Beilngries
Positive Erfahrungen mit Lernsoftware gesammelt

Digitale Bildung: Eine sechste Klasse des Beilngrieser Gymnasiums beteiligt sich zwei Wochen an einem spannenden Projekt

29.10.2020 | Stand 02.12.2020, 10:15 Uhr
Den Umgang mit der Software Brainix erläuterten Christoph Ströbel (von links), Thomas Haas, Marie Röttger und Sabrina Scholz. −Foto: Nusko

Beilngries - Eine Unterrichtsform, die derzeit noch zu den Ausnahmen zählt, hat es in den beiden vergangenen Wochen am Beilngrieser Gymnasium gegeben.

Im Rahmen eines Projekts wurde eine sechste Klasse in den Fächern Mathematik und Englisch anhand einer Lernsoftware unterrichtet. Hinter der Aktion stand die vom Ehepaar Michaela Wienke und Jürgen Biffar aus Germering vor rund einem Jahr gegründete gemeinnützige Stiftung Digitale Bildung. Mit Genehmigung der Regierung von Oberbayern ist sie bestrebt, die digitale Bildung von Schülern zu fördern. Dazu dient ein Programm namens Brainix, dessen Inhalte an den Vorgaben des jeweiligen Lehrplans orientiert sind. Wie es auf der Homepage der Stiftung heißt, hätten die Schüler anhand der kostengünstigen "cloudbasierten Lernsoftware", die von einem "multimedialen, multisensorischen und interaktiven Charakter" gekennzeichnet sei, die Möglichkeit, selbstständig, differenziert und autodidaktisch "Lernerfolg zu erzielen". Die Stiftung stellt auch die dafür erforderliche Ausrüstung zur Verfügung.

Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Aus den Reihen von dort für das Lehramt Studierenden hat sich ein mittlerweile rund 50 Mitglieder starkes Team gebildet. Sie erstellen digital aufbereitete Lerninhalte und werden dabei von Mentoren mit Unterrichtserfahrung unterstützt. Im Fachbereich Mathematik obliegt diese Aufgabe Lehrer Thomas Haas vom Beilngrieser Gymnasium. Deshalb lag es nahe, eines von drei Projekten, die von der Stiftung angeboten wurden, in der Altmühlstadt abzuhalten. Zusammen mit den zum Softwareteam zählenden Studentinnen Marie Röttger und Sabrina Scholz sowie Englischlehrer Christoph Ströbel stellte Haas das Projekt vor. Dabei war zu erfahren, dass es in einer sechsten Klasse mit 27 Schülern abgehalten wurde. Die Pädagogen berichteten, seitens ihrer Schützlinge habe es keinerlei Anlaufschwierigkeiten gegeben. Vielmehr seien sie sehr motiviert ans Werk gegangen. Und dies, obwohl die Vorgehensweise beim Unterrichten durchaus ungewöhnlich war. Die Klasse wurde in zwei Gruppen aufgeteilt. Während eine mit der Software arbeitete, hatte die andere herkömmlichen Unterricht. Auf diese Weise habe in der ersten Gruppe jeder Beteiligte sein Lerntempo selbst bestimmen können. Weil außerdem die Zahl der Schüler nur halb so groß wie gewöhnlich war, habe man mit der zweiten Gruppe intensiver auf herkömmliche Weise üben können, sagten die Lehrer. Wie sie außerdem hervorhoben, habe sich der ganzheitliche Ansatz, mit dem die Software Lerninhalte vermittle, offensichtlich sehr vorteilhaft ausgewirkt. Diese Verknüpfung verschiedener Themenbereiche sei aber nur einer von etlichen Vorteilen der Software. Ein weiterer sei sicherlich deren Unabhängigkeit von digitalen Plattformen. Schließlich sei der Zugriff auf den Speicherort, die Cloud, zu jeder Zeit und von jedem Ort aus möglich.

Oberstudiendirektorin Sabine Nolte-Hartmann, die Leiterin des Beilngrieser Gymnasiums, zeigte sich sowohl vom Konzept dieser Unterrichtsform als auch von der dabei praktizierten Vermittlung von Lerninhalten ebenfalls sehr angetan.

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