Parsberg
Bühne frei für den Volpone

Am Freitag hebt sich der Vorhang für die Parsberger Burgspiele zum ersten Mal

25.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:11 Uhr
Im vergangenen Jahr verzeichneten die Burgspiele mit dem Hauptstück Magdalena einen überwältigenden Erfolg. −Foto: Foto: Sturm

Parsberg (swp) Mit der Premiere des Stückes "Volpone" von Stefan Zweig starten die Burgspiele Parsberg am Freitag in ihre 36. Saison. Die Aufführungen der Komödie in drei Akten gehen im romantischen Flair der Burggärten über die Bühne.

Vor zwei Jahren hat Bernhard Hübl aus Kallmünz die Regie bei den Burgspielen übernommen. Mit der hintersinnigen Komödie über Habgier, Erbschleicherei und falsche Freunde "Volpone" entführen er und seine Burgschauspieler die Theaterfreunde heuer nach Venedig zur Zeit der Renaissance.

Dort lässt der reiche, alleinstehende Kaufmann Volpone durch seinen schlauen Diener Mosca bekanntgeben, dass er im Sterben liege. Seine Freunde überhäufen ihn daraufhin mit Geschenken, um als Erben eingesetzt zu werden: Der Kaufmann Corvino liefert seine junge Frau Colomba in Volpones Bett, der Wucherer Corbaccio überschreibt ihm sein ganzes Vermögen, um es als Erbe vergrößert zurückzugewinnen. Und auch die Kurtisane Canina leistet Liebesdienste mit klarer Zielsetzung. Volpone ergötzt sich an der Dummheit und Unterwürfigkeit seiner Schmeichler und denkt, er sei schlauer als alle anderen. Doch auch in dieser Komödie gilt: "Wer zuletzt lacht, lacht am besten!"

Bis heute zählt der österreichische Schriftsteller Stefan Zweig (1881 - 1942) zusammen mit Thomas Mann und Hermann Hesse zu den weltweit bekanntesten und meistgelesenen deutschsprachigen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Neben Prosastücken und historischen Erzählungen umfasst sein schriftstellerisches Schaffen auch Übersetzungen und Bühnenstücke.

Auf das Theaterstück Volpone stieß Stefan Zweig 1925. Der englische Dramatiker Ben Johnson hatte es bereits Ende des 16. Jahrhunderts ersonnen und es galt als satirisches Meisterwerk. Zweig übertrug die englische Originalversion der Komödie frei ins Deutsche und bearbeitete sie. Uraufgeführt wurde Zweigs Interpretation der Komödie am 6. November 1926 im Wiener Burgtheater. Mit weiteren Aufführungen des Stückes auf anderen Bühnen wie in Berlin und Dresden schwang sich das Stück rasch zu seinem größten Bühnenerfolg auf.

Die Besetzungsliste bei den Burgspielen in Parsberg sieht so aus: Volpone, der "Fuchs", wird gespielt von Florian Reisinger. In die Rolle des Dieners Mosca ("Schmeißfliege") schlüpft Mihriban Aggül. Der Wucherer Corbaccio ("Rabe") wird dargestellt von Johannes Eibner. Den venezianischen Kaufmann Corvino ("Krähe") spielt Holger Ramburger. Dessen junge Frau Colomba ("Taube") ist Christiane Bücherl. Die Rolle der Kurtisane Canina ("Hündin") übernimmt Marlène Danil-Loré. Den Notar Voltore ("Geier") spielt Simon Staudigl, Leone ("Löwe"), Sohn des Corbaccio und Capitano der venezianischen Flotte wird gespielt von Gregor Danil. Der Richter wird gespielt von Hans Lang und der Oberste der Sbirren (Wachmänner) von Emre Aggül. Um die Kostüme kümmern sich Marlies und Karl-Heinz Dobner sowie Sabine Wittl. Spielleiter ist Simon Staudigl, die Regieassistenz liegt in diesem Jahr in den Händen von Stefanie Koller.

Premiere ist am Freitag, 29. Juni. Weitere Vorstellungen: Samstag, 30. Juni, Freitag, 6. Juli, Samstag, 7. Juli, Freitag, 20. Juli, Samstag, 21. Juli, Freitag, 27. Juli und Samstag, 28. Juli. Beginn ist jeweils um 20.30 Uhr. Tickets für die Vorstellungen können direkt online über okticket gekauft und zuhause ausgedruckt werden. Die Theaterschenke (Sonnenterrasse Burgsaal) ist an den Aufführungstagen geöffnet. Alle Informationen zu den beiden Aufführungen, zum Kartenvorverkauf, den Spieltagen und Spielzeiten gibt es im Internet unter www.burgspiele-parsberg.de.