Dietfurt
Auch die Montessori-Pädagogik hält Einzug

Einige Neuerungen ab September im Töginger Kindergarten - Öffnungszeiten werden erweitert

24.05.2019 | Stand 02.12.2020, 13:53 Uhr
Ihren Spaß haben die Töginger Mädchen und Buben auf dem Spielplatz des Kindergartens. Dort sind einige Neuerungen geplant. −Foto: Kindergarten

Dietfurt (khr) Seit Herbst vergangenen Jahres läuft der Töginger Kindergarten St. Bartholomäus unter städtischer Trägerschaft.

Aufgrund des gestiegenen Bedarfs an Betreuungszeiten am Nachmittag werden ab September dieses Jahres die Öffnungszeiten ausgebaut.

Roswitha Nikol, die Leiterin des Töginger Kindergartens, berichtet im Gespräch mit unserer Zeitung, dass es ab Herbst ein paar Neuerungen geben werde.
"Mit Gertraud Neger und Thea Freihart gehen demnächst zwei erfahrene Kindergärtnerinnen in den Ruhestand", bedauert Nikol. So habe Gertraud Neger 45 Jahre als Kinderpflegerin im Kindergarten gearbeitet und Thea Freihart war seit mehr als 20 Jahren als Erzieherin tätig. Beide sollen im Juli feierlich verabschiedet werden.

Um den Wegfall der zwei bewährten Kräfte aufzufangen, habe man ab Herbst zwei Ganztagskräfte, eine Berufspraktikantin als Kinderpflegerin sowie eine Erzieherin mit Montessori-Zusatzausbildung eingestellt, insgesamt besteht das Team derzeit aus acht Mitarbeitern - aus vier Erzieherinnen, drei Kinderpflegerinnen und einer Praktikantin.

Ab 1. September werden die Öffnungszeiten des Töginger Kindergartens erweitert. Dann ist der Kindergarten von Montag bis Donnerstag von 7.15 Uhr bis 16 Uhr und am Freitag von 7.15 Uhr bis 14 Uhr geöffnet. "Wir freuen uns, dass wir ab September täglich ein Mittagessen für die Kinder anbieten können, das täglich frisch vom Dietfurter Seniorenheim geliefert wird", berichtet Nikol. Die verlängerten Öffnungszeiten seien mittlerweile aufgrund des hohen Betreuungsbedarfs erforderlich und Schließzeiten um die Mittagszeit seien schlichtweg nicht mehr zeitgemäß, so die Kindergartenleiterin. "Wir sind auch jetzt am Nachmittag immer komplett gebucht und müssen unsere Betreuungszeiten als Kindergarten den neuen familiären Situationen anpassen. Immer mehr Mütter mit Kindern gehen wieder ihrem Beruf nach, manche sind alleinerziehend oder haben keine Großeltern vor Ort, welche den Nachwuchs betreuen könnten", nennt Nikol die Gründe für die große Nachfrage an Betreuungsplätzen.

Neu ab Herbst wird auch das montessorische Zusatzangebot für die Kleinen sein. Das in der Maria- Montessori-Pädagogik eingesetzte Material sei so konzipiert, dass die Kinder zu spontaner Aktivität angeregt und das selbstständige Lernen auf diese Weise gefördert werde. "Die neuen Montessori-Materialien - verschiedene Gewichte und Holztürme - haben wir bereits bestellt", so Nikol, "wenn das Zusatzangebot ab Herbst, das die Eltern für ihre Kinder an einem Nachmittag buchen können, gut angenommen wird, könnten wir uns auch vorstellen, es in unsere alltägliche Arbeit einfließen zu lassen", meint die Töginger Kindergartenleiterin.

Ab Herbst werde es wieder zwei Gruppen à 25 Kinder ab zweieinhalb Jahren geben. Von den zur Verfügung stehenden 50 Kindergartenplätzen seien bereits 49 fest gebucht. "Auch unsere speziellen Förderungen, wie Englisch oder unsere musikalische Früherziehung, die immer am Nachmittag stattfinden, werden gut angenommen", so Nikol.

Auch an speziellen Programmen, wie etwa dem Jolinchen-Kids-Programm der AOK, nimmt der Töginger Kindergarten teil. Dabei soll bereits den Kleinen gesunde Ernährung und vielseitige Bewegung vermittelt werden. "Das Projekt läuft heuer im ersten Jahr unter dem Schwerpunktthema "gesunde Ernährung". In diesem Rahmen haben wir gemeinsam mit den Kindergartenkindern und ihren Eltern das Pizzabackfest mit Jolinchen-Olympiade in Hainsberg veranstaltet", erklärt Nikol. Die Kinder duften einen Parcours mit verschiedenen Disziplinen wie Werfen, Balancieren oder Springen, absolvieren. Selbst das Jolinchen war da und hat am Schluss "Sportskanonen"-Medaillen ausgeteilt. "

Viele spannende Ausflüge und Feste stünden jedes Jahr auf dem Programm. Teilweise stammten die Vorschläge für Projekte von den Kindern selbst, wie etwa der Bauernhofbesuch bei Familie Mosandl. "Am Montag haben wir immer unseren "Draußen-Tag", an dem wir ab 9 Uhr den ganzen Tag draußen verbringen und Orte in der näheren Umgebung, wie den Biberspielplatz oder den Walderlebnispfad besuchen. " Nikol freut sich, dass auch die Zusammenarbeit mit der Stadt Dietfurt immer gut laufe und der Töginger Kindergarten immer bestens unterstützt werde. Bedauerlich findet sie, dass sich so wenige junge Menschen für eine Ausbildung zum Kinderpfleger oder Erzieher entscheiden.

"Dabei ist es ein wunderschöner Beruf als Kindergärtner zu arbeiten: Es ist so abwechslungsreich und wir können so viele verschiedene Themen mit den Kindern erarbeiten und behandeln. Außerdem kommt von den Kindern soviel zurück, da die Kleinen einfach nett sind und selbst jeden Tag soviel Freude ausstrahlen," lautet Nikols Plädoyer für den Beruf als Kindergärtner. Bedauerlicherweise gibt es bislang keinen einzigen Bewerber, der sich für einen Ausbildungsplatz interessiert hätte. Gerne werden ab August dieses Jahres wieder Bewerbungen für das Ausbildungsjahr 2020 entgegen genommen.