Beilngries
Butterplätzchen zum Jubiläum

Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Beilngries trifft sich zum Kirchweihfest

19.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:13 Uhr
Das sonnige Wetter hielt, so dass dem Sektempfang im Freien nichts im Wege stand. −Foto: Foto: Hieke

Beilngries (dh) Am vergangenen Sonntag hat die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Beilngries Kirchweih gefeiert: Vor 90 Jahren, am Pfingstmontag, 28. Mai 1928, wurde die Christuskirche auf dem Moosbügl eingeweiht.

"Seit meinem Amtsantritt hier vor sechs Jahren feiern wir hier zum ersten Mal ein Kirchweihfest", informierte Pfarrer Hans-Michael Hechtel und begrüßte neben dem Posaunenchor unter der Leitung von Ricarda Ruckdeschel und Karin Weyerich an der Orgel auch zwei Ehrengäste, Domkapitular Josef Funk und Bürgermeister Alexander Anetsberger.

Seine Predigt stellte er auf die Worte des biblischen Buches Josua, 24. Kapitel, wo dieser das Volk Israel fragt, welchem Gott es dienen wolle. "Die Israeliten entschieden sich damals für die Verehrung Jahwes, des Herrn, denn sie hatten gute Erfahrungen gemacht mit diesem Gott. " Eigentlich sei diese Entscheidung mehr ein frommer Wunsch gewesen, denn tatsächlich verehrten sie auch noch andere Götter, wie zum Beispiel Baal, den Gott der Fruchtbarkeit. "Das klare Bekenntnis ist alles andere als selbstverständlich und auch für uns heute eher eine Absichtserklärung", so Hechtel. Wir seien im Alltag oft mit anderen Mächten konfrontiert, die es uns schwer machten, unser Leben nach Nächstenliebe und anderen göttlichen Grundsätzen auszurichten. "Gott spielt da oft nur eine kleine Nebenrolle, wenn überhaupt eine Rolle", zog der Pfarrer ein nüchternes Fazit. "Ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen?, rief er zum guten Willen auf.

An die Predigt schloss sich das Grußwort von Bürgermeister Anetsberger an. "Es gibt hier heute wohl kaum jemanden, der nicht ein persönliches Ereignis mit diesem Gotteshaus verbindet, seien es Taufe, Konfirmation oder Trauung. Diese Christuskirche ist geistliche Heimat der evangelischen Gemeinde, aber auch ein architektonisches Kleinod in unserer Stadt. Ich möchte heute der Gemeinde und dem Gebäude alles Gute wünschen und auch, dass für beide die Unterhaltsleistungen finanzierbar bleiben", so das Stadtoberhaupt, nicht zuletzt mit Blick auf den jüngsten Schaden am Pfarrhaus durch einen Sturm.
Der katholische Ortspfarrer, Domkapitular Josef Funk, dankte für die Einladung. "Wir haben nur gelegentliche Berührungspunkte. Ich erinnere mich an eine ökumenische Trauung hier - und unsere gemeinsamen Seelsorgeeinsätze, wie Gottesdienste in der Grundschule, Kinderbibeltag oder auch Einweihungen, erlebe ich als intensiv, freundlich und unkompliziert", so Funk. Anknüpfend an Hechtels Predigtworte meinte er: "Es sollte uns als Christen gelingen, in der Gesellschaft einen klaren Standpunkt zu vertreten. " Funk wünschte Gottes Segen und überreichte eine Spende, "weil ich ahne, wie schwierig die finanzielle Situation in einer Diasporagemeinde sein kann?.

Pfarrer Hechtel bat Gott in den Fürbitten unter anderem, "dass er dieses Haus auch ferner in seinen Schutz nehmen und die Gläubigen erkennen lassen wolle, was diese Stätte mit Kanzel, Taufstein und Altar bedeute und dass alle durch den Glockenruf an ihren Herrn und Heiland erinnert werden. "

Wie gehofft, hielt das sonnige Wetter, sodass dem Sektempfang vor der Kirche nichts im Wege stand. Die Chronik der Christuskirche wurde von Jung und Alt gern eingesehen. Christa Hechtel bot selbst gebackene Kirchenbutterplätzchen an.