Dietfurt
Sogar der Himmel beweint Prinz Karneval

Wehklagend beerdigen die Dietfurter den Fasching und freuen sich schon jetzt auf den 11. 11.

01.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:34 Uhr

In Gestalt einer Strohpuppe wurde Prinz Karneval am Dienstagabend auf dem Dietfurter Rathausplatz verbrannt. - Foto: Bachhuber

Dietfurt (khr) Auch der Himmel hat mitgeweint und einige Regentropfen als Zeichen der Trauer auf die Erde geschickt. Feierlich und unter dem Beisein einer großen Schar an Faschingsnarren ist am Dienstag am Dietfurter Rathausplatz Prinz Karneval beerdigt worden.

Bevor es soweit war, zog auch in diesem Jahr wieder der Begräbnisverein zusammen mit den beiden Pfarrern, gespielt von Erich Moser und Stephan Baumer, und der "Leichenbitterin" Christian Linz von Wirtshaus zu Wirtshaus. Letzterer wurde dafür, dass er dieses Amt seit bereits 30 Jahren ausübt, mit einem Ständchen geehrt. Pünktlich um 23.30 Uhr trafen sich alle maskierten Faschingsbegeisterten - und davon waren nicht wenige zugegen - bei der Scheipplbrücke zum Trauerzug, der von den beiden Pfarrern und dem Begräbnisverein angeführt wurde.

Nach nicht enden wollendem Wehklagen und jämmerlichem Jaulen über das viel zu frühe Ende des Faschings, war es dann soweit: "Wir sind versammelt hier in Scharen und nehmen Abschied von unserem Obernarren. Rafft euch auf vom Wehgeschrei, auch dieser Schmerz, der geht vorbei. Alles gelobt mit großem Getos', heuer am 11. 11. geht es wieder los", verkündete "Oberpfarrer" Moser. Wie es sich gehört, musste die versammelte Narrenschar noch das Gelöbnis an den Fasching und dessen "Lebendigwerden" im November ablegen. Alle waren sich sicher, dass sie sich bis dahin nicht bessern werden.

Auch Kaiser Fu-Gao-Di richtete Worte an seine Anhängerschar und betonte, dass er sich freue, ihr Kaiser sein zu dürfen. Dann begann der Begräbnisverein die hochoffizielle Beerdigung und schon stand Prinz Karneval - symbolisch als Strohpuppe - lichterloh in Flammen. Heuer musste er alleine sterben, im vergangenen Jahr hatte Prinz Karneval noch eine Prinzessinnen-Puppe mit ins Jenseits genommen. Natürlich wurde die Chinesenhymne mehrmals aus voller Brust geschmettert und die todtraurigen Narren sangen "Tschei-mitschi-tscheng", den bayrisch-chinesischen Kaiserwalzer. Das Spektakel endete mit einem Fischessen in den Wirtshäusern.