Dietfurt - Vom einfachsten Kinderlied über launige Operettenmelodien, anspruchsvolle Kirchenmusik bis zu hochkarätigen Opernklassikern, Musicals und Schlagern hat Max Bauer mit Leidenschaft und Können die unterschiedlichsten musikalischen Stile umgesetzt.
Heute wird der Dietfurter Ehrenbürger, der ein besonderes Faible für Mozart hat und sich oft in Salzburg weiterbildete, 80 Jahre alt. Als Musikerzieher, der auch zum Fachberater avancierte, wirkte er an der Schule Dietfurt und inszenierte mit seinen Chören vom Faschingshit bis zur großen Tabaluga-Aufführung durch Jahrzehnte viel beklatschte Darbietungen.
Immer noch outen sich ehemalige Schüler als Fans seiner engagierten und gelungenen Pädagogik. Prall gefüllt ist der Ordner mit den gesammelten Berichten seiner Konzerttätigkeit, mit der Bauer höchstes Lob erntete. Er entdeckte die akustischen Vorzüge der Schulaula und stellte dort ein Festival mit einem mächtigen, 80 Sänger umfassenden Männerchor auf die Beine. Ein Evergreen seit nahezu vier Jahrzehnten ist die "Dietfurter Weihnacht", die 1981 als Schallplatte und Kassette konzipiert wurde und sich 20 Jahre später zur CD erweiterte. Als Kirchenmusiker leitete Bauer 35 Jahre den Chor der Stadtpfarrkirche und bis 1997 den Männerchor, mit denen er Kirchenkonzerte, Festivals, Nächte der Melodien und stimmungsvolle Weihnachtskonzerte arrangierte.
Als Netzwerker sicherte er auch die instrumentale Besetzung und die Technik und meisterte souverän größte Herausforderungen. Mit Hochachtung erinnert er sich an seine Gesangssolisten Anna Pfefferler, Gertraud Pfeiffer, Josef Schweiger und Karl Mayerhöfer. Unzählige Stunden verbrachte er an der Orgel und am Dirigentenpult, wenn die Gottesdienste mit musikalischen Highlights umrahmt wurden. Im 51. Jahr fungiert er bis heute als musikalischer Leiter der Ölbergspiele, in denen er 1949 als Engelsänger startete. Amüsante Unterhaltung lieferten die musikalischen Faschingssitzungen, die volle Turnhallen bescherten und die Besucher schwärmen ließen. Immer gegenwärtig im musikalischen Schaffen blieb die leichte Muse, der er sich vor Jahrzehnten bei den "Amigos", im "Charly-Bauer-Trio" und bei "Return" widmete. Nach der Abgabe des Dirigentenstabes im Männerchor fügte sich mit Hans Meyer, einem gebürtigen Töginger, der als musikalischer Allrounder bewährt ist, ein Wiedereinstieg in das Unterhaltungsmetier. Unter "M + H Live, Musik für dich" macht das Duo Stimmung, in einer "Mitsing-Party" fungierte Bauer mit dem Akkordeon und der Präsentation von Schlagern aus den 1950er und 1960er-Jahren als Entertainer. Der vielfältige und verdienstvolle musikalische Einsatz Bauers wurde anlässlich einer Rundfunkaufzeichnung in Dietfurt vom Moderator launig mit dem Titel "Musikpapst von Dietfurt" versehen. Gewürdigt wurde das herausragende Wirken 1990 mit der Verleihung der silbernen Bürgermedaille und 2008 mit der Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Dietfurt. Außerdem wurde er zum Ehrenchorleiter des Kirchenchores und Ehrenmitglied der Bayerischen Franziskanerprovinz ernannt.
Die musikalischen Anlagen, die er von beiden Eltern geerbt hat, leben auch in seinen Kindern Alexander und Steffi fort, die sich als Jugendliche unter dem Dirigat des Vaters musikalisch einbrachten und nach wie vor musikalische Ambitionen hegen. In den Enkeln "schläft die Musik noch", sagt der vierfache Opa, der am runden Geburtstag über elektronische Kommunikationsmittel mit den Nachkommen in Kontakt treten wird.
Abgesagt werden musste wegen der gegenwärtigen Corona-Krise die geplante große Feier mit Familie, Freunden und Chören. Nur mit seiner Ehefrau Hannelore wird Max Bauer am heutigen Geburtstag anstoßen und sich dankbar freuen, so ein hohes Alter erreicht zu haben, was er nach eigenem Bekunden kaum für möglich hielt. Weil persönliche Kontakte nicht möglich sind, werden den Ehrenbürger sicher viele telefonische Glückwünsche unter seiner Dietfurter Rufnummer erreichen.
DK
Rosmarie Götz
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