Mühlbach
57-Jähriger stirbt bei Tauchunfall in Höhle bei Mühlbach

06.02.2021 | Stand 12.02.2021, 3:34 Uhr
Der Eingang zu der Karsthöhle bei Mühlbach liegt im Wald. −Foto: Lorenz Erl

Mühlbach - Ein 57 Jahre alter Mann ist in einer Höhle bei Mühlbach nahe Dietfurt (Landkreis Neumarkt) gestorben. Der Mann aus Mittelfranken war am Samstag mit drei weiteren Personen in die Höhle gestiegen. Bei einem Tauchgang ereignete sich ein Notfall. Der 57-Jährige kam bei dem Höhlengang ums Leben.

 

 

Der bei einem Tauchgang in einer Höhle in Bayern tödlich verunglückte Höhlenforscher ist von seinen Kameraden mit Wasser in der Lunge aus einer Engstelle gezogen worden.

Die vier ehrenamtlichen Höhlenforscher des überregional organisierten Vereins „Die Mühlbachquellhöhle und die Karstgruppe Mühlbach“ hatten in dem Höhlensystem in der Fränkischen Alb anstehende Färbeversuche vorbereitet. Sie sollen Klarheit über den unterirdischen Verlauf des versickernden Oberflächenwassers in dem Karstgebiet bringen. Es seien erfahrenen Höhlentaucher, teilte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Oberpfalz in der Nacht auf Anfrage mit. Der Eingang zu der Mühlbachquellhöhle, einer der längsten und zum Teil mit Wasser gefüllten Höhlensysteme Deutschlands, liegt erhöht in einem Wald. Ihr Weg führte die Höhlenforscher durch mehrere wassergefüllte Durchgänge, sogenannte Siphons.

Etwa 1,5 Kilometer hinter dem Einstieg kam es zu dem Notfall, der sich bei einem Tauchgang ereignet haben soll. Ob es sich um einen Unfall handelt, oder der 57-Jährige gesundheitliche Probleme hatte, war zunächst unklar. Die Kripo habe die Ermittlungen aufgenommen. "Es wird in alle Richtungen ermittelt."

Weiter heißt es: "Man geht derzeit von einem Unfallgeschehen aus." Näheres müssten die Ermittlungen der Kripo Regensburg ergeben. "Da kann man jetzt viele Mutmaßungen anstellen, aber da muss man jetzt erstmal abwarten, was die Fakten sind."

Eine Person aus der vierköpfigen Gruppe machte sich nach dem Notfall auf den Rückweg, um Hilfe zu holen. Der Notruf ging um 15.50 Uhr bei der Polizeiinspektion Parsberg ein.

Die Rettungsaktion lief am Samstagabend auf Hochtouren. Rund 200 Einsatzkräfte aus ganz Bayern waren in Mühlbach. Zwei Rettungsteams, darunter ein Notarzt, versuchten, den 57-Jährigen aus der Höhle zu befreien. Doch sie konnten dessen Leben nicht retten.

DK/er/dpa