Beilngries
Kreativer Blick auf Beilngries

14 angehende Abiturientinnen zeigen die Altmühlstadt in Form eines Wimmelbilderbuches

11.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:23 Uhr
Viel zu entdecken gibt es im Beilngriasa Wümmlbiacherl, das die Schülerinnen des P-Seminars Kunst am Beilngrieser Gymnasium angefertigt haben. Auf dem hier gezeigten Titelblatt sind Ausschnitte der 14 kunstvoll gestalteten Seiten zu einem großen Ganzen zusammengefügt. −Foto: Maul (Grafiken/Collagen)

Beilngries - Gekonnt malt ein Mädchen ein Herz auf den Beilngrieser Kirchplatz. Der coole Junge kann damit (noch) wenig anfangen, er rauscht lieber auf seinem Skateboard durch die Stadt. Hoffentlich ist er dabei vorsichtiger als ein Skater auf Rollschuhen, der gerade das Gleichgewicht - und zu allem Überfluss auch noch seinen Schutzhelm - verliert. Andere lassen es von vornherein ruhiger angehen. Sie genießen ein Eis oder auch ein kühles Getränk - und erfreuen sich am regen Treiben in der Stadt.

All das und noch viel mehr ist in dem "Beilngriasa Wümmlbiacherl" zu sehen. Insgesamt gibt es 14 Seiten, jede zu einem anderen Schauplatz, der Einheimischen sofort bekannt vorkommen dürfte. Entstanden ist das bunte Werk im P-Seminar Kunst 2018/20 des Beilngrieser Gymnasiums. Und wer sich gerne auf eine Bilderreise durch Stadt und Region begeben möchte, die gut und gerne auch mal ein paar Stunden dauern kann, der hat dazu ab sofort die Gelegenheit. Das Werk der angehenden Abiturientinnen ist im freien Verkauf erhältlich.

Wie es überhaupt zu der Idee gekommen ist, erläutert Lehrer Andreas Maul gegenüber unserer Zeitung. Ganz am Anfang stand die Idee, ein Kinderbuch anzufertigen. Was simpel klingt, entpuppte sich schnell als problematisches Unterfangen. Da es um die künstlerische Gestaltung und nicht um das Verfassen einer Geschichte gehen sollte und Fremdtexte nicht so einfach zu verwenden gewesen wären, entwickelte Andreas Maul stattdessen eine andere Idee. Ein Wümmlbiacherl, also ein Wimmelbilderbuch, sollte es werden - in dem sich die 14 Schülerinnen seines Kurses künstlerisch austoben konnten und bei dem der Fantasie kaum Grenzen gesetzt waren. Wahnsinnig viel Arbeit haben die Schülerinnen in das Projekt gesteckt, ein ganzes Jahr lang waren sie damit beschäftigt - im Unterricht, aber auch daheim.

Aber schon ein flüchtiges Blättern durch das Werk beweist: Der Aufwand hat sich gelohnt. Und beim genaueren Hinsehen darf ohne Zweifel festgestellt werden: Nicht nur Kinder können mit diesem Bilderbuch ihre Freude haben, sondern auch Erwachsene, die sich geistig auf dieses witzige, facettenreiche und turbulente Leben einlassen, das hier zu sehen ist. Momentan wirken die Bilder wie ein Gruß aus einer fernen, schmerzlich vermissten Epoche.

Alle Geheimnisse sollen an dieser Stelle dann auch noch nicht verraten werden. Es wäre ja langweilig, wenn man schon alle Schauplätze des Buches vorab kennt. Daher nur ein paar Tipps: Auf den Bildern wird geplanscht, geklettert (aber nicht von Menschen), eingekauft - und sogar der Weihnachtsmann kommt auf seinem Schlitten angedüst. Auf jeder der 14 Seiten gibt es einen kleinen Erklärtext, worauf man besonders achten könnte. Und an der Seite sind einzelne Elemente aufgeführt, die im großen Bild zu finden sind. Was einfach klingt, ist dank des "Wimmelns" teilweise eine gehörige Herausforderung.

Vor eine solche wurde die Truppe um Lehrer Andreas Maul, zu der Julia Feiner, Sophie Veith, Franziska Kienlein, Marie-Luise Kreipp, Sonja Panke, Magdalena Regler, Anika Baxmeier, Annabelle Gemeinhardt, Miriam Fehlner, Johanna Harrer, Carina Meier, Anna Riegler, Sarah König und Tabea Gerschütz gehören, zuletzt auch durch die Corona-Krise gestellt. Denn die ursprünglichen Pläne, das Wimmelbuch bei Schulfesten, Elterntagen und vor allem auch dem Tag der offenen Tür zu verkaufen, mussten über Bord geworfen werden - da es all diese Veranstaltungen seit Wochen nicht mehr gibt und auch bis Sommer voraussichtlich nicht geben wird. Aber dann muss man eben kreativ sein. Als Kunsttruppe sowieso. Nun werden die Wimmelbücher - 500 Stück wurden angefertigt - eben an verschiedenen Stellen in Beilngries verkauft: bei der Raiffeisenbank, die auch als Sponsor auftritt, im Sekretariat der Schule, bei der Buchhandlung Duft sowie bei Schreibwaren Bauer, wo auch der Druck erledigt wurde. Einen Dank richtet Maul ausdrücklich an die Druckerei für das Entgegenkommen und die gute Zusammenarbeit - und selbstredend auch an den Sponsor, ohne den das Vorhaben nicht zu finanzieren gewesen wäre. Erhältlich ist das Beilngriasa Wümmlbiacherl zu einem Preis von 9,50 Euro.

DK