Dietfurt
Freibadheizung und Friedhofserweiterung

Vor 50 Jahren überschritt der Haushalt der Stadt Dietfurt erstmals die Millionengrenze

03.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:14 Uhr
Erstmals wies der ordentliche Haushalt der Stadt Dietfurt vor 50 Jahren in Einnahmen und Ausgaben über eine Million Mark auf. Der außerordentliche Haushalt umfasste sogar rund 500000 Mark mehr. −Foto: Patzelt, Anton, Beilngries

Dietfurt - Was belastete vor 50 Jahren das Dietfurter Stadtsäckel? Von welcher Seite her konnte man mit Einnahmen rechnen? Wie sollte man mit dem Sorgenkind Kindergarten umgehen? Mit all diesen Themen mussten sich die Stadträte bei der Absegnung des Haushaltsplanes im Frühjahr 1970 befassen. Erstmals, betonte der damalige Bürgermeister Alfons Oexl, wies der ordentliche Haushalt der Stadt in Einnahmen und Ausgaben über eine Million Mark auf. Der außerordentliche Haushalt umfasste sogar 1,5 Millionen Mark.

Der Haushaltsplan war vom Finanzausschuss schon Tage vorher eingehend durchgesprochen worden, so dass der Dietfurter Stadtrat bei seiner Sitzung im Mai 1970 bereits einen durchgearbeiteten Entwurf in Händen halten konnte. Der damalige Stadtoberinspektor Theo Hutter ging in der Versammlung die einzelnen Ansätze der Haushaltsstellen durch und die Stadträte durften dazu die eine oder andere Frage stellen.

Auf der Einnahmenseite der allgemeinen Verwaltung nannte Hutter 19074 Mark und bei den Ausgaben 144655 Mark. Danach folgten noch weitere Posten: Sicherheit und Ordnung: Einnahmen 80 Mark, Ausgaben 130 Mark. Schulen: Einnahmen 38994 Mark, Ausgaben 169962 Mark, Kultur: Einnahmen 4530 Mark, Ausgaben 7370 Mark, soziale Leistungen: Einnahmen 22200 Mark, Ausgaben 53325 Mark. Beim Posten Gesundheitsweisen handelte es sich um den Haushalt des städtischen Krankenhauses. Die Einnahmen betrugen 87408 Mark und die Ausgaben 87458 Mark. Als äußerst lukrativ erwies sich der Stadtwald. Hier wurden 22575 Mark eingenommen und lediglich 5959 Mark ausgegeben. Weitere Einnahmen und Ausgaben des Haushalts befassten sich mit dem Bau- und Wohnungswesen und den öffentlichen Einrichtungen.

Der Einzelplan neun, Finanzen und Steuern, war für das Stadtsäckel wohl der wichtigste Punkt. So nahm die Stadt bei der Grundsteuer A 9947 Mark und der Grundsteuer B 56460 Mark ein. Das Plus an Gewerbesteuer bezifferte der Finanzexperte auf 300000 Mark. Die Beteiligung an der Einkommenssteuer betrug 147568 Mark und an Schlüsselzuweisungen bekam man 7000 Mark. Bei den Ausgaben schlug sich die Gewerbesteuerumlage mit 112500 Mark nieder. Und der Landkreis forderte 150920 Mark an Kreisumlage. Der ordentliche Haushalt schloss damit in den Einnahmen und Ausgaben mit 1050259 Mark ab.

Der außerordentliche Haushalt umfasste eine Restfinanzierung des Freibades mit 12551 Mark, die Kindergartenerweiterung mit 39397 Mark, das Feuerwehrhauses mit 109151 Mark und den Kinderspielplatzes mit 6000 Mark. Außerdem waren für den Umbau des Rathauses bereits eine Summe von 480000 Mark und den Neubau einer Hauptschule 570000 Mark angesetzt. Die Freibadheizung stand mit 63720 Mark und die Friedhofserweiterung mit 17913 Mark zu Buche.

Weiter waren Straßenbaumaßnahmen am Kreuzbergweg, der Industriestraße, der Böhmerbrunnerstraße, der Sudetenstraße, des Finkenwegs, der Blumenstraße, der Ortsumgehung, der linken Labergasse, des Raiffeisenwegs, des Lindenwegs und des Lohmühlwegs notwendig. Der außerordentliche Haushalt der Stadt schloss so in Einnahmen und Ausgaben mit jeweils 1476099 Mark ab.

DK