Ottmaring
Visionen werden Wirklichkeit

Ottmaringer Dorfhaus als beispielhaftes Gemeinschaftswerk offiziell eingeweiht

24.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:11 Uhr
Das Wetter hielt aus und der Dankgottesdienst zur Einweihungsfeier konnte im Freien abgehalten werden.Unter den Ehrengästen feierten Dietfurts Dritter und Zweiter Bürgermeister Bernd Mayr und Oliver Kuhn, Architekt Michael Dittmann (von links), Ortssprecher Martin Mosandl, Baurat Martin Star, Landrat Willibald Gailler, die Stadträte Christian Linz und Hans Gietl zusammen mit den Ottmaringern. Begleitet von Ortssprecher Martin Mosandl nahm Pfarrkurat Czeslaw Kubalski die Segnung des Dorfhauses mit seinen Innenräumen vor. −Foto: Fotos: Götz

Ottmaring (gtz) Ein Herzenswunsch ist für die Ottmaringer in Erfüllung gegangen, als ihr Dorfhaus offiziell eingeweiht wurde. Ein Wochenende lang feierte das ganze Dorf mit Stolz die Anstrengungen für den schmucken Versammlungsort, in den viel Eigenleistung investiert wurde.

Am Samstag zeigte Johann Grad unter dem Thema "Visionen werden Wirklichkeit" in einer umfangreichen Präsentation die Entstehungsgeschichte des Hauses und die Dokumentation des Baufortschritts. Zu dem Projekt hatte er in der Bürgerversammlung 2012 die Vorlage geliefert, als er nach der Schließung des Wirtshauses die Idee eines Gemeinschaftshauses in die Diskussion brachte.

Bürgermeister Franz Stephan favorisierte den Umbau von Milchhäusl und Feuerwehrhaus zu einem entsprechenden Treff. Verbunden mit einer kleinen Dorferneuerung wurden Zuschüsse aktiviert. Am 1. Mai 2013 wurde das Thema Dorfhaus nach der Aufstellung des Maibaums durch Ortssprecher Martin Mosandl aufs Tapet gebracht. Die Abstimmung zur Standortfrage ergab eine Mehrheit für den Bau am Spielplatz.

Die Pläne wurden von Bürgermeisterin Carolin Braun weiter unterstützt, Beistand gab das Amt für ländliche Entwicklung. Die Dorfbegehung mit Architekt Michael Dittmann begleitete eine stattliche Gruppe von Ottmaringern im Frühjahr 2015 mit Vorschlägen zur Dorferneuerung und dem Wunsch nach einem Dorfhaus. Dorfhäuser wurden besichtigt, Bodenuntersuchungen vorgenommen, ein Workshop diente in eifriger Gruppenarbeit der zeichnerischen Umsetzung von Ideen. Als die Ämter grünes Licht gaben, begann im Frühjahr 2017 der Bau. Die Ausführung sämtlicher Gewerke konnte im Vortrag anhand der Fotos bis zu Hebfeier und Fertigstellung verfolgt werden. Auch die Inbetriebnahme des Hauses bei Bürgerversammlung, Faschingsfeier und Schafkopfrennen erlebten die Zuschauer mit, die gerne ihren Fleiß während der 15 Monate Bauzeit betrachteten und sich freuten, dass alles dokumentiert ist. Die Feierlaune beflügelte im Anschluss beim Public Viewing noch das siegreiche Abschneiden der deutschen Mannschaft.

Bei freundlichem Wetter feierte Pfarrkurat Czeslaw Kubalski den Dankgottesdienst am Sonntag im Freien, eröffnet von Fanfarenklängen von Altmühl Blech aus Töging und Martin Neger mit Söhnen aus Parleithen. Der Priester erklärte das Gleichnis, das vom Haus berichtete, das auf Sand oder Fels gebaut ist. Die Menschen bauen an ihrem Leben und den Beziehungen, wobei Gottes Wort helfe, sich den richtigen Baugrund zu wählen, sagte er. Lob erhielten die rührigen Ottmaringer für ihren Gemeinschaftssinn. Das Wort "Dorfgemeinschaft" buchstabierte er von Durchhalten, Optimismus, Rücksicht, Freundschaft über Ideen und Hilfsbereitschaft bis zu Frieden und Teilen.

Beim anschließenden Frühschoppen blickte Ortssprecher Martin Mosandl auf das Gemeinschaftswerk zurück, das am 1. Mai 2013 am Ort des Dorfhauses seinen Anfang genommen hatte. Eine "intensive Zeit" sei der Rohbau gewesen, der in vier Wochen stand. Ein "Riesenkompliment" machte er den Helfern, die sich den "Respekt der Großgemeinde verdient" hätten. Dank erhielten Aktive und Organisatoren, besonders Martin Rupp als "tragende Säule" und Johann Grad für vielfältige Dienste. Als "enorme Leistung" würdigte Vize-Bürgermeister Oliver Kuhn das Projekt, mit dem "an der Gemeinschaft gebaut wurde". Kompromissbereitschaft beim gemeinsamen Tun könne der großen Politik als Vorbild dienen. "Das habt ihr vorbildlich gemacht", lobte er. Gerne sei er zur "Gratulation des Gemeinschaftswerkes" da, pflichtete Landrat Willibald Gailler (CSU) bei, den die Eigeninitiative überzeugt hatte, die für funktionierendes Zusammenleben nötig sei. Als Partner habe sich auch das Amt für ländliche Entwicklung gezeigt, wodurch der "ländliche Raum als Ort mit Potenzial und Lebensqualität" gestärkt werde.

Nach dem gemütlichen Frühschoppen gab es Mittagessen, dann Kaffee, Kuchen und Unterhaltung. Viele Besucher überzeugten sich vom neuen gesellschaftlichen Mittelpunkt, als sie die Räume inspizierten, und freuten sich mit den Ottmaringern.