Beilngries
Der König und sein starkes Team

Bei der Organisation des Beilngrieser Burschenballs bringt sich das gesamte Komitee ein

19.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:43 Uhr
Lustige Truppe für eine lange Tradition: Burschenkönig Johannes Mödl (3. v. l.) und sein Komitee bereiten derzeit mit viel Elan den 138. Burschenball im Haus des Gastes vor. Gefeiert wird am 24. November. −Foto: Adam

Beilngries (DK) Saaldekoration und Partyband, Eintrittskarten und persönlicher Einladungsmarathon: Burschenkönig Johannes Mödl hat seit Wochen alle Hände voll zu tun, um den 138. Burschenball in Beilngries stilgerecht vorzubereiten. Unterstützt wird er dabei von seinem sechsköpfigen Komitee, dem auch ExKönig Andreas Prennig angehört. Zwei Komitee-Mitglieder sind neu dabei.

Eine Begleiterin für die lange Ballnacht haben die sieben jungen Herren alle bereits gefunden, teils die feste Freundin, teils eine gute Bekannte. "Jemanden zu finden, ist ja nicht schwer, da will doch jede gern dabei sein", sagt einer der jungen Burschen lakonisch und hat damit wohl recht. Denn keiner hat eine Absage bekommen, alle Damen haben spontan und gern sofort zugesagt. Zum Komitee von Burschenkönig Johannes Mödl gehören heuer Ex-König Andreas Prennig (20), David Schmid (21), Florian Mögn (19), der als einziger nicht direkt aus Beilngries, sondern aus dem Ortsteil Hirschberg kommt, Veith Sillner (20) und die Neulinge Jonas Schröder (18) und Vincent Mödl (19), Bruder des diesjährigen Königs. "Der wurde nicht lange gefragt, ich habe ihm das schon das ganze Jahr angekündigt", verrät Johannes Mödl. Jonas Schröder wurde mit einem "Bierdeckelvertrag" beim Starkbierfest gleich fest verpflichtet.

"Heuer sind wir damit nur zu siebt, aber 2019 kommen wieder einige mehr dazu", versichert Johannes Mödl. Diese "Rekrutierung" machen sich die jungen Herren nicht einfach. "Da kann nicht jeder dabei sein. Es gehört Traditionsbewusstsein dazu, Verantwortung muss man übernehmen wollen und verlässlich sein. Denn es soll doch Jahr für Jahr alles wieder perfekt klappen", zählt Ex-König Prennig auf.

Deshalb steht er auch gern bereit, falls sein Nachfolger Fragen hat oder Hilfe braucht. "Aber bisher hat er vieles alleine und gut gemacht", attestiert Prennig dem 138. Burschenkönig in der langen Geschichte des Traditionsballs Bestnoten. Die Wochen, ja fast Monate vor dem Ball, der heuer am Samstag, 24. November, gefeiert wird, sind arbeitsintensiv. "Wir treffen uns wöchentlich in wechselnden Gaststätten zur Komiteebesprechung, was erledigt ist, was noch zu tun ist", erklärt Johannes Mödl. Einladungskarten müssen gestaltet und gedruckt, eine Band engagiert und die Dekoration für den Festsaal festgelegt werden. An einem zweiten Termin wöchentlich wird jeder Ex-König persönlich eingeladen oder es werden bei Firmen oder anderen Sponsoren Spenden gesammelt. Für heuer steht bereits fest: Die musikalische Umrahmung übernimmt die Partyband Cherry Pink, die bereits Erfahrung mit dem Burschenballpublikum hat. Das Weißwurstfrühstück ab 4 Uhr findet voraussichtlich im Café Zentral statt. "Ganz fest zugesagt ist es noch nicht, aber wir haben zumindest die Hoffnung, dass es klappt", erklärt Johannes Mögn.

Am Ballabend läuft alles ab, wie es die Tradition vorschreibt. Zuerst holen die Herren, die heuer auf Wunsch des Königs alle mit BMW von ihren Fahrern kutschiert werden, ihre Damen zu Hause ab. Zumindest fast alle, denn eine Fahrt bis nach Neumarkt ist einem der Herren dann doch zu aufwändig. "Sie kommt halt vorher nach Beilngries und fährt dann von da mit", beschließt er. Bei einem Sektempfang werden Paarbilder vom Profifotografen aufgenommen und schließlich auch noch eine Gruppenaufnahme fürs Erinnerungsalbum künftiger Generationen. Dann startet der Autokorso durch die Stadt und ganz gentlemen-like helfen die Herren vor dem Haus des Gastes ihrer Dame aus dem Wagen. Im Saal wartet schon das Volk, wenn sich pünktlich um 20 Uhr die Türe öffnet, Komitee und ganz zum Ende das Königspaar eintreten. Eröffnungswalzer und Polonaise, die Ansprache des Königs folgen - und dann heißt es: auf in einen Abend mit viel Tanz und Spaß, der nicht selten bis 6 oder gar 8 Uhr am nächsten Morgen dauert.

Diesem Vergnügen steht nun aber noch eine Menge Arbeit zuvor. "Allein, um das Haus des Gastes zu dekorieren, brauchen wir meist die ganze Woche vor dem Ball", weiß Johannes Mödl. Seine Königin Christina Großhauser kann wegen ihres Studiums nur wenig helfen, aber dafür sind die anderen Damen und Herren fleißig am Werk, oft den ganzen Abend lang. "Im vergangenen Jahr hatten wir da sogar Polizeibesuch", erzählt Mödl grinsend. Denn die Arbeiten am ersten Abend dauerten bis nach Mitternacht. Keiner hatte dran gedacht, dass die Programmierung des Eingangsschlüssels nur bis 24 Uhr gültig war. "Wir konnten also nicht mehr absperren und wollten aber natürlich auch nicht offen stehen lassen. Wir haben alles mögliche probiert, immer wieder an der Tür gerüttelt und damit die Polizei auf uns aufmerksam gemacht, die gerade vorbeifuhr." Die konnte allerdings auch nicht helfen und die Lösung war dann so einfach wie ungewöhnlich: Sie bauten mit vereinten Kräften den Türdrücker ab und erst am nächsten Tag dann wieder an. "Lustig ist es bei uns schon, irgendwas passiert immer", versichert Mödl schmunzelnd.

Der Andrang auf die Karten für den Burschenball am Samstag, 24. November, war auch heuer sehr groß. Der Abend ist inzwischen komplett ausverkauft.

Regine Adam