Plankstetten
Von der Friedhofsanierung bis zum Jugendheim

Bei der Bürgerversammlung für Plankstetten und Eglasmühle kommen zahlreiche Themen zur Sprache

07.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:18 Uhr
  −Foto: Patzelt

Plankstetten/Eglasmühle (pa) Bei der Bürgerversammlung für Plankstetten und Eglasmühle haben vor allem der Zustand der Fribertshofener Straße innerhalb der Ortschaft und das Jugendhaus längere Diskussionen ausgelöst. Der Berchinger Bürgermeister Ludwig Eisenreich (CSU) ging aber auch auf die aktuellen Themen Friedhofsanierung und Kindergartenneubau näher ein.

"Was lange währt, wird endlich gut", freute sich Eisenreich über den Abschluss der Renovierungsarbeiten am denkmalgeschützten Leichenhaus in Plankstetten. Es habe lange gedauert, bis das Projekt abgeschlossen werden konnte. Gerade für "kleinere Aufträge" sei es schwer, Baufirmen zu finden. "So wurden die Arbeiten immer wieder geschoben", erläuterte der Rathauschef. Der Putz musste erneuert werden und es galt, Schäden im Mauerwerk auszubessern. Auch die Bodenplatte bedurfte einer Erneuerung und das Leichenhaus einer statischen Ertüchtigung. Außerdem wurde die schwere Eingangstür durch eine neue ersetzt und das Kreuz auf der Dachspitze erstrahlt nun in einem frischen Goldglanz. Die Kosten bezifferte Eisenreich auf rund 82000 Euro.

Mit den Worten "Der Friedhof war ein Schandfleck, der nun bereinigt wird" ging Eisenreich auf die bereits fortgeschrittenen Arbeiten im Bereich des Plankstettener Gottesackers ein. Die Bewohner von Plankstetten und Eglasmühle hatten die Friedhofssanierung angeregt und mit 200 Unterschriften bei der Stadt beantragt. Derzeit sind Arbeiter mit der Errichtung einer behindertengerechten Zufahrt beschäftigt. Neben dem Hauptportal soll künftig ein neuer, zweiter Eingang von den Parkplätzen direkt in den oberen Bereich des Gottesackers führen. Zwischen den Gräbern wird Gras angesät und der Hauptweg gepflastert. Der Bürgermeister bedankte sich bei allen Familien und Grabbesitzern, die die bisherigen Arbeiten trotz Einschränkungen ermöglichten. Für die Neugestaltung rechnet die Stadt mit Kosten von rund 430000 Euro.

Die Sanierung des Waslweges soll voraussichtlich im Frühjahr nächsten Jahres beginnen. Für den Plankstettener Kinderspielplatz stehen "die neuen Spielgeräte bereits bereit". Mit dem Baubeginn des neuen Kindergartens in Plankstetten rechnet der Bürgermeister im Mai 2019, im Dezember 2020 will man fertig sein.

Längere Diskussionen gab es zum Plankstettener Jugendhaus. "Wir mussten es zeitweise schließen, da es Beschwerden gab", erläuterte Eisenreich. Inzwischen habe man allerdings mit den Jugendlichen "sachliche Gespräche geführt" und vor zwei Wochen wieder geöffnet. "Ich hoffe, dass diesmal alles klappt. Sollte etwas schief gehen, muss ich als Bürgermeister den Kopf hinhalten", machte Eisenreich deutlich. Ein Jugendlicher wehrte sich dagegen, beim Jugendheim von einer "Kneipe" zu sprechen. Vor allem Dorfbewohner hätten diesen Ausdruck gebraucht. "Ich finde es unmöglich, dass innerhalb der Ortschaft ständig gegen das Jugendhaus gestichelt wird. Wir haben auch niemanden angepöbelt, wie behauptet wird", so der junge Versammlungsteilnehmer. Mit den Worten "Setzt euch zusammen und redet mit den Leuten. Bleibt vor allem sachlich, dann kommt das meiste dabei raus", schloss Eisenreich dieses Thema ab.

