Beilngries
135 Wahlhelfer in der Großgemeinde

Briefwahl wird immer beliebter - CSU mit kräftigen Verlusten, Freie Wähler sind zweitstärkste Kraft

14.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:39 Uhr
Jede Menge Helfer haben sich in der Großgemeinde Beilngries eingebracht, um die Wahl ordnungsgemäß über die Bühne zu bringen und zeitig die Ergebnisse bereitzustellen. −Foto: Adam

Beilngries (DK) Die sogenannten Volksparteien haben bei der Landtagswahl auch in der Großgemeinde Beilngries kräftige Einbußen in der Wählergunst hinnehmen müssen. Die CSU stürzte im Vergleich zum Jahr 2013 um 16 Prozentpunkte ab, die SPD um gut sieben Prozentpunkte. Zweitstärkste Kraft wurden die Freien Wähler. Damit die Wahl problemlos über die Bühne gehen konnte, waren viele Freiwillige im Einsatz.

Insgesamt 135 Wahlhelfer gab es gestern in der Großgemeinde Beilngries, teilte der geschäftsleitende Beamte Walter Lenz mit. Allein für die Auszählung der vier Briefwahlstimmbezirke waren 40 Personen nötig, viermal neun Wahlhelfer und dazu vier Beschäftigte des Rathauses. Die Möglichkeit, in aller Ruhe zu Hause die Unterlagen und Bewerber zu studieren und dann das gewünschte Kreuzchen entsprechend zu setzen, nahmen über 2000 Wähler - und somit knapp ein Drittel aller Stimmberechtigten - in Beilngries und den Ortsteilen in Anspruch.

Auch wenn diese Unterlagen bereits lange vorab im Rathaus lagen: Geöffnet werden durften die roten Kuverts natürlich am Wahltag wie alle anderen Wahlunterlagen erst ab 18 Uhr. Bereits ab 14 Uhr, als die Innenstadt noch ganz in Händen der Besucher des Familiensonntags war, trafen sich die Wahlhelfer allerdings zu den Vorbereitungen im Rathaus. Für sie begannen arbeitsreiche Stunden.

Davon bekamen die an der Wahl interessierten Gemeindebürger nichts mit. Für sie wurde es ab 18 Uhr spannend. Zunächst flimmerten die Hochrechnungen für den gesamten Freistaat über die Fernsehbildschirme, sie gaben bereits den Trend für den restlichen Abend vor. Bis die ersten Beilngrieser aber wussten, wie in ihrer Großgemeinde abgestimmt worden war, vergingen noch rund vier Stunden. Auf der Internetseite des Landkreises waren für fast alle anderen Gemeinden schon die Ergebnisse veröffentlicht, als sich gegen 22 Uhr schließlich auch die Beilngrieser Fläche auf der Landkreiskarte schwarz färbte - Sieg für die CSU. Der fiel aber bei Weitem nicht so deutlich aus wie noch vor fünf Jahren. Ähnlich wie in ganz Bayern mussten die Christsozialen herbe Verluste hinnehmen. Hatten bei der Landtagswahl 2013 noch rund zwei Drittel aller Wähler in der Großgemeinde ihr Kreuzchen bei der CSU gemacht, so waren es diesmal nur noch knapp die Hälfte. Zweitstärkste Kraft in der Gemeinde wurden die Freien Wähler, gefolgt von der AfD und den Grünen. Die Sozialdemokraten spielen mit weniger als fünf Prozent aller abgegebenen Stimmen kaum noch eine Rolle.

Die AfD fuhr ihr stärkstes Ergebnis in Wolfsbuch ein. Auch im Stadtgebiet konnte sie abräumen. Die Wahlbeteiligung war im Vergleich zum Jahr 2013 diesmal deutlich höher. Damals gingen rund 68 Prozent aller Stimmberechtigten zur Wahl, diesmal waren es 76 Prozent.
 

Regine Adam, Fabian Rieger