Velburg
Für Tierwohl und Artenvielfalt

Staatsministerin Michaela Kaniber beim Hoffest in Sommertshof

20.05.2019 | Stand 02.12.2020, 13:56 Uhr

Velburg/Sommertshof (swp) Die bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Michaela Kaniber, verband ihren Besuch am Sommertshof in der Gemeinde Velburg mit einem eindringlichen Appell an die Landwirte, es in die eigene Hand zu nehmen, welche Geschichten über sie und ihre Höfe in der Öffentlichkeit erzählt werden: "Sie können es besser, authentischer und vor allem ehrlicher.

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?"Wir dürfen die Meinungshoheit nicht denen überlassen, die die Landwirtschaft schlechtreden", sagte die Staatsministerin. Kommunikation müsse Chefsache eines jeden Landwirts, einer jeden Bäuerin werden. "Reden Sie mit Stolz von ihrer Arbeit, sie haben allen Grund dazu. " Tage der offenen Tür, Social Media, Website und Hoffeste sind laut Kaniber durchaus geeignete Kommunikationswege mit den Bürgerinnen und Bürgern.

Ein solches Hoffest war am Sommertshof. Thomas Schmaußer führt dort zusammen mit seiner Partnerin Sandra Passler und seinen Eltern Angelika und Georg Schmaußer einen der modernsten landwirtschaftlichen Betriebe im Landkreis Neumarkt mit einer bewirtschafteten Fläche von rund 150 Hektar. Rund 300 Rinder stehen in seinen Stallungen, davon 80 Milchkühe und rund 100 Bullen. Prunkstück ist eine nagelneue Biogasanlage, die den Strombedarf von etwa 140 Haushalten abdecken kann. Mit der Abwärme werden die Wohnhäuser am Hof versorgt. "Bis zu 60000 Liter Heizöl kann man damit ersetzen", so Schmaußer.

Pünktlich um 17.30 war die Landwirtschaftsministerin am Samstag vorgefahren. Kurze Zeit später begrüßten Bürgermeister Bernhard Kraus und der Velburger CSU-Stadtverbandsvorsitzende Rainer Götz, auch noch deren Kabinettskollegen, Finanz- und Heimatminister Albert Füracker. Rund 300 Besucher waren gekommen: Landwirte, Vertreter landwirtschaftlicher Standesorganisationen, Interessierte und Kommunalpolitiker der CSU mit der neuen Kreisvorsitzenden Susanne Hierl an der Spitze. Jörg und Christiane Bauer sorgten für zünftige Musik. Nach einem Hofrundgang und dem obligatorischen Eintrag in das Goldene Buch trat Kaniber ans Mikrofon. Sie nahm dabei kein Blatt vor den Mund, ließ kein brisantes Thema aus. Zum Thema Tierwohl erklärte sie: "Die Tierhaltung in Bayern und Deutschland ist nur dann zukunftsfähig, wenn es gelingt, wieder einen Konsens darüber herzustellen, wie Nutztiere gehalten werden sollen. " Die bäuerlichen Strukturen, überschaubare Größenordnungen im Familienbetrieb und bestens ausgebildete Landwirte würden in Bayern beste Voraussetzungen bieten. Zum Volksbegehren sagte Kaniber: "Das Votum der Bevölkerung müssen wir ernst nehmen. Wir können nicht so weiter machen wie bisher. Die Akzeptanz der Gesellschaft ist unsere Lizenz zum Wirtschaften. " Deutliche Worte kamen auch von Albert Füracker: "Ministerin Kaniber und ich sind uns einig, dass wir es nicht zulassen werden, wenn in der Öffentlichkeit so getan wird, als seien die Landwirte die einzige Berufsgruppe, die Natur und Umwelt belastet. "