Beilngries
Momente des Innehaltens

Beim musikalischen Abendlob in der Beilngrieser Friedhofskirche können die Zuhörer zur Ruhe finden

19.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:12 Uhr
In besonderer Atmosphäre fand das musikalische Abendlob in der Beilngrieser Friedhofskirche statt. −Foto: Hieke

Beilngries (dh) Die sonst eher kalt-traurige Beilngrieser Friedhofskirche hat eine warme Atmosphäre ausgestrahlt, rotes Licht erfüllte die Apsis: In diesem Ambiente suchten und fanden viele Besucher des musikalischen Abendlobs innere Ruhe.

Seit drei Jahren gestaltet der Chor Cantabile unter Leitung von Peter Sillner diese besinnliche Stunde im November. Mit dem Lied "Ein Stück von deinem Weg mit uns" half er eingangs, die Gedanken auf Wesentliches zu fokussieren. "Wenn die Tage kürzer werden, sehnt sich jeder nach Licht und Wärme. Wir wollen uns Christus, dem Licht der Welt, zuwenden", sagte Domkapitular Josef Funk. "Lass uns in das Licht gelangen, in dem du selber wohnst" hieß es passend dazu im vom Chor a cappella vorgetragenen Lied.

Die einfache Weise "Meine Hoffnung und meine Freude" wurde teils gesungen, teils gesummt und mit gesprochenen Versen aus dem Psalm 141 bereichert. Dieselbe Gestaltung wandte der Chor bei "Ubi Caritas" an, wobei Worte aus Psalm 27 den Liedcharakter verstärkten. Doris Schneider begleitete auf der Querflöte.

In einer kurzen Lesung aus dem ersten Petrusbrief erfuhren die aufmerksamen Zuhörer, dass sie ein auserwähltes Geschlecht seien, damit sie "die großen Taten dessen verkünden, der uns aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat". Das Lied von Kathi Stimmer-Salzeder "Wie das ist, wenn. . . " brachte verschiedene Lebenssituationen zu Gehör und führte die Gegenwart Gottes darin vor Augen, als es hieß "Das ist Himmel und Erde, das ist mehr als ein Traum". Mal kraftvoll und mal einfühlsam übernahm Winfried Siegl auf der Gitarre auch dazu die Liedbegleitung, unterstützt von Helga Liebold auf dem E-Piano. Die bekannte Weise "Magnificat" wurde mit dem Text des Lobpreises der Muttergottes ergänzt und erklang schließlich als Kanon.

"Wir möchten heute die Anliegen und Nöte unserer Zeit vor Gott tragen und bitten ihn um Erhörung unserer Gebete, die wie Weihrauch zum Thron Gottes steigen", leitete Pfarrer Funk zu den Fürbitten über. Sie thematisierten Missbrauch, Gewalt an Leib und Seele, Verfolgung und Krieg - "besonders heute am Volkstrauertag" - und schließlich "alle Anliegen und Sorgen der hier Versammelten". Im modernen, gesungenen Vater unser von Christoph Zehendner bündelten sich die Gebete aller.

"Im Namen von Ihnen allen bedanke ich mich beim Chor Cantabile, bei den Mesnern Elisabeth Zoeller und Hermann Eckert für die Lichtgestaltung und bei Ihnen allen, die Sie gekommen sind, um eine Brücke des Gebets zu schlagen", meinte Funk abschließend. Eindringlichen musikalischen Schlusspunkt setzten die Sänger mit dem Lied "Keinen Tag soll es geben". Passend zum besinnlichen Ambiente verließen die Chormitglieder in Stille das Gotteshaus. Die gesammelten 360,94 Euro für den Freundeskreis Orgel drückten den Dank der Besucher aus.