Beilngries
Beilngrieser Nepalhilfe hat gute Nachrichten

Ralf und Ingrid Petschl bringen von ihrer Nepalreise erfreuliche Informationen mit nach Hause

23.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:22 Uhr
Mehrere schöne Termine haben die Besucher aus Beilngries bei ihrem Besuch in Nepal wahrnehmen dürfen. Unter anderem eröffnete der Vorsitzende der Nepalhilfe, Ralf Petschl, gemeinsam mit örtlichen Politikern und Partnern der Hilfsorganisation ein Schulhaus in Kubinde. −Foto: Nepalhilfe

Kubinde/Beilngries (DK) Die Wiederaufbauarbeiten an den Schulen der Beilngrieser Nepalhilfe, die während des Erdbebens 2015 beschädigt oder zerstört wurden, laufen auf Hochtouren. Und auch bei weiteren Projekten sieht es gut aus. Davon konnten sich der Vorsitzende der Hilfsorganisation, Ralf Petschl, und seine Ehefrau Ingrid vor Kurzem persönlich überzeugen.

"Entwicklungshilfe in Nepal lässt sich nicht vom Schreibtisch aus erledigen. Diese wichtige Erkenntnis ist auch die Triebfeder für die regelmäßigen Projektreisen der Nepalhilfeverantwortlichen", heißt es einleitend in der Pressemitteilung der Nepalhilfe. Und genau aus diesem Grund machte sich das Beilngrieser Ehepaar Petschl vor Kurzem wieder auf den Weg nach Nepal, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Schon im Vorfeld war mit den lokalen Koordinatoren Sunil Shrestha und Shyam Pandit ein umfangreiches Programm abgestimmt worden.

Die Botschaft, die Ralf und Ingrid Petschl mit nach Hause bringen konnten, war eine erfreuliche: Die Sanierungsarbeiten, die in Folge des schweren Erdbebens an den 20 Schulen der Hilfsorganisation im Sindhupalchok-Distrikt nötig geworden waren, laufen wie geplant. An 13 Schulen sind die Arbeiten mit einem Kostenaufwand von rund 800000 Euro bereits abgeschlossen. Die restlichen sollen bis zum Jahresende 2019 folgen.

In besagter Region liegt auch das neue Schulgebäude von Kubinde. Es war das erste Ziel der Beilngrieser, da sie dort an den Einweihungsfeierlichkeiten teilnehmen wollten. Hierbei handelte es sich um das erste Bauvorhaben, das die Nepalhilfe nach dem Erdbeben in Angriff nehmen konnte, das nichts mit der Beseitigung der Unglücksfolgen zu tun hatte. Das zweistöckige neue Gebäude ergänzt vielmehr das bestehende Schulhaus und bietet mit seinen sechs Klassenzimmern zusätzlichen Platz für bis zu 240 Schüler.

Eine weitere Einweihung gab es in dem Bergdorf Ratanpur im Distrikt Tanahun, westlich von Kathmandu in Richtung der Touristenmetropole Pokhara gelegen. Zwölf Monate hatte der Neubau des zweigeschossigen Bauwerks mit acht Klassenzimmern gedauert, die Kosten lagen bei 120000 Euro. Künftig werden darin etwa 250 Kinder unterrichtet. "Nach einer wahrlich abenteuerlichen Fahrt" wurden die Beilngrieser von Shyam Pandit empfangen. Mit viel Herzblut hatte Letzterer diesen Bau initiiert und begleitet, um das wahrlich in die Jahre gekommene Bestandsgebäude aus Lehm zu ersetzen. Musikanten und Tänzer begleiteten alle Ehrengäste zur Schule. "Solche Feierlichkeiten lassen sich die Dorfbewohner natürlich nicht entgehen und so war der Schulhof bis auf den letzten Platz gefüllt", heißt es im Bericht der Nepalhilfe. Höhepunkt der Veranstaltung war die Eröffnung des neuen Schulgebäudes durch den Abgeordneten unter der Assistenz von Ralf und Ingrid Petschl. Eine Erinnerungstafel ziert fortan die Außenmauer des Gebäudes. Zur Freude der Schulleitung überreichte Ralf Petschl einen symbolischen Scheck über 10000 Euro für die dringend benötigte Schulausstattung.

Überraschend und nicht minder beeindruckend war für die Beilngrieser das Zusammentreffen mit dem lokalen Frauenkomitee im Gemeindehaus. Nachdem viele Männer aus Ratanpur im Ausland arbeiten müssen, haben die Frauen auch deren Aufgaben übernommen. Sie übergaben ein Bittschreiben zur Finanzierung eines Wasserleitungsprojektes. Schließlich sind sie es, die das kostbare Nass auf beschwerlichen Wegen heranschaffen müssen. Ein Leitungssystem mit mehreren Entnahmestellen soll da künftig Abhilfe schaffen.

Natürlich stand für das Beilngrieser Ehepaar auch der Besuch des Shaligram Kinderhauses auf dem Programm. Unter großem Hallo übergaben sie jedem Kind ein Gastgeschenk in Form von modischen Kleidungsstücken. Auch das Zubehör für eine weitere Gartenschaukel und ein neuer Staubsauger wurden erfreut angenommen. Die Besucher hatten die Gelegenheit, an einer Sitzung des Kinderhauskomitees teilzunehmen, und erfuhren so auch von den geplanten Maßnahmen. Unter anderem soll der Hof gepflastert werden, damit nicht mehr so viel Schmutz ins Haus getragen wird.

Sehr erfreulich verlief für die Beilngrieser ein Termin beim Sozialministerium im Social Welfare Council (SWC). Alle fünf Jahre muss sich das Kinderhaus der Nepalhilfe einer Bewertung unterziehen. Dazu ist mehrere Tage ein Beobachter im Kinderhaus. Er macht sich ein Bild von den Abläufen, unterhält sich mit dem Personal, prüft die Bücher und erstellt einen vielseitigen Evaluierungsbericht. Wie schon bei der vorhergegangenen Prüfung fiel das Ergebnis auch diesmal sehr positiv aus "und so zählt das Shaligram Bal Griha mit zu den besten Einrichtungen seiner Art in Nepal, wie der leitende Direktor bekundete", so die Nepalhilfe.