Parsberg
Chefarztwechsel in der Klinik Parsberg

Rainer Munzinger geht nach 23 Jahren in den Ruhestand - Nachfolger wird der Österreicher Martin Ritt

07.06.2019 | Stand 02.12.2020, 13:47 Uhr
Verabschiedung im Burgsaal in Parsberg: Bürgermeister Josef Bauer (von links), Klinik-Vorstand Peter Weymayr, der scheidende Chefarzt Rainer Munzinger, sein Nachfolger Martin Ritt, Finanzminister Albert Füracker und Landrat Willibald Gailler. −Foto: Sturm

Parsberg (swp) Wechsel an der Spitze der Klinik Parsberg: Nach fast 36 Dienstjahren, davon mehr als 23 Jahre als Chefarzt, tritt Dr. Rainer Munzinger zum 1. Juli 2019 in den Ruhestand. Seine Nachfolge übernimmt der Privatdozent Martin Ritt.

 


Die feierliche Stabübergabe fand am Donnerstag im Festsaal der Burg Parsberg statt. In Anwesenheit vieler Kommunalpolitiker, Mediziner und Mitarbeiter der Landkreis-Kliniken würdigte Landrat Willibald Gailler (CSU) die Verdienste des scheidenden Chefarztes mit den Worten: "Mit Rainer Munzinger trat 1983 ein Internist seinen Dienst an den Kreis-Kliniken an, der die Entwicklung des Hauses, dessen Ansehen und den Ruf in den folgenden Jahren wesentlich mitgeprägt hat." Dank seines fachlichen Könnens und seiner Expertise sei es gelungen, die Klinik Parsberg von einem reinen Belegkrankenhaus in eine Fachklinik für Innere Medizin umzuwandeln und die akutgeriatrische Behandlungseinheit zu implementieren. "Sie sind ein geachteter Repräsentant, ein geschätzter Kollege und ein Gesicht unseres Klinikums", sagte der Landkreischef an Munzinger gerichtet.

Gailler skizzierte kurz den Werdegang des Mediziners, der im Jahr 1987 Oberarzt und Stellvertreter des damaligen Chefarztes wurde und dessen Nachfolge zum 1. März 1996 antrat. Gailler sagte: "Viel persönlicher Einsatz, hohe fachliche Kompetenz, Engagement und Durchsetzungsvermögen von Rainer Munzinger waren erforderlich, um die Klinik Parsberg auf den heutigen Stand zu bringen. Und wie sehr er mit dem Haus verbunden ist, zeigt die Tatsache, dass er eigentlich bereits im Herbst 2018 die Regelaltersgrenze erreicht hatte und trotzdem mit vollem Einsatz weiterarbeitete."

Finanzminister Albert Füracker (CSU) ließ es sich nicht nehmen, seinem Freund persönlich Respekt zu bezeugen. "Du hast in den Patienten und Mitarbeitern immer den Menschen gesehen. Du kannst stolz auf dieses Lebenswerk sein." Der Parsberger Bürgermeister Josef Bauer (CSU) sagte: "Das Klinikum Parsberg ist fest mit dem Namen Munzinger verbunden."

Der Klinik-Vorstand Peter Weymayr ergänzte: "Ohne Rainer Munzinger würde dieses Haus heute nicht mehr bestehen." Behandelt worden sei unter seiner Führung ein breites Spektrum verschiedener Erkrankungen aus dem Gebiet der Inneren Medizin, zum Beispiel Herz-/Kreislaufkrankheiten einschließlich Bluthochdruck, gastroenterologische Erkrankungen, Lungen- und Bronchialkrankheiten, Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, Onkologische Erkrankungen, Nieren- sowie Stoffwechselkrankheiten. Im Jahr 2013 habe er sich maßgeblich am Aufbau der akutgeriatrischen Behandlungseinheit beteiligt, die den Fokus auf die Altersmedizin legte. "Eine kompetente und individuelle Betreuung unserer Patienten war mir immer wichtig genauso wie die Arbeit im Team" sagte Munzinger. Und: "Ich habe mich immer wohlgefühlt in Parsberg."

Als Nachfolger Munzingers stellten Gailler und Weymayr Privatdozent Martin Ritt vor. Der aus dem Salzburger Land stammende Mediziner absolvierte das Medizinstudium an der Universität Innsbruck, bevor er 2004 nach Deutschland wechselte und am Universitätsklinikum Erlangen, Klinikum Nürnberg sowie zuletzt am Malteser Waldkrankenhaus Erlangen als Oberarzt seine ärztliche Tätigkeit fortsetzte. Ritt hat zweimal promoviert und ist Facharzt für Innere Medizin, Nephrologe, Hypertensiologe und Geriatrie. Seit seiner Habilitation 2013 hält er auch Lehrveranstaltungen im Fach Innere Medizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg ab.

Der neue Chefarzt freute sich auf seine Aufgabe: "Ich treffe an den beiden Klinik-Standorten auf hervorragende Kollegen aus verschiedenen Fachabteilungen. Somit bestehen beste Voraussetzungen für eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit zum Wohle der Patienten." Neben der Fortführung der Inneren Medizin in Parsberg werde er nach der Fertigstellung des Neubaus am Klinikum Neumarkt mit der Akutgeriatrie übersiedeln und diese von bislang 20 auf 41 Betten ausbauen sowie eine akutgeriatrische Tagesklinik mit 15 Behandlungsplätzen eröffnen.

Durch diese Doppeltätigkeit in Neumarkt und Parsberg verspreche man sich auch eine größere Flexibilität in der ärztlichen Besetzung. So könnten Engpässe im einen Haus kurzfristig durch Personal aus dem anderen Haus behoben werden. "Einen derart qualifizierten Chefarztnachfolger zu finden, spricht für das hohe Ansehen der Kliniken des Landkreises Neumarkt", meinte Gailler abschließend.