Dietfurt
250 Lehrer drücken die Schulbank

Digitag der Schulämter Neumarkt und Regensburg an der Grund- und Mittelschule Dietfurt

13.11.2019 | Stand 02.12.2020, 12:37 Uhr
  −Foto: Götz

Dietfurt (gtz) Der "Digitag" der Schulämter Neumarkt und Regensburg hat 250 Lehrkräfte der Grund- und Mittelschulen in die Schule Dietfurt geführt.

Dort bildeten sie sich zum Lernen im Zeitalter der Digitalisierung fort. "Weil Digitalisierung die Schule verändern wird", soll die "Unterrichtsqualität mit angemessener digitaler Dosis weiter entwickelt" werden, gab Schulamtsdirektor Christoph Weigert aus Neumarkt in seinem Grußwort vor.

Dass in den Gemeinden sehr stark in die Bildung investiert worden sei - auch in Bezug auf die Ausstattung zur digitalen Bildung - führte Landrat Willibald Gailler (CSU) an und spornte die Lehrer an: "Wir setzen auf Sie! " Dass junge Menschen im Gebrauch digitaler Medien geschult werden müssen, bekräftigte auch Bürgermeisterin Carolin Braun (SPD), die mahnte, dabei nicht nur die Technik, sondern auch den "Umgang mit den neuen Medien" im Auge zu behalten, "denn es ist nicht alles gut, was schnell verbreitet wird". In Vertretung der Regensburger Bürgermeisterin freute sich Hermann Hage, der Referent für Bildung in der Stadt Regensburg, dass "eine Fortbildung von Praktikern für Praktiker gestaltet" werde. Thomas Unger, der Leiter des Bereichs Schulen an der Regierung der Oberpfalz in Regensburg, sah die Anforderungen der Digitalisierung an die Lehrer, die die "Pädagogik mit Technik verstehen lernen und sich fit halten müssen", sie aber nicht "permanent nützen müssen". "Beständiges Wissen über Infosysteme sei notwendig". "Anspruchsvoll" seien die Aufgaben der Digitalisierung, die von Lehrern neben dem sonstigen "vielfältigen Aufgabenkatalog" zu leisten seien. Deshalb wies er auf die zahlreichen Möglichkeiten zur Fortbildung hin. Künftiges Wohl der Gesellschaft werde von der Digitalisierung abhängen. "Haben Sie Mut, bleiben sie Lernende! Versuchen Sie aber auch weiter analog zu handeln! ", wandte sich der Abteilungsdirektor an die Lehrkräfte. Mit ihrem Referat "Kognitive Lernprozesse unter besonderer Berücksichtigung des Lehrens und Lernens mit Neuen Medien" versprach Professorin Silke Schworm von der Uni Regensburg den Lehrkräften Anstoß und Anregung zu geben. Medien haben sich vom Transportmittel zum Werkzeug entwickelt. Wichtig sei der richtige Einsatz neuer Medien, Texte und Bilder in sinnvoller Kombination anzuordnen und dabei verschiedene Informationskanäle zu nutzen. Sie stellte dar, wie optische und akustische Signale das Gedächtnis beim Behalten unterstützen. Die Aufmerksamkeit sei zentral zu steuern, von der selektiven Wahrnehmung Unnötiges auszublenden, damit nur die relevanten Infos ankommen. Sie zeigte die Abhängigkeit des Lernerfolgs von persönlichen Ressourcen, Unterstützung, Interaktivität und Materialgestaltung, erläuterte auch die Bedeutung der Lernumgebung für erfolgreiches Lernen. So seien Musik und Bilder, "auch wenn es nett aussieht", manchmal störend. In diesem Sinn seien digitale Medien als Werkzeuge zu nutzen und zu begreifen, die hilfreich zur Hand gehen, deren Einsatz aber an der richtigen Stelle zu erfolgen habe.

Als Hausherrin dankte Rektorin Elisabeth Plankl für die "wichtigen Gedanken zum Lehren und Lernen". Der Elternbeirat wartete mit einem großen Angebot zur Verköstigung in den Pausen auf, Schüler standen als Wegweiser bei der Suche der Tagungsräume zur Verfügung, in denen es anschließend für Einsteiger und Fortgeschrittene ein großes Angebot von 40 Workshops gab. Von der Gestaltung von Arbeitsblättern und digitalen Tafelbildern über die Erstellung von Videos und Hörspielen bis zu Medienrecht und Datenschutz reichten die Themen.