Breitenbrunn
Mit Elan in die zweite Phase

Acht Kommunen im Kreis Neumarkt beteiligen sich an Netzwerk Energieeffizienz - Breitenbrunn mit sieben Projekten dabei

03.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:07 Uhr
Der Bau eines Gemeindesaals und einer Bücherei im Seubersdorfer Zentrum sind die Beiträge der Gemeinde zum Netzwerk Energieeffizienz. Rechts: Professor Markus Brautsch, 2.v.l. Bürgermeister Johann Lanzhammer. −Foto: Sturm

Breitenbrunn (swp) Acht Gemeinden aus dem Kreis Neumarkt, darunter Breitenbrunn, haben im Rahmen der kommunalen Arbeitsgemeinschaft "Arge 10" vor drei Jahren zusammen mit dem Institut für Energietechnik (IfE) an der Technischen Hochschule Amberg-Weiden ein Energieeffizienz-Netzwerk gestartet. Kürzlich fand in Seubersdorf ein Netzwerktreffen statt. Bürgermeister Johann Lanzhammer (FW) war dabei.

Im Rathaus trafen sich der Leiter des Instituts für Energietechnik, Professor Markus Brautsch, seine Mitarbeiterin und Netzwerkbetreuerin Denis Hofmann mit den Bürgermeistern der Gemeinden Lauterhofen, Pilsach, Parsberg, Velburg, Lupburg, Hohenfels, Seubersdorf und Breitenbrunn. Brautsch erinnerte daran, dass dieses kommunale Energieeffizienz-Netzwerk als eines der ersten geförderten Projekte dieser Art in der gesamten Bundesrepublik im September 2015 entstanden war. Vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) wurden 227350 Euro aus dem Förderprogramm "Energieberatung und Energieeffizienz-Netzwerke für Kommunen und gemeinnützige Organisationen" zur Verfügung gestellt. Das Netzwerk hatte eine Laufzeit von drei Jahren.

Schwerpunkte der Netzwerkarbeit bildeten auf der einen Seite moderierte Treffen mit kontinuierlichem Erfahrungsaustausch, Fachvorträgen und der Besichtigung von Praxisbeispielen. Säule zwei umfasste die energietechnische Beratung, zum Beispiel bei Gebäudesanierung, Kläranlagen, Neubaugebieten und dergleichen.

Zwölf Netzwerktreffen haben bisher stattgefunden: das Auftakttreffen an der OTH in Amberg, ein Besuch bei den Stadtwerken in Haßfurt, die Besichtigung der Nahwärmeversorgung und der Heizzentrale in Lupburg, der Besuch einer innovativen Firma in Birgland-Schwend, wo es um Themen zur intelligenten Stromnutzung, Photovoltaikanlagen oder um Elektromobilität ging, ein Besuch der Rewag in Regensburg, die Besichtigung der Wärmepumpentechnik im neuem Rathaus in Hohenfels, die Besichtigung der Fernwärmeversorgungseinrichtungen im Bereich der Stadt Velburg und dergleichen mehr. Das Treffen in Seubersdorf war zugleich das Abschlusstreffen für den ersten Förderzeitraum von drei Jahren und der Startschuss für Phase zwei, die am 1. Januar 2019 für drei weitere Jahre beginnt und wieder gefördert wird. Mehr als 40 Projekte bringen die beteiligten acht Gemeinden in die Netzwerkarbeit ein. Außerdem haben sie sich mit dem Institut für Energietechnik darauf geeinigt, dass wieder in allen beteiligten Gemeinden Thermografie-Aufnahmen von gemeldeten Gebäuden gemacht werden.

Mit im Boot ist wieder die Marktgemeinde Breitenbrunn. Dazu Bürgermeister Lanzhammer: "Der Markt Breitenbrunn hat sich bereits im Jahre 2015 dazu entschieden, dem Energieeffizienz-Netzwerk beizutreten. Seit dieser Zeit werden wir vom Institut für Energietechnik IfE GmbH an der Ostbayerischen Technischen Hochschule in Amberg betreut. Die Zusammenarbeit ist hervorragend." Bei den regelmäßigen Netzwerktreffen würde die Kommune über die neuesten Fördermöglichkeiten im Zuge von Energieeinsparungen unterrichtet. Bei der Umsetzung von Baumaßnahmen wie Neubaugebiete oder Ausbau von Kindertagesstätten würde man energietechnisch beraten.

Sieben Projekte hat Breitenbrunn angemeldet. Dabei geht es um die Prüfung von Maßnahmen zur Effizienzsteigerung von Pumpen im Naturbad, um die Prüfung von Maßnahmen zur Effizienzsteigerung der Pumpwerke in der Gemeinde, um die Erstellung von Energieausweisen, um die Erarbeitung von Straßenbeleuchtungskonzepten in den Neubaugebieten, um Photovoltaikanlagen für das Naturbad und die Kläranlage in Kemnathen sowie um ein Energiekonzept für den Neubau des Kindergartens St. Marien in der Dürner Straße. Und natürlich sollen auch wieder Gebäude zur thermographischen Untersuchung mit Wärmebildkameras gemeldet werden. In den vergangenen drei Jahren wurden in Breitenbrunn zum Beispiel Messungen thermische Gebäudeuntersuchungen an vier privaten Wohnhäusern sowie am Schulgebäude, am Rathaus, am Haus der Musik und an der Heizzentrale am Unteren Markt vorgenommen.

Zum Abschluss des Netzwerktreffens in Seubersdorf fasste Professor Brautsch zusammen: "Ich bedanke mich bei den acht Kommunen dafür, dass sie das erfolgreiche Projekt ohne Wenn und Aber mit uns gestartet haben. Ich habe den ehrlichen Erfahrungsaustausch als sehr angenehm und als sehr wichtig aus der Sicht der Hochschule empfunden."