Fünf Jahrzehnte für das Wohl des Waldes

WBV Parsberg feiert Jubiläum - Gerade in schwierigen Zeiten wichtiger Ratgeber

03.12.2019 | Stand 02.12.2020, 12:28 Uhr
Bei der Jubiläumsfeier der WBV Parsberg wurden die Ehrenvorsitzenden Johann Schön, Robert Stigler und Michael Gruber mit Urkunden und Geschenken bedacht. Geehrt wurde ferner der Geschäftsführer Alois Meier (4.v.l.). −Foto: Sturm

Hollerstetten - Mit rund 2000 Mitgliedern und einer Waldfläche von über 14000 Hektar ist die Waldbesitzervereinigung Parsberg (WBV) einer der größten forstlichen Zusammenschlüsse in der Oberpfalz.

Seit 50 Jahren unterstützt sie die privaten Waldbesitzer in enger Zusammenarbeit bei der nachhaltigen Bewirtschaftung und damit beim Erhalt und der Stärkung ihrer Wälder. Dieses Jubiläum wurde in Hollerstetten auf eindrucksvolle Art und Weise gefeiert.

Lodernde Flammen in Feuerschalen wiesen den Gästen den Weg in den Festsaal. Den hatten viele helfende Hände in aufwendiger Arbeit in einen kleinen Mischwald verwandelt. WBV-Förster Josef Meier hatte passend dazu ein Rednerpult aus Eiche mit der Aufschrift 50 angefertigt. Über eine Leinwand flimmerten Waldbilder in den bis zum letzten Platz gefüllten Saal. Der Abend begann mit einem Stehempfang. Wildgulaschsuppe wurde als Vorspeise serviert und die Musikanten der Gruppe Altmühl-Blech aus Dietfurt sorgten für die musikalische Umrahmung.

Nach einem gemeinsamen Abendessen begrüßte der Vorsitzende der Waldbauernvereinigung, Martin Schmid, die Gäste, unter ihnen der bayerische Finanz- und Heimatminister Albert Füracker, Landrat Willibald Gailler (beide CSU), der Präsident des bayerischen Waldbesitzerverbandes Josef Ziegler und der Vorsitzende der forstwirtschaftlichen Vereinigung der Oberpfalz, Josef Liegl, Vertreter der Forstbehörden und der Sägeindustrie sowie viele Repräsentanten der zum Einzugsgebiet der WBV gehörenden Gemeinden.

Mit Bedauern reagierte Schmid darauf, dass aus der Stadt Velburg, dem Sitz der Geschäftsstelle, kein offizieller Vertreter an der Jubiläumsfeier teilnahm. In seiner Ansprache blendete Schmid zurück auf den 29. Oktober 1969, den Tag der Gründungsversammlung. 16 Waldbesitzer hatten sich damals bereit erklärt, der Organisation beizutreten. In komprimierter Form ließ er die Geschichte der WBV-Revue passieren, erinnerte dabei an den Zusammenschluss der Waldbesitzervereinigungen Pettenhofen und Parsberg im Jahr 2000 und sagte: "Trotz der momentanen Schwierigkeiten und Probleme in der Waldwirtschaft hat sich unsere WBV in den vergangenen fünf Jahrzehnten sehr gut entwickelt. "

Mit den Worten "Unser Wald ist krank" versäumte es Schmid nicht, die genannten Schwierigkeiten deutlich anzusprechen. So sei der Wald der Hauptbetroffene und Leidtragende des sogenannten Klimawandels, ausgelöst durch extreme Trockenheit, Hitze, Stürme und andere Katastrophen, verursacht durch die Immissionen der Industrie, des Verkehrs, den Kohlekraftwerken und durch die gesamten Umwelteinflüsse der Gesellschaft. Deswegen brauche der Wald dringend schnelle politische positive Entscheidungen und Unterstützung. "Unser Wald ist ein Teil der Lösung in der Klimapolitik. Er bringt eine hohe CO2-Bindung und hat eine deutliche Senkungswirkung des CO2", so Schmid. Deswegen forderte er: "Im Falle einer CO2-Besteuerung muss es bei einer Senkung und Bindung eine Entschädigung für unseren Wald geben. Neben den Auswirkungen der Klimakrise und den fallenden Erlösen aus der Waldwirtschaft bereitete Schmid noch etwas anderes Sorge: "Es muss uns gelingen, den Wald und dessen Leistungen in der gesamten Gesellschaft wieder ins rechte Licht zu rücken, damit unsere Waldbesitzer die Anerkennung und Wertschätzung erfahren, die ihnen zusteht und damit sie nicht restlos entmutigt werden. "

Landrat Gailler ließ es sich nicht nehmen, der WBV persönlich zu gratulieren, denn immerhin rund 49000 Hektar im Kreis Neumarkt unterliegen der Waldwirtschaft und für die circa 13000 Waldbesitzer seien die forstlichen Zusammenschlüsse wertvoller Dienstleister. "Wir müssen die Bevölkerung aufrütteln, damit sie den Wert der Land- und Forstwirtschaft erkennt", so der Landkreischef.

Der Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Neumarkt, Leitender Forstdirektor Harald Gebhardt stellte fest: "Zusammen können Dinge entstehen, die ein Einzelner nicht erreichen kann. Dafür steht schon seit einem halben Jahrhundert die WBV. "

swp