Breitenbrunn
Ein historisches Spektakel

Der Markt Breitenbrunn bereitet sich auf das Tillyfest am 12. und 13. September vor

23.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:53 Uhr

Mit der Marktplatzerstürmung beginnt in knapp drei Wochen das Tillyfest in Breitenbrunn - Foto: Sturm

Breitenbrunn (swp) Das Rockkonzert der Landjugend und die altbayerische Kirchweih sind schon wieder Geschichte. Derzeit rüstet sich der Markt Breitenbrunn für das nächste Spektakel: Das historische Tillyfest am 12. und 13. September.

Kein vergleichbares Fest im oberpfälzischen Jura verbindet Kultur, Geschichte und Gemeinschaft in dem Ausmaß, wie das Tillyfest in Breitenbrunn. Für zwei Tage wird der Markt in das Leben und Treiben der Zeit des Dreißigjährigen Krieges zurückversetzt. In allen Winkeln des Ortes lässt sich dann das raue und harte Leben der damaligen Zeit erfühlen. Aber auch Herzlichkeit, allerlei Musik und Tanz.

Seit dem Jahr 1989 hat sich das Tillyfest von einem regionalen Kulturfest zu einem großen überregionalen Spektakulum entwickelt. Mittlerweile wird es von vielen Tausend Gästen besucht. Heimische Gruppen bauen ihre Lager auf und einige der besten Darsteller Europas lassen das Tillyfest zu einer beeindruckenden Zeitreise in die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts werden. Im Jahre 1624 wurde der Feldherr Johann t’Serclaes Graf von Tilly mit Breitenbrunn und Schloss Breitenegg vom bayerischen Kurfürsten Maximilian I. beliehen. Am 7. Juni 1624 kam er zum ersten Mal nach Breitenbrunn, um sein neues Lehen in Besitz zu nehmen.

In der Vergangenheit hat das Tillyfest sein inhaltliches Hauptaugenmerk auf dieses Ereignis gelegt. Seit im vergangenen Jahr ein neues Organisationsteam – dem gehören Matthias Habermann, Tobias Pollinger, Heike Adam, Verena Gleißl, Ludwig König sowie Johanna Ferstl und Christian Braun von der Marktverwaltung an – die Zügel in die Hand genommen hat, zeigt das Tillyfest eine größere Bandbreite von der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Mit Vorführungen, Darstellungen, Gefechtsszenen und vielem mehr möchte man den Menschen der heutigen Zeit die Geschichte von Breitenbrunn im Dreißigjährigen Krieg näherbringen. Durch geschichtlich wahre Hintergründe sowie fiktive Ereignisse sollen die Besucher erfahren, wie es vielen Orten in diesem Krieg erging und wie er alles verändert hat: Menschen, Land, Volk und den Glauben. Laut Matthias Habermann werde aber auch der Graf Tilly nicht vergessen. Er und auch seine Familie seien schließlich für Breitenbrunn große Wohltäter gewesen.

Das Tillyfest beginnt am Samstag, 12. September, mit der Erstürmung des Ortes, realistisch dargestellt am Marktplatz. Ein Kinderzug durch den Ort, ein Kinderturnier am Marktplatz, Bogenschießen für klein und groß, Märchenstunden im Kinderzelt, Gefechtsdarstellungen, Fackelillumination aller Gruppen zum Marktplatz, Spectaculum mit Feuer, Tanz und Musik sowie Lagerleben bis in die Nacht runden das Geschehen ab.

Höhepunkt am Tillyfestsonntag ist der große Festzug durch den Ort mit allen Gruppen und der Begrüßung von Graf Tilly und Gräfin Montfort. Ein festlicher Kirchenzug, der Gottesdienst, Führungen auf den Spuren der Tillys, Gefechtsdarstellungen, Feldlager, Standkonzert der Spielmannszüge, Drill nach historischem Vorbild und geselliges Lagerleben nehmen die Besucher direkt mit ins Geschehen.

Für den Aufenthalt beim Tillyfest haben die Besucher heuer folgenden Pflasterzoll zu entrichten: Am Samstag und am Sonntag zahlen Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren jeweils fünf Euro. Kinder bis einschließlich 14 Jahre sind frei. Eine Eintrittskarte für das Wochenende kostet Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren acht Euro. Kinder bis einschließlich 14 Jahre sind frei. Jeder Besucher in vollständig historischer Gewandung erhält für sich freien Eintritt. Das Ermessen darüber liegt beim Kassenpersonal.