Lubhu
Neue Schule in Rekordzeit errichtet

Beilngrieser Nepalhilfe bringt weitere Projekte zum Abschluss - Zeit der Konsolidierung steht an

29.01.2020 | Stand 02.12.2020, 12:05 Uhr
  −Foto: Lindner

Lubhu/Beilngries - Mit dem Abschluss der Sanierungsarbeiten an den beschädigten Schulen der Nepalhilfe Beilngries einher gegangen sind zum Ende des vergangenen Jahres auch die Übergaben weiterer Projekte, so etwa die der Mahalaxmi-Schule in Lubhu oder der vom Roten Kreuz unterhaltenen Blutbank in Kawasoti, im Süden des Landes.

Darum kümmerte sich der zweite Vorsitzende Manfred Lindner.

Wie aus einer Pressemitteilung der Nepalhilfe hervorgeht, fand Anfang November die offizielle Eröffnung der Mahalaxmi-Schule statt. Sie war in Rekordzeit erbaut worden, denn fast auf den Tag genau vor einem Jahr hatten Lindner und dessen Ehefrau Helga den Grundstein dafür gelegt. Nun zur Eröffnung war der 59-Jährige auch nicht allein. An seiner Seite war Ralf Dujmovits, Extrembergsteiger und langjähriger Unterstützer der Nepalhilfe Beilngries. Das viergeschossige Schulgebäude überzeugt durch seine außergewöhnliche Baubeschaffenheit und besteht aus 15 Klassenzimmern, einem Chemie- und Physiklabor, Verwaltungsräumen und den sanitären Einrichtungen. Annähernd 200000 Euro kostete das Schulhaus, in dem derzeit 450 Kinder unterrichtet werden. In seinen Grußworten hob Manfred Lindner besonders die kurze Bauzeit bei einhergehender Beachtung der Qualität hervor. Erwähnung verdient hier das finanzielle Engagement der Mitglieder des Rotary Clubs Pfullendorf, die mit einer Spende von 5000 Euro für die gelungene Ausgestaltung der Räumlichkeiten für die Kindergarten- und Vorschulgruppen sorgten, wie die Beilngrieser Nepalhilfe mitteilt. Schon 2014 hatte die Gemeinde Lubhu einen Antrag zur Erneuerung der Schule gestellt. Wegen der ansteigenden Schülerzahlen war das bestehende Platzangebot längst überschritten. Zudem war der bauliche Zustand desolat, was durch das Erdbeben von 2015 noch beschleunigt wurde.

Als Besonderheit verfügt die Mahalaxmi-Schule nun über einen großzügig ausgestatteten Computerraum, der auch für die Erwachsenenbildung zur Verfügung steht. Angeboten und koordiniert wird dies vom nepalesischen Kultusministerium. Nur noch eine weitere Schule in der Region um Kathmandu hat eine solche Ausbildungsmöglichkeit. Eine besondere Herausforderung für den Architekten war, dass die Schule unmittelbar an einen Tempelbezirk angrenzt. Da war die vorgeschriebene uniforme hellgelbe Farbe eher deplatziert und so gestaltete er diesen Teil in Ziegelsichtbauweise mit Rundbögen. "Ein Hingucker fürwahr", heißt es in der Mitteilung der Beilngrieser Hilfsorganisation.

Bekanntermaßen ist die Nepalhilfe auch im Süden des Landes präsent, wo man seit sechs Jahren ein kleines Krankenhaus saniert hat und seitdem maßgeblich unterhält. In finanzieller Kooperation mit der Regierung entsteht dort derzeit ein neues Bezirkskrankenhaus. Schon seit geraumer Zeit hegte das örtliche Rote Kreuz, dem man 2017 ein Sanitätsfahrzeug übergeben hatte, den Wunsch zur Errichtung einer Blutbank, die in Zusammenarbeit mit dem nahen Midpoint Hospital die Patienten bei kleineren Operationen mit Blutkonserven versorgen soll. Die große Entfernung zu den nächstgelegenen Hospitälern in Bharatpur und Butwal stützte diese Forderung.

"Schon vor drei Jahren kam die Nepalhilfe Beilngries diesem verständlichen Wunsch nach und genehmigte die nötigen Mittel zum Aufbau der Blutbank in Kawasoti", teilt die Hilfsorganisation mit. Was bereits im Sommer des vergangenen Jahres hätte realisiert werden sollen, konnte Lindner nun offiziell übergeben. In ihren Reden gingen die Verantwortlichen wiederholt auf die gute Zusammenarbeit mit der deutschen Hilfsorganisation ein und würdigten den Stellenwert der Blutbank, die für die Bevölkerung der Region von großer Bedeutung sei.

Finanziert und unterhalten werden können die hier erwähnten Einrichtungen nur durch bisher gezeigte Spendenbereitschaft. Die beiden genannten Projekte waren bereits zu einer Zeit gestartet worden, als man die endgültige Dimensionierung der erdbebenbedingten Schulsanierungen im Sindhupalchok-Distrikt noch nicht auf "Heller und Pfennig" absehen konnte. Auf annähernd zwei Millionen Euro beliefen die sich letztendlich. Weitere größere Vorhaben liegen vorerst einmal auf Eis. "Konsolidierung ist angesagt mit dem Blick auf den Unterhalt bestehender Einrichtungen, wie etwa des Shaligram Kinderhauses", so die Mitteilung der Nepalhilfe. Weitere Informationen gibt es für Interessierte im Internet unter der Adresse www. nepalhilfe. org.

DK