Aschbuch
In Aschbuch ist weiter Geduld gefragt

Coronakrise bremst Grunderwerbsverhandlungen aus: Kreisstraßenausbau verzögert sich wohl um ein Jahr

02.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:15 Uhr
Flickenteppich und Schlaglöcher: Die Aschbucher Ortsdurchfahrt ist in einem schlechten Zustand. Der Ausbau verschiebt sich nun wohl um ein Jahr. −Foto: F. Rieger

Aschbuch - Beim seit Langem diskutierten Kreisstraßenausbau in Aschbuch gibt es wohl eine weitere Verzögerung. Wie das Landratsamt Eichstätt auf Anfrage unserer Zeitung mitteilte, wird das Projekt aller Wahrscheinlichkeit nach nicht 2021, sondern erst 2022 über die Bühne gehen. Als Grund für diese Verschiebung wird die Coronakrise genannt. Wegen ihr mussten die Grundstücksverhandlungen über Monate hinweg ausgesetzt werden.

 

Vom "schlechtesten Zustand aller Kreisstraßen im Landkreis" hatte ein Bürger bei einer Ortsversammlung im vergangenen Oktober gesprochen. Gemeint war die EI22 im Bereich der Aschbucher Ortsdurchfahrt. Dass diese Beschreibung nicht gänzlich an den Haaren herbeigezogen war, kann jeder feststellen, der einmal durch den Beilngrieser Ortsteil auf dem Altmühlberg fährt.

Was sich bei der Versammlung im Oktober aber auch herausgestellt hatte: Einfach wird er nicht, der Weg zum Kreisstraßen-Ausbau. Denn damit der Landkreis einen solchen vornehmen kann, benötigt er Fördergelder. Und diese fließen nur, wenn ein gewisser Ausbaustandard erreicht wird. Dieser würde eine durchgehende Straßenbreite von sechs Metern vorsehen, außerdem entlang der kompletten Ausbaustrecke einen straßenbegleitenden Fußweg. Um dies in Aschbuch umzusetzen, müssten Anlieger Streifen ihrer Grundstücke veräußern. Zäune und/oder Gartenmauern müssten (auf Kosten des Landkreises) zurückversetzt werden. Und dass dies nicht bei jedem Aschbucher Bürger große Jubelstürme auslösen würde, war bei der Ortsversammlung zu spüren.

Seither hat sich einiges getan, wie das Landratsamt auf DK-Anfrage mitteilt - aber eben nicht genug. Die Hinweise, die bei der Versammlung im Oktober von den Bürgern vorgebracht worden waren, wurden "soweit wie möglich" eingearbeitet, so Manfred Schmidmeier von der Pressestelle des Landratsamtes. Im Januar habe dann eine Anliegerversammlung mit den betroffenen Grundstückseigentümern stattgefunden. Dabei seien auch Termine wegen der Grundstücksverhandlungen vereinbart worden. Mit der Mehrzahl der betroffenen Bürger konnten diese Verhandlungen auch schon geführt werden, so Schmidmeier - und "die Gespräche waren weitestgehend positiv". Ab Mitte März habe die Coronakrise das Projekt dann aber gehörig ausgebremst. Aufgrund der Ausgangsbeschränkungen habe man die noch ausstehenden Verhandlungen vertagen müssen. Sie sollen nun auf absehbare Zeit fortgesetzt werden, so die Ankündigung.

 

Ob man mit allen Anliegern in Aschbuch zu einer Einigung kommen wird, steht also nach wie vor nicht fest. Welche Konsequenz ein Scheitern einzelner Verhandlungen haben kann, hatte sich vor einigen Jahren beim letzten noch ausstehenden Ausbau-Abschnitt in Kevenhüll gezeigt (wir berichteten). Dort mussten die gesamten Pläne letztlich beerdigt werden, weil ein Anlieger nicht abgabebereit war.

Soweit ist man in Aschbuch freilich noch nicht. Vielmehr hofft man im Landratsamt auf eine erfolgreiche Fortsetzung der Verhandlungen. Durch die Zwangspause ist der Zeitplan aber ins Wanken geraten. Der hatte vorgesehen, dass bis zum Sommer dieses Jahres alle benötigten Flächen gesichert sind. Nur so könnte man den notwendigen Förderantrag zum Stichtag 1. September stellen, wie bei der damaligen Ortsversammlung erläutert wurde. Dass man nun aber tatsächlich wie geplant 2021 mit den Arbeiten beginnen und diese auch über die Bühne bringen könne, sei "nicht realistisch", so die Auskunft des Landratsamtes. Stattdessen müsse man mit einer Verschiebung des Gesamtprojektes um ein Jahr rechnen, sodass der Ausbau der Aschbucher Ortsdurchfahrt (bis hinaus zur großen Kreuzung an der Staatsstraße) nun wohl erst 2022 erfolgen soll.

Dies hätte dann auch Auswirkungen auf die weiteren Ausbauschritte, die entlang der EI22 geplant sind. Der Bereich zwischen Aschbuch und Kirchbuch würde sich dann auf das Jahr 2023 verschieben und die Strecke von der Staatsstraße bis Irfersdorf gar auf 2024. Wie Schmidmeier wissen lässt, gibt es darüber hinaus noch weitere Pläne auf dem Altmühlberg. In den nächsten Jahren sollen die Ortsdurchfahrten in Arnbuch und Wolfsbuch "unterhaltstechnisch saniert werden". "Derzeit werden mit der Stadt Beilngries Gespräche geführt, inwieweit von Seiten der Stadt ein Ausbau der Gehwege geplant ist", so die Mitteilung.

DK