Dietfurt
Besser sehen im Alter

12.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:29 Uhr

Dietfurt (grb) Bis ins hohe Alter Zeitung lesen, sich sicher fortbewegen, aktiv sein - wie können Bewohner einer Pflegeeinrichtung möglichst lange am gesellschaftlichen Leben teilhaben?

Eine Grundvoraussetzung dafür ist, gut sehen zu können. Das Caritas-Seniorenheim Dietfurt nimmt deshalb am ersten kassenübergreifenden Präventionsprogramm in Bayern teil. Für seinen innovativen Ansatz wurde das Programm, das das Bewusstsein für die Bedeutung von gutem Sehen schärfen will, im Juni mit dem dfg-Award in der Kategorie "Herausragende Struktur- und Prozessinnovation" ausgezeichnet.

Wie wichtig gutes Sehen ist, wird meist erst deutlich, wenn das Sehvermögen im Alter deutlich abnimmt: Lesen und Schreiben werden trotz Brille mühsam, die Gefahr von Stürzen steigt, selbst Essen und Körperhygiene können zu einer Herausforderung werden.

Um auf die besonderen Bedürfnisse sehbeeinträchtigter Bewohner aufmerksam zu machen und Hindernisse in deren Alltag abzubauen, ist ein Team vom Blindeninstitut Würzburg in der nächsten Woche zu Gast im Seniorenheim Bruder Balthasar Werner.

Mittels Selbsterfahrung, Fortbildung und Beratung sollen Leitungskräfte und Beschäftigte mit den nötigen Kenntnissen ausgestattet werden, um für die Herausforderungen einer zunehmenden Anzahl blinder und sehbeeinträchtigter Pflegebedürftiger gewappnet zu sein. Bei sehauffälligen Bewohnern wird das Sehvermögen überprüft und die Betroffenen werden beraten. Auch die Vernetzung mit Augenärzten, Augenoptikern, Fachdiensten im Bereich Sehen und Selbsthilfegruppen für blinde und sehbeeinträchtigte Menschen soll verbessert werden, um eine nachhaltige Versorgung der Bewohner zu gewährleisten.

Das Angebot richtet sich nicht nur an die Bewohner und die Beschäftigten der Pflegeeinrichtung. Zu einer Informationsveranstaltung am Mittwoch, 17. Oktober, um 18 Uhr im Seniorenheim am Lohmühlenweg sind auch die Angehörigen und weitere Interessierte eingeladen. Wie wirken sich altersbedingte Augenerkrankungen im Alltag aus? Welche Hilfsmittel und Rehabilitationsangebote gibt es, wenn die Lesebrille nicht mehr ausreicht? Diese und weitere Fragen beantwortet das Präventionsteam. Der Eintritt ist frei.

Die Teilnahme am Programm ist für Pflegeeinrichtungen kostenfrei und wird finanziert von den beteiligten Pflegekassen.