Beilngries
Kreative Idee für einen guten Zweck

Fotoaktion in Corona-Zeiten: Annika Schneider erzählt Türgeschichten - Spende geht an Frühchenverein

18.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:20 Uhr
Jede Spende gut gebrauchen können Marina Rupp (links) und ihre Mitstreiterinnen vom Nähverein für Frühchen und Sternenkinder. Freuen durften sie sich jetzt über die Spenden, die Annika Schneider (rechts) bei einer Fotoaktion in Corona-Zeiten angenommen hat. −Foto: Adam

Beilngries - Das tun, was einem selbst riesig Freude macht, dabei anderen bleibende, schöne Erinnerungen schenken und ganz nebenbei auch noch Gutes tun: Annika Schneider aus Beilngries hat während der strengen Corona-Kontaktbeschränkungszeit einen Weg gefunden, genau das alles zu vereinen. Die 23-jährige Speditionskauffrau ist nebenberuflich Fotografin und als sie über Berufskollegen von der Aktion "Türgeschichten" erfuhr, dachte sie: "Das mache ich auch!"

Türgeschichten bedeutete: Dort fotografieren, wo die Menschen zu Hause sind. Mit Sicherheitsabstand, natürlich nie im Haus oder in geschlossenen Räumen, sondern davor, an der Haustüre, im Garten oder am Fenster. Auf Facebook stellte Annika Schneider ihre Idee vor und bot das Fotoshooting für Paare an. Zehn Paare aus der nähesten Umgebung durften sich dann über ein Shooting und schöne bearbeitete Fotografien freuen - kostenfrei, versteht sich. Eine kleine Spende nahm die Fotografin für ihr Engagement gern an. Nicht, um das Geld für sich zu behalten, sondern um es für einen wohltätigen Zweck zu spenden. 200 Euro kamen dabei zusammen und als Spendenempfänger suchte sich Annika Schneider den Verein "Nähen für Frühchen und Sternenkinder Beilngries" aus.

Nicht ohne Grund, denn Annika Schneider war selbst ein "Frühchen", kam zehn Wochen vor dem errechneten Geburtstermin zur Welt. "Ich habe mich mit meiner Mutter unterhalten, wem ich das Geld spenden könnte, und sie war gleich davon angetan, dass dieser Verein eine sehr gute Idee ist", erzählt Schneider, die sich Interessierten auf ihrer Internetseite annikaschneiderfotografie.de weiter vorstellt.

Der Kontakt zu Marina Rupp aus Kottingwörth, Gründungsmitglied und Initiatorin des Frühchenvereins, war schnell hergestellt. Und die Freude bei der Spendenübergabe war groß. "Wir sagen herzlich Dankeschön. Glücklicherweise bekommen wir doch recht viele Spenden, aber das ist auch sehr wichtig, denn wir haben wirklich einen sehr großen Bedarf an entsprechenden Stoffen und Zubehör. In den vergangenen Wochen war es leider so, dass durchschnittlich zwei Anfragen für Frühchenkleidung pro Tag bei uns eingingen", berichtet Rupp. Jede Anfrage soll natürlich mit einem kleinen Paket passender Kleidungsstücke für die kleinen Frühstarter belohnt werden. Zudem gebe es engen Kontakt zu Kliniken der nahen und weiteren Region, in denen die Frühgeborenen betreut werden, erklärte Marina Rupp zufrieden. "Es ist schön, dass da ein echter Dialog mit Vertrauen entstanden ist. Die Kliniken sagen uns, was nötig ist, und wir versuchen, es zu verwirklichen. Beispielsweise tüfteln wir derzeit an verschiedenen Schnitten, damit wir Kleidung nähen können, die die ganzen Schläuche, die halt bei diesen kleinen Kämpfern nötig sind, gut mit in den Jäckchen oder Shirts unterbringen."

Bei der Spendenübergabe durfte sich Annika Schneider die Winzlingkleidung genau anschauen. Ihre Spende sah sie bei dem Verein danach bestens aufgehoben.

DK