Kratzmühle
Spannender Aktionstag für Kinder

Im Technikmuseum an der Kratzmühle ist für Groß und Klein jede Menge geboten

13.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:53 Uhr
Bestens unterhalten worden sind die Besucher beim Aktionstag des Kulturhistorischen Vereins Beilngries-Kinding im Technikmuseum an der Kratzmühle. Vor allem die Kinder durften an diversen Stationen eintauchen in das Leben längst vergangener Zeiten. −Foto: Foto: Adam

Kratzmühle (arg) Erneut ein Riesenerfolg ist der Kindertag gewesen, den der Kulturhistorische Verein Beilngries-Kinding alljährlich im Technikmuseum an der Kratzmühle anbietet. Um alte Technik erlebbar zu machen, hatten die Vereinsmitglieder sich wieder einiges einfallen lassen.

Mit Linoldruck durften die Besucher beispielsweise ihre eigene Postkarte gestalten. An einem Drucksetzkasten konnten die Mädchen und Buben bei Peter Nitsche ihren Namen aus einzelnen Buchstaben zusammensetzen,. Der Name wurde dann auf ein Zertifikat gepresst, das dem Inhaber bescheinigte, dass er "die Setz- und Druckarbeiten im Technikmuseum mit Erfolg absolviert hat". So ein Zertifikat wollte natürlich jeder haben.

Nicht jeder wagte allerdings den Schritt auf die antike "Dezimalwaage", mit der Hans Fanderl mithilfe unterschiedlicher Gewichte das Gewicht des Besuchers feststellen konnte. Das Ergebnis wurde gleich an einer Kontrollwaage daneben überprüft - und es gab viele erstaunte Gesichter bei Besuchern, denn bis aufs Gramm genau konnte Fanderl mit seiner historischen Waage beim Vergleich mit dem modernen Gerät mithalten.

Wie Oma und Opa früher geschrieben haben, in der damals üblichen Sütterlinschrift, durfte im Schulraum von anno dazumal ausprobiert werden. "Gar nicht so einfach", stellte Elias fest. Der Neunjährige war mit seiner Schwester Jana (6) im Museum unterwegs und bedauerte seine kleine Schwester, "weil das A in dieser Schrift echt am Schwierigsten ist und sie gleich zwei davon im Namen hat". Trotzdem schafften es beide, ihre Namen in der Sütterlinschrift zu schreiben und erhielten dafür vom "Lehrer", Josef Riedl, ein Fleißbildchen.

Eher ratlos stand ein Junge wenige Meter weiter vor einer alten mechanischen Schreibmaschine - und dem unbekannten "Gerät" direkt daneben. Eine Wählscheibe mit Zahlen, ein großer schwerer Hörer, verbunden mit dem großen Ding durch eine Spiralschnur - was sollte das sein? Der Blick war eher ungläubig, als ein Helfer des Kulturhistorischen Vereins auflöste: "So sahen früher Telefone aus, ganz ohne Tasten und ohne Wischen über Displays."

Richtig anstrengend wurde es an einer alten Seilmaschine, an der mit raffinierter alter Technik Seile gedreht werden konnten. Bestaunt wurden auch der alte Zahnarztstuhl samt Bohrer und weiteren Gerätschaften, altes Friseurzubehör, antike Motorräder und vieles, vieles mehr.

Zum Abschluss der Rundtour durch die unzähligen großen und kleinen Sehenswürdigkeiten gab es im Hof des Museums dann noch eine schmackhafte Stärkung: Mit einem historischen Waffeleisen wurden am Holzofen Waffeln gebacken und die fertigen Süßigkeiten gleich verteilt. Die Besucher waren durchwegs begeistert von den spannenden Aktionen. "Wir wollten schon länger mal in das Museum herkommen, aber heute war es natürlich optimal. Wenn für die Kinder etwas geboten ist, ist es doch gleich noch viel interessanter", fasste Petra Heislbetz-Scherer aus Lengenfeld die Meinung vieler Eltern an dem gelungenen Kindertag zusammen.