Beilngries
Alina Schwarzmeier ist "Ninja Warrior"

Sportlicher Wettkampf an der Beilngrieser Realschule für alle Jahrgangsstufen

15.02.2019 | Stand 02.12.2020, 14:37 Uhr
  −Foto: Ammer

Beilngries (ais) Spinnenschacht, Klippenweg, Netzbrücke - die Show "Ninja Warrior" gibt es nicht nur im Fernsehen. In der Bühler-Halle ist am Donnerstag so einiges geboten gewesen. Die Beilngrieser Altmühltal-Realschule veranstaltete das Finale ihres eigenen "ARB-Ninja-Warrior"-Wettbewerbs. Im fordernden Parcours waren die Besten aller Jahrgangsstufen vertreten.

Alina Schwarzmeier springt ab, fliegt über das Hindernis hinweg. Schon klettert sie das Gerüst hinauf, schwingt sich auf die Hängebrücke. Es schwankt, schaukelt, sie ist drüber. Jetzt bloß keinen Fehler machen, von weit oben schwingt sie sich vom Spinnennetz aus über die rote auf die blaue Matte. Wer Rot berührt, ist raus. Das Publikum jubelt. Gut 500 Schüler schauen Alina zu, wie sie sich so schnell wie konzentriert durch den Parcours arbeitet, den so viele vor ihr schon nicht geschafft haben.

Klettern, schwingen, an Wänden hochlaufen - "Ninja Warrior" hält für Teilnehmer und Fernsehzuschauer einen der wohl härtesten Sportparcours Deutschlands bereit. So ähnlich auch bei der Beilngrieser Realschule. "Wir haben versucht, das auf die Schule zu übertragen", erzählt Sportlehrer Stefan Baumgärtner. Von ihm stammt die Idee - und natürlich aus der Fernsehshow. Als er in der Fachsitzung zum ersten Mal erklärt habe, dass er das für die Schule veranstalten wolle, "da haben sie mich für verrückt erklärt". Doch dann ziehen sie es durch - mit Erfolg. "Wir können natürlich nur die Mittel nutzen, die wir in der Halle aufbauen können" - aber damit sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt.

Die einzelnen Stationen haben sich die Schüler selbst ausgedacht, die Entwürfe haben die Sportlehrer dann noch einmal auf ihre Sicherheit überprüft und nachgebessert, damit so wenig wie möglich passieren kann. In einem ersten Turnier kamen die besten zehn jeder Klasse weiter, dann die besten fünf jeder Jahrgangsstufe. Heute treten diese Sieger gegeneinander an, auch die Fünft- gegen die Zehntklässler. Schließlich sollen die Schulsieger ermittelt werden. "Geschicklichkeit wechselt sich mit Kraft ab", beschreibt Baumgärtner die Idee. "Damit auch die Fünftklässler eine Chance haben." So gibt es Stationen, an denen es besser ist, leichter zu sein, an anderen sind eher die Muskeln gefragt.

Mit Bannern stehen die jungen Zuschauer rund um die Turnhalle, sitzen auf der Tribüne. Die jubeln, feuern an, leiden mit, wenn einer ihrer Kameraden noch ganz am Ende aus dem Parcours ausscheidet - oder ganz knapp doch noch den Fuß auf die blaue Matte bekommt. Die Moderatoren befeuern die Stimmung noch und als Jonathan Bauernfeind kopfüber an den Seilen entlang klettert, das Ende erreicht, zum Kasten läuft, in einem Satz darauf springt und die Arme nach oben reißt - da brandet Jubel auf. Sieht so ein Sieger aus? Die Konkurrenz ist groß. Sogar ein Lehrer traut sich zur Freude seiner jungen Zuschauer an die schwierigen Herausforderungen.

Seit dem vergangenen Jahr hätten sie noch einige Fehler verbessert, erzählt Baumgärtner. Dass es den Wettkampf auch heuer wieder gibt, ist den Schülern selbst zu verdanken. "Sie haben uns angebettelt, dass wir das wieder machen und alle sind voll dabei", freut sich der Sportlehrer über den Erfolg. Auch auf die Stationen selbst sind die Schüler stolz. Schließlich haben sie sie selbst erfunden und wollen sie nun auch unter Einsatz sehen.

Einer bekommt schließlich einen großen Sonderapplaus, als alle Supersportler durch sind und es an die Preisverleihung geht: Johannes Blattner. Er ist der einzige Fünftklässler, der den Parcours bezwungen hat. Dritter bei den Jungs wird Florian Hummel, bei den Mädels Katharina Fleischmann. Den zweiten Platz teilen sich Amelie Nutz und Julian Betz. "Ninja Warrior" bei den Jungs wird Jonathan Bauernfeind mit einer Zeit von 3,13 Minuten - nur geschlagen von ihr: Schulsiegerin mit 3,02 Minuten wird Alina Schwarzmeier. Die beiden reißen ihre Pokale in die Höhe. Dass der noch nicht der echte, sondern ein billiger Ersatz ist, stört sie nicht. Eigentlich haben sie einen wunderschönen Wanderpokal bestellt, erzählt Baumgärtner. "Das ist er nicht." Aber er hätte am Vortag in Regensburg abgeholt werden müssen - und die Konferenz habe so lange gedauert, dass die Lehrer es nicht mehr schafften. Doch eines ist sicher: Der Wanderpokal wird kommen. Und damit auch die Neuauflage von "ARB-Ninja-Warrior", denn so ein Wanderpokal muss natürlich auch verteidigt werden.