Beilngries
"Fabienne" wütet am Paulushofener Berg

Herbststurm: Bäume fallen auf die Bundesstraße 299 - Fahrbahn rund 20 Stunden lang gesperrt

24.09.2018 | Stand 23.09.2023, 4:25 Uhr
  −Foto: F. Rieger (2)/Patzelt (1)

Beilngries/Paulushofen (DK) Sturmtief "Fabienne" hat die Großgemeinde Beilngries am Sonntagabend mit voller Wucht getroffen. Wie berichtet, wurden zahlreiche Bäume entwurzelt. Die Feuerwehrleute aus Stadt und Dörfern hatten einen arbeitsreichen Abend. Besonders schwerwiegend war die Situation am Paulushofener Berg. Dort stürzten Bäume und mit ihrem Wurzelwerk auch Gesteinsteile auf die Straße. Es dauerte bis Montagnachmittag, bis die Bundesstraße 299 und auch der darüber liegende Hang so weit von den Sturmfolgen befreit waren, dass die Fahrbahn wieder freigegeben werden konnte.

Für zahlreiche Menschen aus der Region begann die Woche mit einem unerwarteten Umweg auf ihrer Fahrt zur Arbeit. Am späteren Sonntagabend hatte sich die Einschätzung von Einsatzkräften und Staatlichem Bauamt verfestigt, dass man die B299 zwischen Beilngries und Paulushofen am Montagmorgen unmöglich für den Verkehr freigeben könne. Sowohl unsere Zeitung als auch Feuerwehr und Stadt hatten die Nachricht - gedruckt und/oder im Internet - noch verkündet. Dennoch waren am Morgen zahlreiche Fahrzeuge zu sehen, die den Paulushofener Berg anfuhren und dann wenden mussten.

Der Grund dafür waren große Bäume, die durch den Sturm auf die Fahrbahn geweht worden waren. Mit ihrem Wurzelwerk hatten sie auch Gesteinsteile mitgerissen. Betroffen war vor allem der Bereich, wo der neue Radweg steil nach oben auf den "Alten Berg" abbiegt. Am Montagmorgen rückten Mitarbeiter von Staatlichem Bauamt und Stadt an, um sich bei Tageslicht ein Bild von der Situation zu machen. Man werde vermutlich den ganzen Tag brauchen, um die Straße freizuräumen und auch den darüber liegenden Hang von umgestürzten Bäumen zu befreien, "damit nichts mehr nachkommen kann", wie Baurätin Elena Merk vom Staatlichen Bauamt als Ergebnis dieser morgendlichen Gespräche mitteilte. Ihre Kollegen hätten auch den Bereich des Hangs, in dem vor einem Jahr im Zuge des Radwegebaus massiv gerodet und eine neue Befestigung angebracht worden war, überprüft. "Dort ist alles fest und sicher", berichtete Merk. Bei dem Vorfall am Sonntagabend habe es sich nicht um einen Hangrutsch gehandelt. Vielmehr seien aus dem Privatwaldbereich im oberen Teil des Hangs Bäume vom Wind umgeweht worden. Der Nachfrage unserer Zeitung, ob die Arbeiten am Radweg vor einem Jahr etwas mit der jetzigen Anfälligkeit für den Sturm zu tun haben könnten, widersprach Elena Merk damit. Sowohl in sozialen Netzwerken als auch in persönlichen Gesprächen hatten Bürger entsprechende Befürchtungen geäußert. Der Wind könne nun ungehindert durch den Hang pfeifen, hieß es dabei unter anderem.

In einem Gemeinschaftsprojekt machten sich Mitarbeiter von Staatlichem Bauamt, städtischem Bauhof und Forstarbeiter ans Werk, um die Straße möglichst schnell wieder frei zu bekommen. Über Nacht hatte niemand im Hang arbeiten dürfen. Zu gefährlich war die Situation, zumal weiterhin ein kräftiger Wind wehte. Gegen 15 Uhr konnte das Staatliche Bauamt dann grünes Licht geben: Der Paulushofener Berg war ab diesem Zeitpunkt wieder frei befahrbar.

Unabhängig von diesem Großeinsatz hielt der Herbststurm die Feuerwehren in der Großgemeinde auch noch an anderen Stellen auf Trab. Beispielsweise wurden auch aus Wolfsbuch, von einem Radweg zwischen Kottingwörth und Leising sowie vom Kevenhüller Berg umgestürzte Bäume gemeldet.

Die Polizei teilte in einer ersten Bilanz mit, dass es durch die Folgen des Sturms auch zu einigen Verkehrsunfällen kam. An verschiedenen Stellen im Zuständigkeitsbereich seien Verkehrsteilnehmer gegen auf der Straße liegende Äste oder Bäume gefahren. Verletzt wurde dabei glücklicherweise niemand.

Fabian Rieger