Beilngries
Manege frei für die jungen Künstler

Einwöchiges Zirkusprojekt an der Beilngrieser Grundschule - Öffentliche Vorführungen

22.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:01 Uhr
Das klappt ja schon richtig gut: Körperbeherrschung ist bei der Seiltanz-Aufführung im Beilngrieser Grundschulzirkus gefragt. Die Mädchen und Buben freuen sich schon auf die vier Vorführungen in dieser Woche, die sie gestalten dürfen. −Foto: F. Rieger

Beilngries (rgf) Dass eine Schule einen Ausflug in den Zirkus macht, ist nichts Ungewöhnliches. Wenn eine Bildungseinrichtung den Zirkus aber gleich selbst auf die Beine stellt und dabei jeden einzelnen Schüler in das Programm mit einbindet, ist das aller Ehren wert. Genau das geschieht derzeit an der Beilngrieser Grundschule. Morgen ist Premiere, drei weitere öffentliche Aufführungen am Mittwoch und Donnerstag folgen.

Jeder weiß, was er zu tun hat. Ein Kind nach dem anderen wagt sich unter fachkundiger Anleitung auf das dünne Seil. Balancieren ist angesagt. Und siehe da, es klappt schon ganz gut. Und das nach ein paar Minuten Training. Einige Meter weiter ist derweil großer Mut gefragt. Zweitklässlerin Sophie Gerneth probt in luftigen Höhen für eine Trapeznummer. In der benachbarten Turnhalle studiert eine akrobatische Schülergruppe in der Zwischenzeit das "Fantasiebild" ein, spektakuläre Hebefiguren inklusive.

Grundschulleiterin Monika Bäumler und ihr Konrektor Franz Josef Neumayr sind hellauf begeistert. Genau so hatten sie sich das Zirkusprojekt vorgestellt. Für die letzten Tage dieses Schuljahres werden alle Klassenverbände aufgelöst. Über die Jahrgangsstufen hinweg studieren alle Schüler eine Zirkusshow ein. Je nach Interesse und Begabungen durften die Mädchen und Buben vorher Wünsche äußern, was sie gerne machen möchten. Das Spektrum reicht vom Jonglieren über den Seiltanz bis hin zur Clown-Nummer. "Seit einem Jahr laufen die Vorarbeiten", berichtet die Rektorin. Viel Arbeit und Herzblut sind bereits in das Projekt geflossen. Schon nach wenigen Stunden am ersten Aktionstag halten aber Erleichterung und Freude Einzug: Alles funktioniert, die Kinder sind mit Spaß bei der Sache.

Zu verdanken ist das vor allem dem 1. Ostdeutschen Projektcircus. Das 14-köpfige Team um Andre Sperlich hat sich darauf spezialisiert, solche Aktionswochen an Grundschulen zu organisieren. Die Profis wissen genau, was sie den Schülern zutrauen dürfen und wie sie jedes Kind in die Gesamtshow einbauen können. Genau das ist nämlich das vorrangige Ziel der Aktion. Alle Schüler wollen gemeinsam eine Zirkusaufführung gestalten. Etwa zwei Stunden soll das Programm dauern.

In Beilngries ist morgen um 17 Uhr Premiere. Jeder, der das Spektakel miterleben möchte, ist willkommen. Gleiches gilt für die drei weiteren Aufführungen. Sie sind für Mittwoch, 15 Uhr, Mittwoch, 18 Uhr, und Donnerstag, 17 Uhr, angesetzt. Das Zelt steht auf einer Wiese neben der Grundschule (auf der Seite, die in Richtung FC-Gelände führt). Besucher ab 16 Jahren zahlen zehn Euro Eintritt, Kinder und Jugendliche zwischen drei und 16 Jahren drei Euro.

Die gesamte Schulfamilie blickt den Aufführungen schon mit großer Spannung entgegen, wie Monika Bäumler im Gespräch mit unserer Zeitung berichtet. Sie verweist darauf, dass mit diesem Projekt zahlreiche wichtige Fähigkeiten und Eigenschaften geschult werden: die Zusammenarbeit im Team, Gleichgewichtssinn und Motorik, Mut sowie nicht zuletzt das Selbstvertrauen. Und auch den Umgang mit ein klein wenig Lampenfieber werden die Kleinen meistern, wenn es ab morgen viermal heißt: Manege frei für die Zirkuskünstler der Beilngrieser Grundschule.