Töging - Auf eine 60-jährige Geschichte blickt heuer die Kolpingfamilie Töging-Ottmaring zurück. "Eine größere Feier wird wohl noch nicht möglich sein. Es wäre schön, wenn wir im Juli oder August einen Gottesdienst im Schlosshof mit Ehrungen abhalten könnten. Mit den Planungen sind wir noch am Abwarten und wollen schauen, wie es in den nächsten Wochen weitergeht", sagt Barbara Graf aus dem Leitungsteam. Unsere Zeitung würdigt den runden Geburtstag mit einer mehrteiligen Serie. Teil drei befasst sich mit den Jahren 1962 bis 1972.
Über zwölf neue Mitglieder durfte sich die Kolpingfamilie 1962, ein Jahr nach der Gründung, freuen. Insgesamt hielten der Kolpingfamilie damals 67 Mitglieder die Treue. Beim ersten Fußballpokalturnier des Bezirks Beilngries am 5. August 1962 in Greding rangierten die Töginger Kicker hinter der Kolpingfamilie Greding auf dem zweiten Platz. Unter dem Titel "Felix aus Timor" wurde ein Film über Probleme in der Entwicklungshilfe aufgeführt. Bei der Straßenfeier am 10. November 1962 hatte die Kolpingkapelle ihren ersten öffentlichen Auftritt . Die Ausbildung lag in den Händen von Franz Gabriel.
Auch beim zweiten Fußballpokalturnier des Bezirks Beilngries, ausgetragen auf heimischem Terrain, durften sich die Töginger 1963 über den Titel des Vizemeisters freuen. Den Sieg holte sich die Berchinger Kolpingfamilie. Über die "Jugend im roten Feuerofen" referierte am 3. April 1963 der neue Diözesansekretär Toni Hein aus Eichstätt. Laut einem Eintrag ins Protokollbuch zeigte die Kolpingfamilie Töging-Ottmaring beim Besuch des Gastes aus Eichstätt, dass sie "als jüngstes Mitglied der Diözese eine starke Gemeinschaft nach dem Geiste des Gesellenvaters Adolph Kolping bildet". Am dritten Bayerischen Kolpingtag in Altötting nahmen im Juli 1963 insgesamt 41 Mitglieder aus Töging und Ottmaring teil. Einigen ist der Gottesdienst mit Kardinal Julius Döpfner und dem Erzbischof Corrado Bafile bis heute in Erinnerung.
Am 26. Juli 1964 schafften es die Kolping-Fußballer beim Bezirkspokalturnier in Töging erstmals auf das Siegertreppchen. Die Töginger verwiesen im Endspiel mit einem 2:1-Sieg die Beilngrieser auf Rang zwei. Den entscheidenden Treffer erzielte der Rechtsaußen der Platzherrenmannschaft Erhard Fritz. Im Jahr 1964 gehörten der Kolpingfamilie Töging-Ottmaring neben 17 Förderern 77 Mitglieder an. In einer gut besuchten Veranstaltung zeigte Kaplan Stiegler aus Eutenhofen den Film "Der neunte Kreis". Der Film drehte sich um ein jüdisches Mädchen, das während der Wirren des Zweiten Weltkrieges von nichtjüdischen Freunden beschützt wird. Ein Jahr später stand der bekannte Streifen "Die Brücke" auf dem Programm. "Heiße Rhythmen zur Ehre Gottes - Beatgitarren unter der Kanzel" titelte der DONAUKURIER zu einem Jazz-Gottesdienst in Töging am 22. März 1966. Am Schlagzeug saß Peter Merbald - die Beat-Gitarren spielten Max und Anton Mosandl. "Hunderte kamen zum Jugendforum nach Töging - das Thema Liebe fesselte die Jugendlichen", heißt es im Protokollbuch unter dem Jahr 1967. Das Kloster Ettal war Ziel eines Ausflugs am 22. Juni 1968.
"Alle Neune" hieß es beim gemeinsamen Kegelabend der Jugendlichen 1970 und auch der traditionelle Kathreintanz durfte nicht fehlen. Am 17. Mai 1970 traf die Kolpingfamilie ein schwerer Schicksalsschlag: Im Alter von 21 Jahren verunglückte Martin Amann aus Töging. Dass die Kolpingmitglieder auch mit dem kleinen Ball umzugehen wissen, stellten sie am 27. März 1971 mit dem Sieg beim Tischtennisturnier des Bezirks Beilngries eindrucksvoll unter Beweis.
Da der Josefi-Tag seit vielen Jahren ein Gedenktag des Gesellenvereins und der Kolpingfamilie war, verlegte die Vereinsführung die Generalversammlung für das Jahr 1972 auf den Namenstag des Heiligen.
Bei Kallmünz schlug gleich zu Beginn der Sommerferien vom 12. bis zum 19. August eine Gruppe das Kolping-Zeltlager auf. Eine weitere Gruppe campierte in der Nähe des Geigerhofes in Ihrlerstein. Von der Bundeswehr in Hemau konnte man große Zelte ausleihen. Einen Höhepunkt bildete der Lagergottesdienst.
pa
