet: "Wenn der Fels zerreißt, und Sebasti zerschmeißt, dass kein Fels und kein Stein auf dem anderen bleibt, wenn der Berg das ganze Wasser ausspeit, dann schauts euch nicht um und laufts, sonst dasaufts. "
swp
