Leising
Zu Besuch in einem wichtigen Lebensraum

Naturschützer besichtigen Kompensationsflächen - Zur Heckrinder-Herde gehören derzeit drei Kälber

18.09.2019 | Stand 02.12.2020, 13:02 Uhr
Zu einer Wanderung hat der Bund Naturschutz eingeladen. Bei Leising wurde die Beweidung mit Heckrindern besichtigt. −Foto: Meier

Leising (DK) Als Ersatz für die Zerstörung des Ottmaringer Moors durch den Bau des Main-Donau-Kanals sind im Altmühltal bekanntlich Kompensationsmaßnahmen vorgenommen worden.

Ein Teil dieser Maßnahmen konnte nun mit der Ortsgruppe Beilngries im Bund Naturschutz besichtigt werden. Peter Riegg, Gebietsbetreuer ökologische Beweidung des Landschaftspflegeverbandes (LPV) Eichstätt, führte die interessierten Teilnehmer durch die Kompensationsflächen bei Leising. Matthias und Wolfgang Braun, die das Projekt zusammen mit dem LPV umsetzen, standen ebenfalls für Fragen zur Verfügung.

Die entstandenen Feuchtwiesen umfassen eine Fläche von rund sieben Hektar. Diese werden seit April 2018 von Heckrindern (eine phänotypische Rückzüchtung des ausgestorbenen Auerochsen) beweidet (wir berichteten). In Leising gibt es davon momentan drei Kälber, zwei Stiere und ein weibliches Rind. Die Heckrinder bleiben das ganze Jahr über im Freien und beweiden die Wiesen, sodass nicht zusätzlich gemäht werden muss. In den Feuchtwiesen wurden Senken und Mulden angelegt, die sich bei Hochwasser regelmäßig mit Wasser von der Altmühl füllen. Sollten diese Stellen als Trinkwasser einmal nicht ausreichen oder sollte das Wasser zu kalt sein, wurden für die Rinder beheizte Pumpen installiert, welche sie selbst bedienen können. Außerdem gibt es mobile Hütten, die Schatten spenden.

Durch die Extensivierung sind arten- und strukturreiche Schutzgebiete entstanden. 2012 wurde ein Monitoring durchgeführt, bei dem besondere Pflanzenarten (zum Beispiel Raues Hornblatt, Teichlinse, Röhricht, Wasserminze) und Tierarten, wie zum Beispiel verschiedene Libellen, gesichtet wurden. Mittlerweile kann sogar der in Deutschland sehr selten gewordene Kiebitz beobachtet werden.

Für das Jahr 2020 ist das nächste Monitoring geplant. Dabei wird festgestellt, wie sich die Fläche durch die Beweidung verändert hat.

Nach dieser sehr informativen Wanderung weisen die Beilngrieser Naturschützer außerdem auf die nächsten Termine in ihrem Veranstaltungsprogramm hin. Am Freitag, 25. Oktober, findet ein Vortrag unter dem Motto "Iberisches Licht - Ornithologische Streifzüge auf der Iberischen Halbinsel: Von der Algarve in die Pyrenäen" im Hotel-Gasthof Fuchsbräu statt, Beginn ist um 20 Uhr. Am Freitag, 15. November, findet dann der Vortrag "Mikroplastik - Eine Gefahr für Mensch und Umwelt" im Fuchsbräu statt.