Neumarkt (DK) Mit einem Empfang in der Aula des Landratsamtes ist Jürgen Kohl als neuer Kreisbrandrat von Landrat Willibald Gailler (CSU) in sein Amt eingeführt worden. Seit 1. August steht Kohl an der Spitze der 153 kommunalen und zwei Werksfeuerwehren im Landkreis Neumarkt. Der 39-Jährige erhielt einen großen Vertrauensbeweis. 125 von 127 Kommandanten wählten nämlich den Seubersdorfer Maler- und Lackierermeister.
Die Amtsperiode beträgt sechs Jahre. Seinem angestammten Beruf bleibt Kohl treu. "Zu 60 Prozent bin ich bei der Handwerkskammer tätig und unterrichte dort angehende Maler und Lackierer, zu 40 Prozent arbeite ich am Landratsamt als Sachbearbeiter für Sicherheitsfragen und Kreisbrandrat", sagte Kohl.
Zur Feuerwehr stieß Jürgen Kohl schon als kleiner Bub. Als nämlich in der heimatlichen Werkstatt ein VW-Bus für die Feuerwehr umlackiert werden musste, setzte sich der kleine Jürgen flugs in das Fahrzeug , drückte auf den Blaulicht-Knopf und das Sirenengeheul ging an. Seitdem hat ihn die Feuerwehr nicht mehr losgelassen. Zur Amtseinführung waren die Feuerwehrführungskräfte, die ehemaligen Kreisbrandräte und Kreisbrandinspektoren sowie die für die Sicherheitskräfte Vertreter des Roten Kreuzes, des Technischen Hilfswerks und der Polizei geladen. Feuerwehrdiakon Herbert Götz aus Berg kam als Geistlicher in Uniform. Als Vertreter der Bürgermeister erschien Deinings Gemeindeoberhaupt Alois Scherer (CSU). Als Frauenbeauftragte nahm Monika Zang am Empfang teil. Außerdem begrüßte Landrat Gailler den Feuerwehrbezirksvorsitzenden Ferdi Weiß, den Regensburger Kreisbrandrat Wolfgang Scheuerer, Regensburgs Stadtbrandrat Johann Schmidbauer und den Bundestagsabgeordneten Alois Karl (CSU), der Ehrenvorsitzende der Feuerwehr Neumarkt ist. Der Landkreischef stellte den Werdegang von Jürgen Kohl vor, der schon im Jahr 1994 mit 14 Jahren in die Feuerwehr Seubersdorf eintrat, dort zahlreiche Lehrgänge absolvierte und schließlich in das Amt des Jugendfeuerwehrwarts aufrückte. Auf Kreisebene stieg Kohl im Jahr 2009 zum Kreisjugendwart auf und vier Jahre darauf wurde er zum Kreisbrandmeister für den Bereich Seubersdorf ernannt. Mit zahlreichen Ehrungen wurde Kohls Engagement gewürdigt. "Wir setzen auf Sie als jungen, dynamischen Mann. Der Landkreis soll weiterhin der sicherste in ganz Deutschland bleiben", lautete Gaillers Forderung an Kohl.
Der Landkreischef bedankte sich beim stellvertretenden Kreisbrandrat Jakob Weidinger. Dieser hatte zwischenzeitlich die Vertretung für den aus gesundheitlichen Gründen ausgeschiedenen Kreisbrandrat Anton Bögl übernommen , dem Gailler gute Genesung wünschte. Grußworte sprachen MdB Alois Karl, Bürgermeister Alois Scherer, Feuerwehrbezirksvorsitzender Ferdi Weiß und Neumarkts Polizeichef Michael Danninger stellvertretend für die Sicherheitskräfte.
In seiner Antrittsrede betonte der neue Kreisbrandrat, dass man über das Zusammenspiel von Technik und Personal nachdenken müsse. Großen Wert legte er auf eine funktionierende Zusammenarbeit mit den anderen Hilfsorganisationen. Kohl stellte fest, dass es tagsüber auf dem flachen Land stellenweise Lücken bei der Feuerwehr gebe.
Der neue Kreisbrandrat steuert eine Verbesserung der Kommunikation an. "Nächster Schritt dazu wird die digitale Alarmierung sein", blickte Kohl in die Zukunft. Die feste Verankerung der Feuerwehren in den Orten des Landkreises ist für den obersten Feuerwehrmann im Kreis ein großes Anliegen.