Für Eglasmühle wurde eine neue Feuerwehrsirene angeschafft und für rund 30000 Euro der Kinderspielplatz saniert. "Die Sanierung der denkmalgeschützten Kapelle werden wir wohl in Angriff nehmen müssen", kündigte Eisenreich an.

"Die Treppe, die von der Unteren Gasse zur Abt-Maurus-Straße führt, ist so finster, dass man leicht ins Stolpern geraten kann", bemängelte ein Plankstettener Dorfbewohner. Dabei wäre es einfach, eine Lampe zu installieren, da sich in unmittelbarer Nähe die Dorfbeleuchtung befinde. Auch der Handlauf aus Holz sei "in einem schlechten Zustand". Der Bürgermeister ließ diese Anliegen notieren.

Ein weiterer Versammlungsteilnehmer monierte, dass auf der Straße von Plankstetten zur B299 zwar ein Überholverbot gelte, allerdings eine Geschwindigkeitsbegrenzung fehle. "Und von Eglasmühle zur Bundesstraße fehlt beides. Es ist ein Wunder, dass hier noch nichts passiert ist", lautete eine weitere Anmerkung. Eisenreich wies darauf hin, dass demnächst ein Treffen mit Vertretern des Straßenbauamts stattfindet und man diese Anliegen ansprechen kann.

"Auf dem Weg von der Hangleite zum Waslweg liegen die Betonpfosten und das Geländer in meinem Garten. Da muss was gemacht werden", forderte eine Plankstettener Bürgerin. Und über "viel zu kleine Taferl" ärgerte sich eine Dorfbewohnerin von Eglasmühle und meinte damit die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Kilometer pro Stunde. "Die sieht man kaum und die Autofahrer rasen einfach weiter."

Mit den ironischen Worten "Die habt ihr aber super geflickt - das ist nun eine echte Buckelpiste geworden" schnitt ein Versammlungsteilnehmer die Ausbesserung der Straße zwischen Plankstetten und Eglasmühle an. "Wir können nicht alles auf einmal machen und müssen die Arbeiten aufteilen. Die Straße ist vorerst nun einmal nur ausgebessert worden", lautete die Antwort des Bürgermeisters.

Als ein heikles Thema entpuppte sich die Fribertshofener Straße innerhalb von Plankstetten. "Die Straße muss unbedingt entlastet werden. Es kann nicht sein, dass der gesamte landwirtschaftliche Schwerverkehr durch diese Engstelle führt. Außerdem ist die Trasse mit Sicherheit nicht auf 40 Tonnen ausgelegt. Da fehlt es am nötigen Unterbau", ärgerte sich ein Dorfbewohner und forderte "zumindest eine Tonnenbegrenzung". "Für uns Anwohner ist es ein Wahnsinn - wenn ein größeres Gefährt kommt, springen die Wanderer zu uns in den Hof rein", merkte eine entrüstete Dorfbewohnerin an. Und ein weiterer Anwohner meinte: "Im Sommer wird hier Richtung Staudenhof bis nach Mitternacht gefahren. Wenn sich die landwirtschaftlichen Fahrzeuge den Berg rauf quälen, können wir den Schlaf vergessen." Ein Plankstettener schlug vor, den Schwerverkehr über die Schleuse auf die Bundesstraße umzuleiten. Mit den Worten "Wenn ihr eine Lösung habt, dann sagt sie uns. Wir haben bisher keine andere Straßenführung gefunden. Über eine Tonnenbegrenzung kann man durchaus nachdenken", schloss Eisenreich dieses Thema ab.

"Voraussichtlich im März oder April" soll laut Auskunft des Bürgermeisters mit dem Ausbau der Ortsverbindungsstraße von Fribertshofen nach Plankstetten begonnen werden. Die Kosten schätzte Eisenreich auf rund 834000 Euro. Das letzte Thema betraf das Bushäuschen am Ortseingang von Plankstetten. "Hier fehlt ein Boden. Da steht man im Staub - das muss gepflastert werden"", forderte eine Versammlungsteilnehmerin. "Wenn's der Stadt gehört, werden wir was unternehmen", antwortete Eisenreich und ließ auch dieses Anliegen vermerken.

(Bericht zum allgemeinen Sachvortrag über die Berchinger Gemeindepolitik folgt.)